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Anhang.

Pas chriftliche Kirchenjahr.

Das (christliche) Kirchenjahr beginnt, wie das bürgerliche Jahr, im Winter, nämlich mit dem vierten Sonntage vor Weihnachten. Die vier ersten Sonntage des Kirchenjahres umfassen die Adventszeit (adventus), in der die Christenheit sich vorbereitet, den Heiland zu empfangen, der nun bald das Dunkel der Erde erhellen soll.

Das Weihnachtsfest verkündet die Ankunft des ewigen Lichtes selbst. Es fällt in die dunkelste Zeit des Jahres, auf den 25. Dezember. Acht Tage darauf, am 1. Januar, ist das Fest der Beschneidung Christi und am 6. Januar das Fest der Erscheinung (Epiphanias) oder der heiligen drei Könige; Mt. 2, 1-12.

Die nächsten Sonntage nach Neujahr werden nach Epiphanias gezählt. Die Zahl der Epiphaniassonntage liegt zwischen eins und sechs und hängt davon ab, ob Ostern früh oder spät fällt. Kommt Ostern früh, so muß auch der 9. Sonntag vor Ostern: Septuagesimae (runde Zahl für 63), die Reihe der Epiphaniassonntage bald zu Ende bringen. Der dann folgende Sonntag heißt Sexagesimae, der 8. vor Ostern; der 7. ist Quinquagesimae oder Estó mihi (Anfangsworte der lateinischen Vorlesung, Ps. 71, 3). Der Dienstag nachher heißt Fastnacht (Karneval), weil am Abend des Dienstages in der katholischen Kirche die vierzigtägigen (denn die 6 Sonntage sind keine Fasttage, also von 46 abzuziehen) Fasten anfangen. Der Mittwoch darauf heißt Aschermittwoch, von der Sitte in der ältern Kirche, Asche als Zeichen der Buße und Betrübnis auf das Haupt zu streuen. Wir nennen diese ernste Zeit die Passionszeit und bedenken darin die Leiden unsers Herrn, die er erlitten von Anfang bis zu seinem Tode am Kreuz. Die sechs Sonntage in den Fasten heißen:

Invocavit. Reminiscere. Oculi, Laetare. Judica. Palmarum (Palmsonntag).

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche (stille Woche, Leidenswoche), in der die Christenheit die letzten Tage des Herrn noch einmal innerlich miterlebt. Der Donnerstag dieser Woche heißt angeblich nach Pf. 23, 2. Gründonnerstag (dies viridium); schon in alter Zeit ein bevorzugter Abendmahlstag. Es folgt der Karfreitag

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(karen wehflagen), der Todestag des Herrn, und der Tag der Grabesruhe, der Sonnabend.

Am Osterfest feiern wir das Gedächtnis des Auferstandenen. Ostern ist ein bewegliches Fest; es fällt auf den ersten Sonntag nach dem ersten Vollmond des Frühlings (daher Ostergrenze 22. März und 25. April). Nach 40 Tagen fuhr der Herr gen Himmel, daher ist der 40. Tag nach Ostern, ein Donnerstag, der Feier der Himmelfahrt gewidmet. Auf den 50. Tag nach Ostern, also auf einen Sonntag, fällt das Pfingstfest, das Fest der Ausgießung des heiligen Geistes (Apostelgesch. 2). Die 6 Sonntage zwischen Ostern und Pfingsten heißen:

Quasimodogeniti. Misericordias Domini,

Rogate. Exaudi.

Jubilate. Cantate.

Auch fällt in Preußen der allgemeine Buß-, Bet- und Danktag in diese Zeit und zwar auf den Mittwoch nach Jubilate, mitten zwischen Ostern und Pfingsten.

Der Sonntag nach Pfingsten heißt der Sonntag Trinitatis, das Fest der Dreieinigkeit.

Damit ist die festliche Zeit des Kirchenjahres vollendet und es folgt nun die festlose Hälfte. Der erste Sonntag in ihr wird der erste Sonntag nach Trinitatis genannt; von da an wird weiter fortgezählt, bis zum Ende des Kirchenjahres: es giebt also 22 bis 27 Sonntage nach Trinitatis. Am lezten dieser Sonntage des Jahres feiern wir das Totenfest.

Außerdem begehen wir noch das Erntefest am ersten Sonntage nach Michaelis (29. September) und das Reformationsfest am 31. Oktober.

III. Das Alte Testament.

§. 1. (vgl. §. 164.)

Die Urze it.
Genef. 1, 1-31.

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer, aber der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. Durch Gottes Wort wurde nun in sechs Tagen: das Licht, die Feste, das Trockne und die Pflanzenwelt; die Himmelslichter, die Tiere in Meer und Luft, die Tiere des Feldes und zulezt der Mensch. Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde und hauchte ihm seinen lebendigen Odem ein. So ist denn der Mensch göttlichen Geschlechts (Apostg. 17, 28. 29), bestimmt, immer mehr zu werden wie Gott. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut. Am siebenten Tage aber ruhte er von seinen Werken und segnete und heiligte ihn. Vgl. zu der Schöpfungsgeschichte noch die Psalmen 8, 19, 33, 104. Hiob 38.

