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man keinen Freund recht erkennen; wenns aber übel gehet: so kann sich der Feind auch nicht bergen. (Sir. 12, 7.) Wer seinen Freund schmäher, der zertrennet die Freundschaft. Wenn du gleich ein Schwert zückest wider deinen Freund: so machest du es nicht fo böse, als mit Schmähen; denn ihr könnet (in jenem Falle) wohl wieder Freunde werden, wenn du ihn nicht meidest, und redest mit ihm; denn man kann alles versöhnen, ausgenommen die Schmach, Verachtung, Offenbarung der Heimlichkeit und böse ücke folche Ränke verjagen den Freund (auf immer). Bleibe

treu deinem Freunde in seiner Armuth, daß du dich mit ihm freuen mögest, wenns ihm wohl gehet. Halte fest bei ihm, wenns ihm übel gehet, auf daß du seines Glücks auch genießen mögest. Schäme dich nicht, deinen Freund zu schüßen, und melde ihn nicht; wis derfährt dir (aber) etwas Böses von ihm: so wird sich vor ihm hüten, wer es höret. (Sir. 22, 25-29. 31. 32.) Wohl dem, der einen treuen Freund här! (Sir. 25, 12.) Halte (aber auch) deinen Freund werth, und halte ihm Glauben; wo du aber seine Heimlichkeit offenbarest: so wirst du ihn nicht wieder krigen. (Sir. 27, 18. 19.) Ein jeglicher Freund spricht wohl: Ich bin. auch Freund! aber etliche sind allein mit dem Namen Freunde. Wenn Freunde einander feind werden: so bleibt der Gram (Groll) bis in den Tod. Vergiß deines Freundes nicht, wenn du fröhlich bist, und gedenke an ihn, wenn du reich wirst. (Sir. 37, 1. 2. 6.7.) Scháme dich, deinem Freunde aufzurücken (Wohlthat vorzuwerfen), und wenn du ihm etwas gibst: so verweise es ihm nicht. (Sir. 41, 28.) (Bibl. Gesch. 99. 100, 103. 109. 20ß. 283. Jesus und seine Schüler.)

79. Ich foll gesellig, freundlich, höflich und gefällig seyn, doch ohne Sudringlichkeit oder Kriecherei. Wie schön, wenn Wanderer nachEinem Ziel erleichtern sich den Weg! Aus feinen Sitten Lieb' und, Lob! An Gute schließ ich gern und froh mich an! Gefällig gern," doch ohne Ueberlast, und stets mit edlem Stolz!

A. T. Des Gerechten (Wohldenkenden) Lippen weiden (erfreuen) viele. (Spr. Sal, 10, 21 ) Sorge im Herzen krånket; aber ein freundlich Wort erfreuet. (Epr. Sal. 12, 25.) Die Res ben des Freundlichen sind (süß wie) Honigseim, trösten die Seele, und erfrischen die Gebeine (den Leib). (Spr. Sal. 16, 24.) Eine linde Zunge bricht die Härtigkelt. Entzeuch deinen Fuß vom Hause delnes Nächsten (überlaufe ihn nicht zu viel); er möchte deln überdrüßig und dir gram werden. (Spr. Sal. 25, 15, 17.)

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N. T. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. Befleißiget euch der Ehrbarkeit gegen Jedermann. (Rôm, 12, 10. 17.) Die Frucht des (religiösfrommen) Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube (Treue), Sanftmuth, Keuschheit. (Gal. 5, 22.) Seyd unter einander freundlich, herzlich, und vergeber (schenkt Nachsich') einer dem andern. (Eph.4, 32.) Nichts thut durch Zank (Pars teigeist) oder eitle Ehre, sondern durch Demuth; achtet euch unter einander einer den andern höher, denn sich selbst. (Phil. 2, 3.) Wir (Paulus) sind nie mit Schmeichelworten, umgegans gen, haben auch nicht Ehre gesucht von den Leuten, hatten Her zenslust an euch, darum, daß wir euch lieb gewonnen haben. (1. Theff. 2, 5. 6. 8.) Die da haben (nur) den Schein eines gottseligen Wesens, aber seine Kraft verleugnen, solche meide. (2. Tim. 3, 5.) Thut Ehre Jedermann. (1. Petr. 2, 17.)

80. Ich foll tren und ehrlich, aufrichtig und freimüthig, wahrhaft und verschwiegen seyn. Fort Heuchelsinn und Schmeichelei, Ver rath und Wortbruch, Lug und Trug! Des Bruders Glaube fall' auf gutes Land! Nur gegen Schlechtes und Gefährliches mein kübner Muth, mein freies Wort!

A. T. Du sollst falscher Anklage nicht glauben, daß du einen Gottlosen Beistand thuest, und ein falscher Zeuge seyst. (2. Mos. 23, 1.) Ihr follt nicht lügen, noch fälschlich handeln einer mit dem andern. (3. Mos. 19, 11.) Ich weiß, mein Gott, daß du das Herz prüfest, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. (1. Chron. 30, 17.) Die Hoffnung der Heuchler wird verloren seyn. (Hiob 8, 13.) Zeuch mich nicht hin unter den Gottlosen und Uebelthåtern, die freundlich reden mit ihrem Nächsten, und haben (do ch) Böses im Herzen. (Ps. 28, 3.) Wer ist, der gut Leben begehret, und gern gute Tage hätte? Behüte deine Zunge vor Bösem, und deine Lippen, daß sie nicht falsch reden. (Ps. 34, 13. 14.) Lügen bin ich gram, und habe Gråuel daran. (Ps. 119, 163.) Ein böses Maul (der Doppelzüngler) wird kein Glück haben auf Erden; ein frevelböser Mensch wird gestürzet werden. (P. 140, 12.) Der Gerechte schlage (table) mich freundlich, und strafe mich; das wird mir so wohlthun, als ein Balsam auf meinem Haupte. (Pf. 141, 5.) Ein loser (niedertråchtiger) Mensch, ein schädlicher (gefährlicher) Mann gehet mit verkehrtem Muns de (spricht anders, als er denkt); winket (schielt umher) mit den Augen, deutet mit den Füßen, zeiget mit den Fingern,

trachtet

trachtet allezeit Böses und Verkehrtes in seinem Herzen, und rich. tet Hader an. Darum wird ihn plößlich sein Unfall kommen, daß keine Hülfe da seyn wird. (Spr. Sal. 6, 12—15.) Mein Mund foll die Wahrheit reden, und meine Lippen sollen haffen, das gott. los ift. (Spr. Sal, 8, 7.) Der Böse wird gefangen in seinen eis genen falschen Worten; (aber auch) viel Gutes kommt einem (Redlichen) durch die Frucht seines Mundes. Wer wahrhaftig ift, der faget fret, was recht ist; aber ein Falscher betrüger. Wer unvorsichtig herausfährt, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge des Welsen ist heilsam. Wahrhaftiger Mund bestehet ewiglich; aber die falsche Zunge bestehet nicht lange. Falsche Mäuler sind dem Herrn ein Gråuel; die aber treulich handeln, gefallen ihm wohl. (Spr. Sal. 12, 13, 14, 17—19. 29.) Der Gerechte ist der Lügen Feind; aber der Gottlose schåndet und schmähet (nur) fich selbst. (Spr. Sal. 13, 5.) Die mit bösen Rånken umgehen, werden (ihren Zweck vers) fehlen; die aber Gutes denken, denen wird Treue und Güte (auch) widerfahren. Ein treuer Zeuge errettet (uweilen) das Leben; aber ein falscher Zeuge betrügt. (Spr. Sal. 14, 22, 25.) Es ist einem eine Freude, wo man richtig antwortef, und ein Wort zu seiner Zeit ist sehr lieblich. (Spr. Sal. 15, 23.) Ein falscher Zeuge bleiber nicht ungestraft, und wer Lügen frech redet, wird nicht entrinnen. (Spr. Sal, 19.5.) Eine richtige Antwort ist wie ein lieblicher Kuß. Sey nicht Zeuge ohne Ursache wider deinen Nächsten, und betreug nicht mit deinem Munde. (Spr. Sal. £4, 26. 28.) Wer viel geredet (verspro chen), und hålt es nicht, der ist wie Wolken und Wind ohne Regen. (Spr. Sal. 25, 14.) Thue deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind; richte recht, und råche den Elenden und Armen. (Spr. Sal, 31, 8.9.) Was du gelobest, das halte. Es ist besser, du gelobest nichts, denn daß du nicht hältst, was du gelobest. (Pred. Sal. 5, 3. 4.) Wer (andern) eine Grube machet, der wird selbst darein fallen, und wer den Zaun zerreißet, den wird eine Schlange stechen. (Pred. Sal. 10, 8.) Redet einer mit dem andern Wahrheit, und richtet recht, und schaffet Friede in euern Thoren; und denke keiner Ars ges in seinem Herzen wider seinen Nächsten, und liebet nicht fals sche Rede; denn solches alles hasse ich, spricht der Herr. (Zach. 8, 16. 17.) Bekenne das Recht frei, wenn man den Leuten helfen soll; denn durch Bekenntniß wird die Wahrheit und das Recht offenbar. Vertheidige die Wahrheit bis in den Tod: so

