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festem Glauben! Ich will ihn lieber seine Wege ges hen lassen, und nichts mit ihm zu thun haben, und mich nur immer freuen, daß der Heiland an meiner Stelle mit ihm bis in den Tod gekämpft, seine Werke gänzlich zerstört, ihm den Kopf zertreten, und ihm alle seine Gewalt über mich und meine Mitmenschen auf Ewig genommen hat. Und so will ich mich ohne Unterlaß an den Heiland halten, der mag denn, wenn ich ja einmal auf den Kampfplak soll, für mich kámpfen. Ich leugne es nicht; es ist wahr: Es stehet geschrieben: Wir haben mit den bösen Geistern zu kämpfen; Wiederum stehet auch geschrieben: Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille seyn! 2 Mos. 14, 14. Ich rechne also in diesem Kampfe nicht auf mich, sondern auf meinen Herrn. Ich halte mich an ihn, wie sich ein Kind an seine Mutter hålt. Ich krieche als ein armes Küchlein unter seine Gnadenflügel. Da mag er mich beschüßen, daß mich der Satan nicht beraubet. Ich fürchte mich daher vor Nichts, und erschrecke vor Nichts. Ich liege auf den Achseln meines Hirten, der mich den Wölfen entrissen, und aus ihren Klauen gerettet hat. Er wird mich nun wohl heimtragen, und wenn sie gleich noch so sehr brüllen, und auf den Raub lauern, es nicht zugeben, daß sie mich aus seinen Armen reiffen. Und will mich ja Was schrecken, geh ich mich zu verstecken, in seine offne Seiten, das ist mein ganzes Streiten. Amen.

Großer Siegesheld! der Du für uns mit dem Gott dieser Welt gekämpfet, bis aufs Blut gestritten, denselben besieget, und völlig zu Schanden gemacht hast; Wir danken Dir und bitten, Dich: Du wollest uns der Früchte Deines Sieges genießen lassen, und uns unter Deine Gnadenflügel verbergen, damit uns der Versucher nicht versuche. Und wenn Du es ihm ja verstattest, daß er sich einmal an uns machen darf, wie er sich an Dich gemacht hat, so laß uns

den Streit, den Du für uns mit ihm, geführt hast, so zu Statten kommen, daß wir in Dir, und in der Macht Deis ner Stärke, so stark, und mit den Waffen, die Dein Geist uns anlegt, so gerüstet sind, daß er schon erzittern mag, wenn er uns unter Deinem Paniere sieht, und wir also allemal gewinnen und den Sieg davon tragen. Mit Gnaden zu uns eil, gieb uns des Glaubens Waffen, fürs Teufels List und Pfeil Umen.

Am Sonntage Reminiscere.

Das Silber, durchs Feuer siebenmal bewährt, wird lauter funden; an Gottes Wort man halten soll, desgleic chen alle Stunden; Es will durchs Kreuz bewähret seyn, da wird erkannt sein Kraft und Schein, und leucht't stark in die Lande. Amen.

Wenn Gott zuläßt, daß seine Kinder bald in diese, bald in jene Anfechtung oder Versuchung gerathen, so hat er allemal den Zweck dabei, sie zu segnen, und ihren Glauben recht fest und stark zn machen. Petrus giebt den erwählten Fremdlingen hin und her, an welche er schreibet, folgende Versicherung. Die ihr jest eine kleine Zeit, wo es seyn soll, traurig seyd in mancherlei Anfechtungen; auf daß euer Glaube rechtschaffen, und viel köstlicher erfunden werde, denn das vergångliche Gold, das durchs Feuer bewähret wird, zu Lobe, Preis und Ehren, wenn nun offenbaret wird Jesus Christus. 1 Petr. 1, 6. 7. Die Leute, welche der Mann Gottes in seinem Briefe ermuntert, waren Kinder Gottes, über die er Gott und den Vater unsers Herrn Jesu Christi loben konnte, daß er sie nach sei= ner großen Barmherzigkeit wiedergeboren habe zu einer lebendigen Hoffnung, durch die Auferstehung Jesu Christi von den Todten, zu einem unvergånglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das behalten. wird im Himmel. Und eben diese Seelen waren zu

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der Zeit vielen Leiden und Verfolgungen unterworfen. Sie waren jest traurig in mancherlei Anfechtungen. Doch waren fie unter denselben nicht ohne den Willen Gottes. Und demnächst waren dieselben auch nur eine Kleine Zeit über sie verhänget. Gott versucht Niemanden zum Bösen. Alle andern Anfechtungen oder Bersuchungen sind etwas Böses; denn sie stammen entweder vom Satan, oder von der im Argen liegenden Welt, oder von unserer eigenen Lust her. Sie zielen auch auf nichts Underes, als auf unser Verderben. Die Schwäche, in welcher man sich fühlet, macht es freilich, daß man unter diesen Empfindungen traurig ist. Sie gehören zu den uns aufgelegten Leiden mit. Allein die Klagen, daß man damit nicht könne fertig werden, daß man unter den Anfechtungen erliegen müsse, sind Beweise des Unglaubens, den wir aus unsern Herzen müssen verbannen lassen. Unsere Feinde, die uns anfechten, gedenken es zwar bóse zu machen, aber Gott gedenket es, indem er solches zuläßt, gut zu machen. Es muß allemal für uns ein Segen herauskommen. Und worin bestehet derselbe ? Petrus sagt es: Der Glaube soll sich hier rechtschaf= fen beweisen. Die Anfechtungen sind das Feuer, wodurch der Glaube gehen muß. Und in diesem Feuer wird er bewährt, und viel köftlicher erfunden, als das vergångliche Gold. Er wird köstlicher als das Gold genannt, welches mit der Welt vergeht; theils, weil er sich auf das theure Blut Chrifti 1 Petr. 1, 19. gründet; theils, wegen seines hohen Werths, den er um Chrifti willen in Gottes Augen hat, als in welchen nichts angenehmer ist, als der Glaube: Herr! deine Augen sehen nach dem Glauben. Jerem. 5, 3. Und ist das nicht ein großer Segen, wenn aus unferm Kindleinsglauben, ein solcher Glaube der Kraft, ein rechtschaffener Glaube wird, der. durch manches

