ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[ocr errors]

blick, den er lebet, neue Wohlthaten von Gott empfängt. Aber man erkennet die Wohlthaten nicht, bis man fie verliert. Die Gesundheit, die guten Kräfte, der Schlaf, der Geschmack und Appetit zu guten Speisen, die fünf gesunde Sinne, die freye Kraft zu gehen und fich zu bewegen, das Tageslicht, die erwärmende Sonne, die gesunde Luft, nichts von unsichtbaren Wohlthaten zu melden, werden wenig geachtet. Man dankt Gott gar nicht dafür, und nimmt und gebraucht oder misbraucht sie sogar, ohne Gott zu danken. Nun nimmt Gott dem Kranken eine dieser Wohlthaten nach der an= dern weg. Jezt gehen ihm die Augen auf. Jeht erkennet er, was er genoffen, und was er verloren hat. — Er ist also nun viel geschickter, Dank zu sagen. Danke also Gott für Alles, was er dir gab. deinen Undank ab. Deine Krankheit, die Beraubung dieser Wohlthaten öffnet dir die Augen. Sie ist also auch eine Wohlthat. Danke auch für deine Krankheit, für deine Schmerzen, für deinen Tod. Danke für die bittere Arzneyen; für die lange Nachtwachen, für Alles, was du leidest. Denn Leiden sind noch heilsamere Wohlthaten, als die Freuden dieses Lebens. Du mußt also nur um so eifriger danken. Stirb nicht als ein Undankbarer, der gedanken- und vernunftlos, wie Thiere, nur da ist, Gottes Wohlthaten zu verzehren. Undank misfaat Gott, und macht aller Wohlthaten unwürdig.

S. V.

--

Bitte

Von kindlichen Gesinnungen gegen Gott.

Gott ist unser Vater; wir seine Kinder.

Wie Gott gegen uns immer väterlich gesinnet ist, und handelt, so müssen wir auch gegen ihn immer kindlich gesinnet seyn,

[blocks in formation]

und handeln. Diesen edeln Kindersinn hat uns der Erldser so nachdrücklich eingeschärfet. Wer ihn nicht hat, der kann nicht ins Himmelreich eingehen. Der Christ muß seine ganze Lebenszeit verwenden, um so kinds lich gesinnet seyn zu lernen. Aber auf seinem Kranken- und Sterbbette muß er nach dem Kindersinne immer handeln. Der Kranke muß es bewähren, daß er kindlich gegen Gott gesinnet ist. In gesunden Tagen, da von allen Seiten her Gottes Wohlthaten auf uns zufließen, ist es so schwer nicht, den kindlich zu lieben, der sich immer so väterlich gegen uns beträgt. Aber wenn sich Gott von uns zu entfernen, uns zu verLassen, zu vergessen scheint; wenn er alle seine Wohlthaten, so zu reden, zurückhält; Schmerzen und Leiden schickt;

[ocr errors]

wenn er nur

immerfort gleichsam auf uns mit seiner Ruthe Tag und Nacht, manchmal ganze Jahre unabläßlich fortschlägt;

[ocr errors]

wenn er, wie es scheint, nur uns länger leben läßt, um uns lánger zu züchtigen ; — wenn er zu unsern Thränen, Winfeln und Seufzern taub ist, u. s. w. da noch Gott für feinen Vater ansehen, denihn dennoch lieben, noch ihm anhangen, das ist wahrer Kinderfinn, und eis ne der ersten Pflichten eines Kranken. - So hielt fich Jefus fest an seinen Vater, da er ihn am Kreuze verlas= sen hat.

D

[ocr errors]

S. VI.

Von der Pflicht Jesu ähnlich zu seyn.

er Christ muß seinem Erlöser ähnlich und gleichförmig werden in seinem Leben, in seinem Leiden, und in seinem Tode. Jesus Christus gab uns nicht nur Bey= spiele, wie wir heilig leben sollen. Er litt, er starb, und so gab er auch und Beyspiele, wie wir leiden, wie wir sterben sollen. Du mußt Jesu Christo auch im

[ocr errors]

Leiden

[ocr errors]
[ocr errors]
[ocr errors]

Leiden und Tode nachahmen. Dieß ist deine Pflicht, und du erfüllest sie nur durch ähnliches Leiden, und durch einen ähnlichen Tod. Christo ähnlich seyn heißt, so gesinnet seyn, so denken, so wollen, so reden und handeln, so leiden, leben und sterben, wie es Jesus Christus gethan hat, und wie ers noch wirklich thun würde, wenn er da auf deinem Krankenbette leiden und sterben müßte. Du mußt die Person Jesu auf diesem Krankenbette vertreten, und Alles eben so thun, wie ers machen würde.

Was dünkt dich, wie würde Jesus Christus denken, fagen, wie sich verhalten, wenn er in deinen Umstånden wäre, und was du leideft, leiden müßte? - Gewiß er würde sich nicht anders verhalten, als er in seinem sterblichen Leben bey seinem Leiden und Tode sich betrug. Und was that er? - Unter den entsetzlichsten Schmerzen unter den unaussprechlichen Leiden seiner Seele, behielt er immer die Gegenwart des Geistes bey. Alle feine Gedanken waren auf Gott gerichtet. Sein Herz war voll Liebe, voll Gehorsam und Bereitwilligkeit, voll Unterthänigkeit gegen seinen Vater. Immer bethete Jesus. In seinem ganzen Leiden redete er wenig, und da nur heilige, erbauliche Worte. immer zu allen entseßlichsten Schmerzen.

Er schwieg Er feufzte nicht,' - klagte nicht, - erzählte seine Leiden nicht. Wie ein Lamm, da es zur Schlachtbank geführt wird, so dffnete er seinen Mund nicht. Er wollte nicht bez weinet werden, vielmehr tröstete er die Weinende. und Trostlose. In allem seinem Leiden hielt er sich nur an Gott. Er bethete für Feinde, und entschuldigte fie. Er vergab einem Mörder, der ihn låsterte. Auch die Seinigen verabsäumte er nicht, sondern that ihnen Vorsorge. Gott empfahl er seinen Geist, und vollendete, wie er angefangen hatte. Sieh! dieß D 4

ist

ist dein Vorbild!

So mußt du gegen Menschen, und

[ocr errors]
[ocr errors]

Gott gesinnet seyn. So denken, so reden, schweigen, leiden, bethen, verharren und Dieß heißt Christo ähnlich seyn, und

vollenden.

als ein Christ sterben.

S VII.

Von der Pflicht Jesum öffentlich zu bekennen.

Wehe dem Christen, der sich schämet, Jesum Chriftum

-

[ocr errors]

vor den Menschen öffentlich zu bekennen. - Jesus Chriz ftus wird sich auch seiner vor seinem Vater und allen Engeln schämen. Vor dieser verdammlichen Schame muß sich besonders der kranke und sterbende Christ in Acht nehmen. Sich an Christo schämen heißt, befürchten, man möchte von Menschen verachtet, verlachet oder verspottet werden, und deswegen äußerlich es nicht zeigen wollen, daß man ein Christ, ein Katholick, ein Anbether oder Nachfolger Jesu Christi ist. Wenn du das unterläßt, was Christo Ehre bringt, oder was die Glâubige als ein Zeichen seiner Verehrung ansehen und eingeführet haben, so schämest du dich an Jefu deinem Erldser. Wenn du dich nicht unter Jesum erniedrigen wiast; wenn du dich schämest ein Kruzifirbild in die Hand zu nehmen, in der Hand zu behalten, es anzusehen, zu küssen, vor deine Augen neben dich Hinzulegen; - das heilige Kreuzzeichen zu machen, → fein Kreuz oder einen Kreuzpartikel zu verehren; → den heiligsten Namen Jesus anzurufen; zu ihm zu bez then laur zu bethen u. f. f. oder auch wenn du dich schämeft das Bildniß Maria, oder eines andern Heilis gen zu dir zu nehmen, es zu verehren, dich ihnen anzuempfehlen ; oder wenn du es nur immer thust und' thun wist, daß es Niemand sieht, Niemand gewahr

[ocr errors]
[ocr errors]

wird u. f. f. so heißt dieß sich an Jesu Christo selbst schẩmen. Wie! der Sohn Gottes schämete sich nicht das Holz des Fluches und der Schande, sein Kreuz auf sich zu nehmen ; es durch die Stadt Jerusalem öffentlich zu tragen, an selbem zu sterben, und du wolltest dich daran schämen? Ein Missethäter, der zum Tode hingeführt wird, wie sollte er nicht mit dem Kruzifirbilde in der Hand u. f. f. dem Tode entgegen gehen? Bist nicht auch du ein Missethäter, der sterben sou?

Der Apostel sagt: mit dem Herzen glaubet man zur Gerechtigkeit; aber mit dem Munde geschieht das Bekenntniß zum Heile. Der Christ muß öffentlich mit dem Munde seinen Glauben bekennen. Er soll es wes nigst nochmal in seiner Krankheit thun. - Dieses mûndlicke Glaubensbekenntniß bist du Gott und Christo, derer Ehre es fodert; - der Kirche Gottes, die dir die Vorschrift davon giebt; und deinem Mitmenschen schuldig, den du erbauen mußt. Lege also ein öffentliches Bekenntniß deines Glaubens, mit Herz und Munde ab. Der bekennet Jesum auch im Herzen nicht, der ihn äußerlich durch Zeichen nicht bekennen will.

[ocr errors]

S. VIII.

Von der Pflicht die Taufgelübde zu erneuern.

Der

pin dem

er Christ hat mit Gott und Jesu Christo in seiner Taufe einen heiligen, ewigen Bund errichtet ; Teufel, der Welt, der Hoffart und Pracht, der Sünz de und dem Fleische abgeschworen, Gott und Christus als seinen einzigen Herrn anerkenner; — er hat ihm Treue, Gehorsam und Dienstfertigkeit angelobet, und ihm als seinem einzigen Herrn gehuldiget. So bald der Gläubige die Vernunftjahre erreichet hat, war er verbunden, diese Gelübde nicht nur gut zu heißen, sondern

[blocks in formation]
« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »