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Herzen liegt, da man denkt: Ach! nur der Mensch, der arme, verachtete, der ans Kreuz gehenkte Mensch nicht. Vor der Majestät Gottes, vor dem hohen und erha= benen Wesen, das man nicht majestätisch genug beschreiben kann, habe ich große Ehrfurcht, und will mich gern vor demselben beugen, demüthigen, und ihm huldigen, auch seine Ehre ausbreiten, wo ich nur kann. Aber ach! der Jesus von Nazareth! der Zimmermannsfohn! der arme Mann, den ich durch seine ganze Le= benszeit in der größten Armuth dahin gehen sehe, an den kein Oberster noch Pharisåer glaubt, den ich am Delberge in der größten Noth, hernach in den Händen der Kriegsknechte, und endlich wie einen Dieb und Mörder am Kreuze hangen sehe, der soll es seyn? Vor dem soll ich mich beugen? Von dem soll ich Alles, Vergebung der Sünden, Leben und Seligkeit aus Gnaden erwarten? Der soll mein Gott seyn? Bei dem soll ich mich melden? Der soll die Macht in Hånden haben, mich zu richten? Dem soll ich meine ganze Seligkeit in Zeit und Ewigkeit Dank wissen? Ach! wenn nur Das nicht wäre! Was würden kluge, was würden vernünftige Leute dazu sagen? Nein! nein! dazu kann ich mich nicht verstehen. Und noch mehr: Ich soll nicht das Geringste zu meiner Seligkeit beitragen. Ich soll Nichts dazu thun. Ach! wenn er mich nur hieße gehen, woo= hin er wollte; wenn er mich thun hieße, ich wüßte nicht was, ich wollte es thun; allein daß ich selig wer den soll, ohne daß ich selbst das Geringste dazu beigetragen håtte; daß ich die ewige Seligkeit haben soll, ohne das Geringste dafür zu thun oder zu geben; ohne daß ich nicht das geringste Recht dazu haben sollte, aus bloßen Gnaden, wie der elendeste Bettler, wie ein Missethäter, der des Todes würdig ist; das mag ich nicht. Wenn man das gleich nicht öffentlich sagt, meine Lieben! denn das schickt sich nicht allemal,

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und noch vielweniger für Leute, die evangelische Christen heißen, so beweiset man es doch in der That, daß man so denkt. Das Glauben, und durch den Glauben allein selig werden, ist keine Sache für unsern hohen Geist. Da mögen wir lieber nicht selig seyn. Da ge= hen wir lieber verloren. Indessen wird uns der Heiland wohl keinen andern Weg zur Seligkeit machen. Es wird wohl dabei bleiben: Ich wollte dich gern in den Besit, in den Genuß deines Rechts der Kindschaft und der Erbschaft Gottes sehen, das ich dir so theuer mit meinem Blute am Kreuze erworben habe; allein dù mußt mit mir seyn; du mußt es nicht nur singen: Nur kreuch zum Kreuz hinzu! sondern du mußt auch in einer elenden, niedrigen, und meiner Hülfe bedürfti= gen Gestalt herbei gekrochen kommen. Du mußt als ein Bettler in voller Armuth des Geistes, die Seligkeit aus Gnaden auf den Knieen annehmen, und nicht das Geringste dazu können, oder gekonnt haben. Ich muß es allein seyn, der dir dazu hilft. Du mußt dir von mir nach meinem Herzen rathen lassen. Ich will dir alsdann Rath schaffen. Du mußt nicht abgeneigt seyn, dich in meine mit Blute befioflenen Arme zu werfen. Du mußt dich gutwillig als eine arme Kreatur meinen Wunden empfehlen mit Leib und Seele; du mußt beinem und meinem årgsten Feinde, dem Satan, kein Recht weiter über dir zugestehen; du mußt mit mir als deinem Schöpfer nicht mehr hadern, und um deine Verföhnung nicht mit mir zanken oder disputiren, sondern dir dieselbe eine Freude seyn lassen, meine Marter lieben, und nicht anders können oder wollen selig seyn, als nur durch mein Blut allein. Wem das nun nicht ansteht, über dem bleibt der Zorn Gottes. Der wird dereinst mit dem Satan in die Hölle gewiesen werden. Und deswegen wird dieser böse Geist sich doch keiner Siege erfreuen oder rühmen können, die er über seinen

hinunter geworfen werden in den Pfühl, der mit Feuer und Schwefel brennet, mit allen seinen Sclaven und Anhängern, und sie werden gequält werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenb. 14, 10. 11. Ist das der Zustand eines Ueberwinders? Es sey denn, daß man Das „überwinden“ heißt, wenn man viele Mitgenossen seiner Niederlage, und seiner Strafen hat. Das ist aber ein schlechter Sieg. Wohlan! ́ Erlöste des Herrn! besinnet euch! höret auf, eurem Verderben zuzueilen. Gebet eurem Erlöser die Ehre, und küsset sei= nen Scepter, den er euch reicht, mit einem demüthigen Fußfalle. Glaubet an ihn, so send ihr selig. Denn, wem das so recht ist, wer sich des tröst: Ich bin erlöst! Dem kann fürwahr, nun ganz und gar, kein Tod noch Teufel schaden. Amen.

Treuer und lieber Heiland! der Du schon in den Tagen Deiner Niedrigkeit den Satanas sahest vom Himmel fallen, als einen Blit, ihm durch Deinen Tod all sein Recht und feine Gewalt an den Seelen der Menschen weggenommen, und in Deiner majestätischen Himmelfahrt ihn völlig im Triumphe aufgeführt hast, und bei Deiner künftigen Erscheinung zum Gerichte, ihn völlig in den Abgrund stürzen, und alle feine vermeinten Siegeszeichen öffentlich zu Boden werfen wirst! Wir sollten einem solchen gerichteten Geiste länger ein Recht über uns zugestehen? Wir sollten uns als seine Schuldner ansehen, da Du die Handschrift, die er von uns in den, Hånden gehabt, längst zerrissen, und ihm vor die Füße gewor fen hast? Gieb uns andere Einsichten! Gieb uns ein anderes Erkenntniß! Wir erkennen Dich für unsern einzigen rechtmáfigen Herrn, dafür Dich Dein Gott, und unser Gott,. Dein Vater und unser Vater selbst erkennt. Beweise denn Deine Herrschaft über uns, und rette uns auch von den Lügen des Bosewichts, wie Du uns von seiner Macht und Gewalt er rettet hast. Wir erkennen und bekennen Dir unsere Höllenwürdigkeit. Wir glauben, daß Du das Recht hast, uns zu richten, auch zu verdammen. Das Lehtere wäre uns kein Wunder. Das könnten wir begreifen. Das wäre unser wohlverdienter Lohn. Wenn Du uns aber unsere Sünden ver

giebst, uns nicht richtest, nicht verdammest, sondern aus Gnaden selig machst, das bleibt uns ein ewiges, ein unbegreifliches Wunder Deiner Liebe. Verfahre mit uns nach Deinem Worte, in welchem wir lesen, und aus welchem wir hören, daß Du gesagt hast: Ich richte Niemanden. So erbarme Dich denn aller Deiner bösen Knechte, wir bitten Gnad, und nicht das Recht, Amen.

Am Sonntage Låtare.

Lebensbrod! unentbehrlicher Genuß! der du von dem Him mel kommen, weil die Seel erhungern muß, die dich nicht zu sich genommen: Meiner Seele hungert auch nach dir! gieb dich mir. Amen.

Es sind schlaftrunkene Menschen, die vor: geben, daß sie den Heiland fuchen, aber sie finden ihn nicht. Es träumet ihnen nur, daß sie ihn fuchen, oder es ist ihnen kein Ernst. Denn, wer ihn sucht, der findet ihn. Wer nach ihm hungert, der wird gesättiget. Hier ist sein Wort: Selig seyd ihr, die ihr hier hungert! denn ihr sollet satt werden. Luc. 6, 21. Es hungert wohl alle Menschen; aber es hungert nicht Alle nach ihm. Diejenigen welche der Hei= land in diesen Worten felig preist, sind schon wirklich gläubige Leute. Selig send ihr, die ihr hungert! Wonach man hungert, das hat man nicht. Was man nicht hat, und man glaubt doch: Es ist einem unentbehrlich; man kann ohne das nicht ruhig zufrieden und vergnügt seyn, danach hungert man. Das ist natürlich. Der hungernde und dürstende Glaube ist demnach ein wahrer Glaube, Es ist ein Glaube, in dem ein Mensch wirklich selig ist. Allein die Seligkeit ist vor seinen Augen

hinunter geworfen werden in den Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, mit allen seinen Sclaven und Anhängern, und sie werden gequält werden von Ewigkeit zu Ewigkeit. Offenb. 14, 10. 11. Ist das der Zustand eines Ueberwinders? Es sey denn, daß man Das „überwinden“ heißt, wenn man viele Mitgenoffen seiner Niederlage, und seiner Strafen hat. Das ist aber ein schlechter Sieg. Wohlan! Erlöste des Herrn! besinnet euch! höret auf, eurem Verderben zu= zueilen. Gebet eurem Erlöser die Ehre, und küfset sei= nen Scepter, den er euch reicht, mit einem demüthigen Fußfalle. Glaubet an ihn, so seyd ihr selig. Denn, wem das so recht ist, wer sich des tröst: Ich bin ers löst! Dem kann fürwahr, nun ganz und gar, kein Tod noch Teufel schaden. Amen.

Treuer und lieber Heiland! der Du schon in den Tagen Deiner Niedrigkeit den Satanas sahest vom Himmet fallen, als einen Blit, ihm durch Deinen Tod all sein Recht und feine Gewalt an den Seelen der Menschen weggenommen, und in Deiner majestätischen Himmelfahrt ihn völlig im Trium phe aufgeführt hast, und bei Deiner künftigen Erscheinung zum Gerichte, ihn völlig in den Abgrund stürzen, und alle feine vermeinten Siegeszeichen öffentlich zu Boden werfen wirst! Wir sollten einem solchen gerichteten Geiste länger ein Recht über uns zugestehen? Wir sollten uns als seine Schuldner ansehen, da Du die Handschrift, die er von uns in den, Hånden gehabt, långst zerrissen, und ihm vor die Füße geworfen hast? Gieb uns andere Einsichten! Gieb uns ein anderes Erkenntniß! Wir erkennen Dich für unsern einzigen rechtmafigen Herrn, dafür Dich Dein Gott, und unser Gott,. Dein Vater und unser Vater selbst erkennt. Beweise denn Deine Herrschaft über uns, und rette uns auch von den Lügen des Bösewichts, wie Du uns von seiner Macht und Gewalt er: rettet hast. Wir erkennen und bekennen Dir unsere Höllenwürdigkeit. Wir glauben, daß Du das Recht hast, uns zu richten, auch zu verdammen. Das Lehtere ware uns kein Wunder. Das könnten wir begreifen. Das wäre unser wohlverdienter Lohn. Wenn Du uns aber unsere Sünden ver

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