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wird Gott der Herr für dich streiten. (Sir. 4, 27-29. 33.) Gewöhne dich nicht an die Lügen; denn das ist eine schändliche Ger wohnhelt. (Sir. 7, 14.) Offenbare dein Herz nicht Jedermann; er möchte dir übel danken. (Sir. 8, 22.) Ein falsch Herz ist wie ein Lockvogel auf dem Kloben, und lauert, wie er dich sahen möge; denn was er Gutes sieht, deutet er aufs årgste, und das Allerbeste schåndet er aufs höchste. (Sir. 11, 31. 32.) Was einer im Sinn hat, das sieht man ihm an den Augen an, es sey Gutes oder Bó, ses. Hat er Gutes im Sinn: so sieht er fröhlich auf; wer aber mit heimlichen Tücken umgehet, kann nicht Ruhe davor haben. (Sir. 13, 31. 32.) Lügen ist ein schändlicher Schandfleck an ei nem Menschen, und ist gemein bei ungezogenen Leutën. Ein Dieb ist nicht so böse, als ein Mensch, der sich zu Lügen gewöhnt; aber zuleht kommen sie beide an den Galgen. (Sir. 20, 26, 27.) Es ist eine Unvernunft, einem an der Thüre horchen; ein Vers nünftiger hielte es für eine Schmach. (Sir. 21, 26.) Wunden kann man verbinden, Scheltworte versöhnen; aber wer Heimlich. keiten offenbaret, mit dem ists aus. Wer mit den Augen winket, der hat Böses im Sinn, und låsset sich nicht davon wenden. Vor dir kann er süße reden, und lobet sehr, was du redest; aber hin terwårts redet er anders, und verkehret dir deine Worte. (Sir. 27, 23-26.) Ach, wo kommt doch das bôse Ding her, daß alle Welt so voll Falschheit ist? Wenn es dem Freunde wohl gehet, freuen sie sich mit ihm; wenn es ihm aber übel gehet, werden sie feine Feinde. (Sir. 37, 3. 4.) Schäme dich, nachzusagen alles, was du gehöret hast, und zu offenbaren heimliche vertraute Rede. Also schẳmest du dich recht, und wirst allen Leuten lieb und werth feyn. (Sir, 41, 29.)

N. T. Laffet alles ehrlich und ordentlich zugehen. (1. Kor. 14, 40.) Bei mir (sprach Paulus) ist ja -ja, und nein ist nein. (2. Kor. 1, 17.) ́ ́Sehen (wir) darauf, daß es redlich zus gehe, nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen. (2. Kor. 8, 21.) Selbst der Satan verstellet sich zum Engel des Lichts; darum ist es nicht ein Großes (nichts Besonderes), ob (wenn) sich auch seine Diener verstellen als Prediger der Ges rechtigkeit; welcher Ende (aber auch) seyn wird nach ihren Wers ten. (2. Rot. 11, 14. 15.). Eifern ist gut, wenns immerdar ge schieht um das Gute. (Gal. 4, 18.) Leget die Lügen ab, und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir unter einander Glieder sind. (Eph. 4, 25.) Lüget nicht unter

einander. (Kol. 3, 9.) (Bibl Gesch. 18. 20. 76. 99. 118. 165. 175. 193. 194. 200. 213. 216. 220, 232, 267, 289. 296. 333. 334. 336.)

81. Ich soll verträglich und friedfertig, gelind und sanftmüthig, nach. gebend und duldsam seyn. Die Liebe geh' mit Ruhe Hand in Hand! Den Schwachen trag' der Schwache mit Geduld!` Nicht Einen Augenblick verbittre Zorn und Zwist!

A. T. Lieber, laß nicht Zank seyn zwischen mir und dir; denn wir find Brüder! (1. Mos. 13, 8.) Wie fein und lieblich ists, daß Brüder einträchtig bei einander wohnen; denn daselbst vers heißer der Herr Segen und Leben immer und ewiglich. (Ps. 133, 1.3.) Hadere nicht mit Jemand ohne Ursach, so er dir kein Leid gethan hat. (Spr. Sal. 3, 30.) Haß erreget Hader; aber Liebe decket zu alle Uebertretungen. (Spr. Sal. 10, 12.) Ein Narr zeigt seinen Zorn bald; aber wer die Schmach birget (vers schweigt), ist wißig (klug). Die zum Frieden rathen, machen Freude. (Spr. Sal. 12, 16, 20.) Eine gelinde Antwort stillet den Zorn; aber ein hart Wort richtet Grimm an. Ein zorniger Mann richtet Hader an, ein geduldiger aber fillet den Zank, (Spr. Sal. 15, 1. 18.) Es ist ein trockner (mageret) Bissen, daran man sich genügen läßt, besser, denn ein Haus voll Geschlachs tetes mit Hader. Wer Hader anfähet, ist gleich als der dem Wasser den Damm aufreißet; (darum) laß du vom Hader, ehe du darein gemenget wirst (die Erbitterung zu groß wird); (denn) wer Zank liebet, der liebet Sünde. (Spr. Sal. 17, 1. 14. 19.) Wer geduldig (langmüthig) ist, der ist ein kluger Mensch, und es ist ihm ehrlich (rühmlich), daß er Untugend (Ungebühr) überhören kann. (Spr. Sal. 19, 11.) Es ist eine Ehre vom Hader bleiben; aber die gerne hadern, sind allzumal Narren. (Spr. Sal, 20, 3.) Geselle dich nicht zum Zornigen, und halte dich nicht zu einem Grimmigen; du möchtest (sonst) feinen Weg lernen, und deine Seele Aergerniß empfahen (in Les bensgefahr gerathen). (Spr. Sal. 22, 24, 25) Fahre nicht bald heraus zu zanker; denn was willst du hernach machen, wenn du deinen Nächsten geschåndet hast? (Spr. Sal, 25, 8.) Wer fich menget in fremden Hader, der ist wie einer, der einen Hund bei den Ohren zwacket. Wenn nimmer Holz da ist: so verlöschet das Feuer, und wenn der Verleumder weg ist: so höret der Hader auf. (Spr. Sal. 26, 17. 20.) Wer den Zorn reizet, zwingt Has der heraus. (Spr. Sal, 30, 33.) Wenn eines Gewaltigen Trok

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