ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden, so merkte er doch, Gott wolle ihm unendlich Größeres geben, als er verlassen follte. Allein, es war auch ein großes Aber dabei: was Gott ihm geben wollte, war noch zukünftig, lag so fern, auch nicht einmal der Anfang war davon zu sehen. Er sollte zu einem großen Volk werden und hatte noch nicht ein einziges Kind, und war schon 75 Jahre alt, und Sarai war auch alt. Da konnte denn Abram leicht denken: Ein Sperling in der Hand ist besser, als eine Taube auf dem Dach, und: Wer das Ungewisse zu Hause führt, leicht das Gewisse vom Wagen verliert. Aber Abram dachte nicht so, sondern sah Den an, der ihm die Verheißung gab, und der war ja der Herr, der ihm nicht lügen und ihn nicht täuschen konnte, und daher war er bald mit sich einig. Was ihm Gewinn war, worin er bisher sein Glück und seine Freude gefunden hatte, das achtete er für Schaden und gab es hin für etwas Zukünftiges und Unsichtbares, das ihm der Herr vorhielt. Und diese Hingabe an den Herrn ist der Glaube.

Also nahm Abram sein Weib Sarai, und Lot, seines Bruders Sohn, mit aller ihrer Habe, die sie gewonnen hatten, und die Seelen, die sie erworben hatten in Haran, das waren die Sklaven, und zogen aus zu reisen in das Land Kanaan. Abram aber war fünf und siebenzig Jahr alt, da er aus Haran zog. Daß Lot auch mitging, war wohl, wie der Verfolg der Geschichte zeigt, nicht ganz nach Gottes Willen. Aber wo's in der Hauptsache nur richtig ist, da hat der Herr mit Seinen schwachen Kindern gerne noch Geduld, aber handeln läßt Er sich doch nicht, Seine Forderung bleibt immer: Rein ab und auch Abram mußte erfahren: so viel Halbheit, so viel Plage.

Und als sie gekommen waren in das Land Kanaan, zog Abram durch bis an die Stätte Sichem und an den Hain More. Da erschien der Herr Abram und sprach: Deinem Samen will ich dies Land geben. Wenn du glauben würdest, würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen. Sobald wir anfangen, uns Gott im Glauben hinzugeben, d. h. unser Glück und Wohlsein nur im Gehorsam gegen Ihn zu suchen, alsbald thut sich auch Gottes Vaterherz gegen uns auf, und auf jeden Gehorsam folgt ein neuer Gnadenblick, der unser Herz erfreut und uns immer gewisser macht, daß wir das gute Theil erwählt haben. Als Abram kaum den ersten Schritt des Gehorsams gethan, da folgt schon eine neue Offenbarung und die Verheißung, daß das ganze Land seinen Nachkommen gehören sollte. Solche Freundlichkeit Gottes machte auch dem Abram das Herz fröhlich. Und er bauete daselbst einen Altar dem Herrn, der ihm erschienen war. Und das nicht allein hier, sondern wo er hinkam, denn darnach brach er auf von dannen an einen Berg, der lag gegen Morgen der Stadt Bethel, und bauete auch daselbst dem Herrn einen Altar, und predigte von dem Namen des Herrn.

Das wäre die Geschichte von Abrams Berufung und Auszug, aber wir können sie nicht verlassen, ohne noch an unsere Berufung