Zusat 1. So enthält die biblische Schöpfungsgeschichte die flare Überzeugung, die allen andern Völkern fehlte, daß ein mächtiger, über der Welt stehender Gott aus nichts durch sein Wort alles, auch den Stoff der Dinge geschaffen, in der Zeit und mit der Zeit. (Als Gegensaß vgl. die „Metamorphosen" der Heiden, Ovid met. I., 1-7., überhaupt die Vorausseßung einer ewigen Materie, van äμogyos, zu der sich Gott nur als ein umbildender Künstler verhalten habe.) Gott schuf die Welt durch sein Wort, d. h. durch seinen (liebevollen) Willen, nicht als Ausfluß einer Fülle, die sich nicht mehr halten

konnte (Emanation), auch nicht, um darin eine Ergänzung seines (allgenugsamen) Wesens zu haben. Er schuf sie gut, daher liebte er sie. Eine weitere Entwickelung der Welt war damit nicht ausgeschloffen; vielmehr sollte gerade durch sie der Zweck der Kreatur, die Ehre Gottes, erreicht werden. Diese Entwickelung konnte sich nur in und mit einem gewissen Selbstleben der Kreatur vollziehen. Der Mittelpunkt der irdischen Schöpfung ist der Mensch, die persönliche, selbstbewußte Kreatur, das Bild des Schöpfers.

Zusaß 2. Gott der Schöpfer ist auch der Erhalter und Regierer der Welt. Denn ungeachtet ihres Selbstlebens ist doch die Kreatur an sich sterblich und unselbständig. Ps. 104, 29: "Verbirgst du dein Angesicht, so erschrecken sie; du nimmst weg ihren Odem, so vergehen sie und werden wieder zu Staub." Gott hat sich nicht von ihr zurückgezogen; er schafft fort und fort das Einzelne in der geseßten Ordnung (Ps. 139, 13 ff. Hebr. 1, 3) und leitet alles zu seinem Endzweck, auch gegen das Widerstreben der Kreatur, Gen. 50, 20: Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber u. s. w. Daher hat der Gläubige Zuversicht in der Not; Pf. 42 u. 43: Was betrübest du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn u. s. w. und alle Verwirrung in der Welt, abgesehen von der Sünde, ist nur scheinbar.

§. 2.

Gen. 2, 1-25; 3, 1–24.

Und Gott seßte den Menschen in den Garten Eden (das Paradies), daß er ihn bebaue und bewahre. In dem Garten sollte der Mensch durch freien Gehorsam sich an einem Gebote üben und in Freiheit und Festigkeit auf dem Wege zu Gott fortschreiten. Gott verbot ihm, vom Baume der Erkenntnis des Guten und Bösen mitten im Garten zu essen. Aber die Schlange versuchte Eva: Sollte Gott gesagt haben u. s. w. Nein, ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist. Und

das Weib zweifelte, die Luft erwachte, sie aß und gab ihrem Manne auch davon, und er ward ungehorsam wie sie. Da wurden ihre Augen aufgethan; sie erkannten sich selbst als böse und unselig, und sie schämten sich. Und Gott sprach zur Schlange: Ich will Feindschaft seßen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen; derselbe foll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen. Gen. 3, 14-15. So folgte dem ersten Fall die erste Verheißung (das Protevangelium). Das ganze Menschengeschlecht (der Weibessame) sollte gegen die Macht der Süude kämpfen und endlich siegen. In der Folge zeigte es sich erst recht, wer unter den Menschen besonders ausgerüstet war, daß er die Werke des Teufels zerstöre (1. Joh. 3, 8; vgl. Lied 3, 8).

Dann wandte sich Gott strafend gegen Eva und Adam und vertrieb die Menschen aus dem Paradiese. So ist nun durch einen Menschen die Sünde in die (Menschen-) Welt gekommen und der Tod durch die Sünde (Röm. 5, 12). Aber Gott ließ nicht ab, den sündigen Menschen das Heil in der Ferne zu zeigen, sowohl in flaren Worten, als in dem Geschick und den Erfahrungen der Menschen, daß die Menschen zubereitet würden für das Heil in Chrifto.

§. 3.

Gen. 4, 1-35; 5, 1–32.

In der Familie Adams zeigte sich die Sünde in sehr verschiedener Entwickelung. In Kain kam das Böse bald zur völligen Herrschaft. Abel dagegen war Gott angenehm. Beide opfern dem Herrn; aber der Herr sieht nur Abels Opfer gnädig an. Da treibt der Neid Kain zum Brudermord. 1. Joh. 3, 12. Er muß von dannen, wohnt im Lande Nod (Flucht). Von ihm ging ein zahlreiches Geschlecht aus: Hanoch, Lamech, der die Vielweiberei einführte, vgl. auch sein troßiges Schwertlied Gen. 4, 23. 24. Jabal, Jubal, Thubalkain. Sie gründen ein Reich der Welt und verschönern es durch allerlei Erfindungen und Künste. Von Seth aber, dem Ersaß für Abel, ging eine Reihe

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