A. C. meinten sie, ihre Tapfferkeit würde ihnen den Weg durch bende Gefahr noch verborgen war. Die Feinde liessen sie Da erkannten sie fast allzu spåth, daß sie weder weis cher 'cher als den Menschen aussahen, wurden durch diesen uns A.C. versehenen Regen so erquicket, daß sie mit Freuden hin 173 und wieder lieffen, in der Mennung es fiel derselbige håufs figer an den Orten wo sie nicht waren; da stieß ein matter Den andern zu boden, und sie rechten alle mit gleicher Bes gierde so wohl, den aufgesperrten Mund, als ihre Helm und Schildegen Himmel . Indem nun ein jeder bedacht war seinen Durft zu löschen , gerieth das gantze Lager in Únordnung. Die Barbaren liessen folche Gelegenheit nicht aus den Händen, sondern griffen es an allen Drten heftig an. Die Römer wehreten sich tapfer, und liessen doch nicht abzu trincken, fogar, daß viele unter wehrenden Gefecht, das Wasser sosie in sich soffen, mit ihrem, oder mit der Feinde Blutveronischeren. Und gleichwohl wäre diese vom Himmel gesandte Hülffe ihnen unnütlich gewesen , wenn sie nicht durch ein weit wunderns - würdiger Glück wåre vergråffect wors Den. Denn eben diese Wolchen welche auf die Römer einen erquickenden Regen gossen, wurffen Blitz und Donner-Keile unter die Quaden; so gar , daß diese durch Schloffen zerschmettert, und durch ein vom Himmel fallendes Felker verbrandt wurden, indem jene vermits telst der gelinden Riegen - Gjúffe , ihren Durft Idscheren, Man wil gar sagen, daß diese Flamme an den Ros mern keine Wirckung gethan, hingegen aber wo sie iha re Feinde ergriffen, durch das Regen Wasser selbfé, als wie durch ein Del, fol vermehret worden fein. So gar, daß viele der Barbaren sic) felbft verwundet, um Durch ihr vergossenes Blut diefen Brand zu löschen; ans dere aber zu den Römern über gelauffen, um auf ihrer Seite bie Kraft des heilsamen Regens zu geniessen. Der Käyfer erbarmte sich dieser Elenden. Aber bey den Sols daten erregte das Andencken des erlittenen Schadens Wuth A. Ć. Wuth und Rache, daß fie desto heftiger in die Feinde 173 drungen, viele niedermachten, und den Rest in die Flucht trieben. b) Von dieser wunderbahren Errettung der Römis schen Armeë ward zu der Zeit unterschiedlich gesprochen. Etliche gaben vor , der Käyser habe sich hiezu eines Egyps tischen Schwarzkünstlers, mit Nahmen Arnuphis, welchen er bey sich gehabt, bedienet; der auch durch seine Zauberen dieses Ungewitter foll erreget haben. Und darf man sich nicht verwundern, daß die Aberglaubischen Hen's den , die Ehre dieses Wunders ihren Luft Göttern beys messen. Wiewohl jenes Vorgeben von dem Zauberer, durch die eigenen Worte des Antoninus im ersten Bus che seiner Betrachtungen, kan wiederleget werden, welche ausdrücklich bezeugen, daß unser Sayfer nie Keine Gemeinschaft mit den arckschreyern, oder Schwargkünstlern gepflogen; Zuchdaß er nichts von vorgegebenen Beschwerungen der Teufel, und ebenso wenig von aller andern Zauberey gebalten babe. c) Andere, fahen dieses Wunder als eine Belohnung der Tugenden des Käysers an; und schrieben diese himma lische Hülfe seinem Gebethe zu. Solches soll er mit gen Himmel erhabenen Händen verrichtet, und dem H. mächtigen die Noth der Seinen vorgetragen haben; Deswegen denn auch seine Frömmigkeit die Errettung des ganßen Volcks als eine Belohnung nach sich gezos gen båtte. Diese Bemühung der Heyden, angeregtes Wunder fich zur Ehre auszulegen, bezuget wenigstens die Warheit der That; Im Fall aber jemand so unvera nůnfo b) Xiphilinus in Marco Aurelio, pag. 274, seqg. Baronius in Annalibus, & Anton. Pagi Critica in Baronium. .) Antoninus, libro I. 9.6.. nünftig seyn könte, an einer Begebenheit zu zweifeln , die A.C, So wenig demnach an dieser Sachen Gewißheit sogenannten Melitenischen Regiment fich eine grosse Anzahl Christen befünde, welchen, weil sie von iha rem Dtt allezeit erhöret würden, der Käyser befehlen möchte, einen Regen zu erbitten. Antoninus gehorcha te diesem Vorschlag, låsset die Christen versammlen, welche auch durch ihr inbrünstiges Gebeth, Regen vor die verschmachtende Römer, samt Donner und Blik über die trokigen Feinde , von dem Almachtigen GOte zuwege gebracht haben. Antoninus hat denen Christen selbst das Zeugniß gegeben, daß die Römer die Erhaltung ihrer Armee der Christen Gebeth zu dancken hårten, wie er folches in einem, ihrentwegen an dem Römischen Rath abgelassenen Bes richte d) Vaillant Numismata Imperatorum p.31. e) Patini Numismata'Imperatorum p. 239. Edit, Argenting, f) Dio Cassius, & cx co Xiphilinus, in Marco, A.Ci richt, ausdrücklich meltet; und daben die Christen weis 173 teranjugeben, oder zu verfolgen ernstlich verbeut. Dies fes Kayserlichen Briefes gedencken die damahls lebende Kirchen-Väter, und beruffen sich darauf zum öftern in ihren denen Känsern überreichten Schuß-Schriften; die fie sich nicht unterstanden hatten, als eine im ganzen Nou mischen Reich bekannte Sache anzuführen, dafern dieselbe nicht durch das allgemeine Andencken, und durch das Käys. ferliche Archiv sattsam mråre beglaubet worden. g) Ich will zwar nicht läugnen, daß der über diese Bes gebenheit an den Römischen Rath geschriebene Brief, in feiner Sprache (das ist auf Lateinisch) nicht mehr zu fins den fery; denn die Mißgunst der Heyden, hat das Dris ginal ohne Zweifel unterdrucket : Hingegen aber folger daraus nicht, dass die ersten Christen deffelben Einhaltvers gessen hätten. Und gefeßt es wären in demjenigen Schreis ben des Antoninus, so der Apologie des Heil. Martyrers Justini angehåftet ist, ein und andere Dinge verändert, To unterstehe mid, dennoch zu bejahen, daß die Haupt-Saa che dieselbe sen ; zu welchem Ende ich dem geneigten Leser ; den Einhalt des gedachten Käyserlichen Briefes , hiemit Dor Augen lege. h) Kåtser Marcus Aurelius Antos ninus x. Entbeut dein Römischen Volck und Rath seinen Gruß! Die wichtige Absicht ineis nes Bornehmens ist euch bewust. Aber es ist folches in Teutschland durch hódít gefährliche Zufälle aufgehalten worden. Wir waren shier von der grossen Menge der Feinde aufges rieben. 8) Tertullianus Apologiæ, cap. 5. item libro ad Scapulam. 6.4. b) Juftini Martyris Opp. pag. 101, |