und an unsern Ausgug zu denken. Was der Herr von Abram verlangte, das verlangt Er auch von uns. Und wir haben's Ihm schon versprochen in der Taufe, daß wir Ihm folgen wollen. Auch bei uns heißt es: Gehe aus deinem Vaterlande! dein Dichten und Trachten sei nicht nach den Gütern dieser Erde, nach Reichthum, Wohlleben, Fleischeslust, Augenlust und hoffärtigem Wesen, denn die Welt vergehet mit ihrer Lust. Gehe aus von deiner Freundschaft, laufe nicht mit den Kindern dieser Welt den breiten Weg, der zur Berdammniß führet! Gehe aus von diesen Kindern des Verderbens, und wenn auch Vater und Mutter, Bruder und Schwester zu ihnen gehören! Wer Vater und Mutter mehr liebt, als mich, der ist mein nicht werth. Glaube mir, ich habe etwas Besseres für dich: Schätze, die nimmer veralten, die weder Motten noch Rost freffen, und wo die Diebe nicht nachgrabeu und stehlen. Ich habe ein ewiges Himmelreich, ewige Herrlichkeit, ewiges Leben. Und schon auf Erden sollst du mein Kind sein, sollst Vergebung der Sünden haben und meinen Frieden im Herzen fühlen, der da macht in der Trübsal fröhlich und im Tode getrost. So spricht der Herr. Aber die Welt spricht: Mag alles wahr sein, aber ein Sperling in der Hand ist besser, als eine Taube auf dem Dach, und fährt fort, das arme Herz mit Träbern zu sättigen, von denen es doch nimmer satt wird. Wollen wir es auch so machen? Wie gar nichts sind alle Menschen, die doch so sicher leben! Sie gehen daher wie ein Schemen, und machen sich viel ver. gebliche Unruhe; sie sammeln, und wissen nicht, wer es kriegen wird.“ (Bj. 39, 6. 7.) Ach, wenn die armen Weltkinder es wüßten, wie es thut, ein Kind Gottes zu sein, wie man sich dabei hier auf Erden schon so gut befindet, wie gerne würden sie ihre Weltfreuden und ihre Weltsorgen verlassen und anfangen, nach dem Herrn zu fragen! Wenn sie es wüßten, was Gott dort bereitet hat denen, die Ihn lieben! Wenn wir das wüßten, ganz verständen, was das für ein Land ist, das Kanaan da droben und das himmlische Jerusalem!

Da wird sein das Freudenleben,
Da viel tausend Seelen schon
Sind mit Himmelsglanz umgeben,
Dienen Gott vor seinem Thron;
Da die Seraphinen prangen
Und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt

Gott der Vater, Sohn und Geist.

Abraham in Egypten.

1. Mos. 12.

Also wohnete nun Abram im Lande Kanaan, und durchzog dasselbe mit seinen Heerden in die Länge und in die Breite, bald hier, bald dort seine Zelte aufschlagend. Denn obgleich zu der Zeit die Kanaaniter im Lande wohnten, so lagen doch große Strecken desselben noch unangebaut da, und konnten von den benachbarten Nomadenvölkern zu Biehweiden benust werden, um so mehr, da die Kanaaniter nicht eigentlich Viehzucht trieben. Vielleicht fühlte sich nun Abraham schon ganz wohl in dem Lande Kanaán, und da Gott der Herr selber es ihm zum Wohnplay, ja zum künftigen Eigenthum angewiesen hatte, so dachte er vermuthlich, in diesem Lande bleiben und seine Tage da beschließen zu können. Aber Gott hatte es anders beschlossen; Er schickte eine Theuerung, und Abraham gerieth in Noth. Auch Kinder Gottes sind nicht frei von allerlei Noth und Verlegenheit, ja Gott schickt ihnen oft mehr davon, als Andern, damit sie immer beffer lernen, an Ihn allein sich zu halten. Für Abram aber lag in dieser Noth noch eine besondere Prüfung seines Glaubens. Die Theuerung war so groß, daß er im Lande Kanaan nicht bleiben konnte. War das nicht ein Wink von Gott, das Land seiner Heimath einmal wieder zu sehen, oder vielleicht ganz wieder dahin zurückzukehren? Wäre sein Herz nicht ganz aufrichtig gewesen, so hätte es diesen Vorwand benußt, feine eigenen Wege zu gehen. Aber hier wurde es offenbar, daß sein Herz ganz mit dem Herrn war. Es war ihm wirklich daran gelegen, nichts gegen Gottes Willen zu thun, und daher zog er nicht des Weges nach der Heimath, sondern den gerade entgegengesetzten Weg, noch weiter in die Fremde hinein, ob ihm das gleich sehr sauer ankam. Denn so lesen wir von ihm: Es kam aber eine Theuerung ins Land. Da zog Abram hinab in Egypten, daß er sich daselbst als Fremdling aufhielte, denn die Thenrung war groß im Lande. Und da er nahe bei Egypten kam, sprach er zu seinem Weibe Sarai: Siche, ich weiß, daß du ein schönes Weib von Angesicht bist. Wenn dich nun die Egypter sehen werden, so werden sie sagen: Das ist sein Weib; und werden mich erwürgen und dich behalten. Liebe, so sage doch, du seiest meine Schwester, auf daß mirs desto besser gehe, um deinetwillen, und meine Seele am Leben bleibe um deinetwillen.