Feuer versucht, und erfunden worden? Das Gold, so in der Probe nicht besteht, sondern fortfleucht, ist nicht töstlich. Und so ist es auch kein köstlicher Glaube, der nicht aushält. Besteht er aber in den Proben so über ihn kommen, so ist es ein rechtschaffe= ner Glaube, oder das Gold, so mit Feuer durch= läutert ist; Offenb. 3, 18. Fragen wir: Welches die Frucht von dieser Bewährung des Glaubens sey? so zeigen solche die lehteren Worte des Apostels: Zu Lob, Preis und Ehren, wenn nun offenbaret wird Jefus Christus. Wenn der Goldschmied mit dem Golde alle Proben vorgenommen hat, so muß er endlich bekennen, und sagen: Das Gold ist gut! Und so erhalt der Glaube auch das Lob, daß derselbe ein gutes Gold ist, welches vor aller Welt soll offenbar werden, wenn der Heiland erscheinen wird. Müssen nun die Anfechtungen, die an sich etwas Böses sind, und auf unser Verderben zielen, denen die Gott lieben, zum Besten dienen, wie vielmehr wird das den See len zu ihrem Heile gereichen, wenn Gott ihren Glauben selbst versucht! Wie vielmehr wird derselbe da= durch ein lauteres und feines Gold werden sollen! Gott braucht für sich dieser Probe nicht. Denn er weiß wohl, was im Menschen ist. Joh. 2, 25. Um unfertwillen wird dieselbe angestellt, damit unser Glaube vollbereitet, gestärkt, bekräftiget, gegründet werde. Es dienet also dieselbe zu unserm Besten. Er ist wie das Feuer eines Goldschmiedes, und wie die Seife der Wäscher; er wird sißen und schmelzen, und das Silber reinigen: Er wird die Kinder Lepi reini gen, und läutern, wie Gold und Silber: Dann werden sie dem Herrn Speisopfer bringen in Gerechtig keit, und wird dem Herrn wohlgefallen das Speis opfer Juda und Jerusalem, wie vorhin und vor lane gen Jahren. Malach. 3, 2-4.

Geliebte Seelen! Das heutige Evangelium zeigt uns an einem kanandischen Weibe, an einer Heidin, die Gestalt eines solchen wohlgeprüften Glaubens, und zwar eines solchen Glaubens, den der Heiland selbst wie ein Gold durch ein ziemlich hartes Feuer gehen läßt, der aber die Probe aushält, und viel köstlicher erfunden wird, als das vergångliche Gold, das durchs Feuer bewährt wird. Ihr Betragen, wie das Feuer Silber, und der Ofen Gold, also der Herr ihr Herz prüfet, Sprůchw. 17, 3. muß nothwendig einen Jeden rühren, der dasselbe nur recht anfieht. Sie soll daher, oder die in ihr wohnende Gnade soll vielmehr in dieser Stunde unser Augenmerk seyn, die uns das Bild eines rechtschaffenen und köstlich erfundenen Glaubens beschreibt. Der Herr laffe die Geschichte von diesem Weibe darzu an unfern Seelen gesegnet seyn, wozu sie aufgezeichnet ist.

Unser Text, Matth. 15, 21'- 28. lautet also:

Und Jesus ging aus von dannen, und entwich in die Gegend Tyri und Sidon. Und siehe ein Kananäisch Weib ging aus derselbigen Grenze, und schrie ihm nach, und sprach: Ach HErr! du Sohn David erbarme dich mein, meine Tochter wird vom Teufel übel geplaget. Und er antwortete ihr kein Wort. Da traten zu ihm seine Júnger, baten ihn, und sprachen: Laß sie doch von dir, denn fie schreiet uns nach. Er antwortete aber, und fprach: Ich bin nicht gesandt, denn nur zu den verlornen Schafen von dem Haufe Israel. Sie kam aber und fiel vor ihm nieder, und sprach: HErr! hilf mir! Aber er antwortete und sprach: Es ist nicht fein, daß man den Kindern ihr Brod nehme, und werfe es vor die Hunde. Sie sprach: Ja HErr; aber doch essen die Hündlein von den Brosamlein, die von ihrer Herren Tische fallen. Da antwortete Jesus, und sprach zu ihr: D Weib! dein Glaube ist groß! dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter ward gesund zu derselbigen Stunde.

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