Das war nun freilich an sich keine Lüge, denn Sarai war seine Halbschwester, aber doch war's nicht die Wahrheit, um die es sich handelte, und darum war's dennoch eine Lüge, und ward als solche auch bestraft. Aber war denn Abram einer Lüge fähig? Der Mensch ohne Gott ist zu Allem fähig. Ohne Gott aber sind wir, wenn wir uns nicht im Glauben an Ihn halten. Das hätte Abram thun können, er hätte bedenken können, wie Gott ihn bisher geleitet und welche großen Verheißungen Er ihm gegeben habe, und daß Er ihn deshalb jest wohl behüten werde, ja Seinem Worte nach es thun müsse. Aber auch der Gläubige hat seine schwa

den Stunden, wo er mit dem Wachen und Beten inne hält. Da ist denn der Feind gleich bei der Hand, indem er erst das Herz schwer macht und dann spricht: Wohlan, ich helfe dir, folge nur meinem Rath, thue nur Dies oder Das, sage Dieses oder Jenes, es ist ja keine Sünde! Und der Mensch freut sich wohl gar, daß er sich so schlau herausgewickelt habe. Darum weg mit aller Hülfe, bei der man den Herrn nicht braucht und Seinen Beistand nicht fröhlich anrufen kann! Denn sie kommt vom Teufel. Der gerade Weg bleibt immer der beste, und mit Gott ihn gegangen führt er stets zum Ziel. Die krummen Wege aber bringen nichts als Herzeleid, das mußte auch Abram erfahren. A18 nämlich Abram in Egypten kam, sahen die Egypter das Weib, daß sie sehr schön war. Und die Fürsten des Pharao sahen sie und priesen sie vor ihm. Da ward sie in des Pharao Haus gebracht (in seinen Harem).

Gott der Herr nimmt es mit Seinen Kindern genau. Er will sie ja gerne von allen Unarten ihres bösen Herzens heilen, die ihnen selber am meisten Plage bringen, daher darf Er ihnen nichts hingehen lassen. Vor allen Dingen will Er nun, daß sie auf Ihn allein trauen; wenn sie das aber nicht thun, so zieht Er einfach die Hand von ihnen ab, damit sie sehen, wo es ohne Ihn hingeht, und damit sie doch ja eiligst zu Ihm zurückkehren. So ging's bei Abram auch, alle seine Borsicht und Klugheit ist vergebens, Sarai wird in des Pharao Haus gebracht. Jest war's mit aller Menschenhülfe aus, und Abram blieb nichts Anderes übrig, als den Herrn anzurufen. In der Angst seines Herzens mußte er nun rufen und schreien, und er hat's wohl gethan Tag und Nacht. Und siehe, der Herr erhörete ihn; Er plagte den Pharao mit großen Plagen, ihn und sein Haus, um Sarai, Abram's Weibes willen. Und Er hat's Pharao wissen lassen, von wem und für was solche Plage über ihn komme. Da rief Pharao Abram zu sich und sprach zu ihm: Warum hast du mir das ge= than? Warum sagtest du mirs nicht, daß sie dein Weib sei? Barum sprachest du denn, sie sei deine Schwester? derhalben ich sie mir zum Weibe nehmen wollte. Und nun siehe, da hast du dein Weib, nimm sie und ziehe hin. Das mußte Abram sich sagen lassen von diesem Manne, der doch den Herrn nicht kannte. Wie wird er sich geschämt haben vor ihm, und wie vor seinem Gott!

Und Pharao befahl seinen Leuten, daß sie Abram geleiteten, ihn und sein Weib und Alles, was er halte. Also nun auch keine Strafe und keine Feindschaft mehr von Seiten des Königs; er hat eine heilige Scheu vor dem Manne, den der Herr behütet, und nicht aus Furcht, daß Abram irgendwie Schaden geschehen, sondern daß irgend ein Egypter sich an ihm versündigen und so Gottes Zorn auf sich und das Land herabrufen könne, ließ er ihm das Geleit geben. wußte der Herr zu schützen!

So

daß mein Leben deine Rechte mit ganzem Ernst hielte! Wenn ich schaue allein auf deine Befehle, so werde ich nicht zu Schanden. Bie wird ein Jüngling seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält nach deinen Worten!

(Ps. 119, 5. 6. 9.)

Abraham's Friedfertigkeit.

1. Mos. 13.

Also zog Abram herauf aus Egypten mit seinem Weibe, und mit Allem was er hatte, und Lot auch mit ihm gegen Mittag. Abram aber war sehr reich an Vieh, Silber und Gold. Und er zog immerfort von Mittag bis gen Bethel, an die Stätte, da am ersten seine Hütte war, zwischen Bethel und Ai, eben an den Ort, da er vorhin den Altar gemacht hatte, und er predigte allda den Namen des Herrn, denn der war ihm durch die Erfahrung in Egypten nur noch lieber geworden. Er hatte Ihn jezt kennen gelernt, nicht allein als den rechten Nothhelfer, sondern auch als Den, der nicht mit uns handelt nach unsern Sünden, und uns nicht vergilt nach unserer Missethat. Und solche Erkenntniß macht das Herz so fröhlich, ja selig; aber sie kann auch nicht angelernt, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden. Wohl dem, der solche Erfahrungen täglich macht; sie sicheru dem Herzen einen Frieden, der durch kleinliche Erdenangelegenheiten nicht gestört wird. Das zeigte sich an Abram.

Lot nämlich, der mit Abram zog, hatte auch Schafe und Rinder und Hütten. Und das Land mochte es nicht ertragen, daß sie beieinander wohnten. Und es war immer Zank zwischen den Hirten über Abram's Vich, und zwischen den Hirten über Lot's Vich. Da sprach Abram zu Lot: Lieber, laß nicht Zauk sein zwischen mir und dir, und zwischen meinen und deinen Hirten, denn wir find Gebrüder. Natürlich blieb der Zank nicht zwischen den Hirten allein, sondern diese lagen ihren Herren beständig mit Klagen in den Ohren, und diese mußten dann über die Sachen verhandeln. Da kann es denn ja leicht vorgekommen sein, daß Lot als der Jüngere sich zu weilen benachtheilt gefunden hat und daher zu bittern Worten sich hat hinreißen lassen. Ein Herz aber, das den Frieden Gottes empfindet, kann auch mit Menschen nicht in Streit leben, und giebt gerne einen irdischen Vortheil auf, wenn es damit den Frieden mit dem Nächsten erkaufen kann. Daher sprach Abram auch weiter zu Lot: Stehet dir nicht alles Land offen? Lieber, scheide dich von mir. Willst du zur Linken, so will ich zur Rechten; oder willst du zur Rechten, so will ich zur Linken. So sprach Abram, und doch war er der Aeltere, und ihm war das Land verheißen, so daß die Wahl wohl am ersten ihm zugekommen

wäre.

Da hob Lot seine Augen auf, und besah die ganze Gegend am Jordan. Denn ehe der Herr Sodom und Gomorra verderbte, war sie wasserreich, bis man gen Zvar kommt, als ein Garten des Herrn, gleichwie Egyptenland. Da erwählete sich Lot die ganze Gegend am Jordan, und zog gegen Morgen. Also schied sich ein Bruder von dem andern, daß Abram wohnete in dem Lande Kanaan, und Lot in den Städten derselben Gegend, und

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »