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auf den Einwurf, den die sogenannte gebildete Welt für unumstdßlich hält, daß sich nämlich der Zeitgeist mit den religiösen aus einer frühern Zeit auf uns übergegangenen Instituten nicht mehr vertrage: - ,,Daß dieses Widerstreben keineswegs Ergebniß; einer mit der Zeit fortgeschrittenen, erfreulichen Bildung des Menschheitsgeistes, sondern einer fitt: lichen Entartung sei, an welcher unser Zeitalter unläugbar darniederliege.",Wie der Geist der Lüge sich mit dem Geiste der Wahrheit, der Geißt der Hölle mit dem heiligen Geiste nie vertragen kann, so ist die Frivolitåt und sinnliche Lüfterns heit unseres Zeitalters den strengeren Begriffen früherer Jahr: hunderte stets entgegen, wie sie schon an und für sich die schroffesten Gegensätze zu einander bilden. Der gute Damen in des Menschen Brust, der nur eingeschläfert, nie aber ge mordet werden kann, erwacht nun zuweilen auf Augenblicke aus seinem Traumleben und regt die Schwingen. Der Mensch fühlt diese Regungen des Geistes wie ein schneidend Schwerdt, er sieht die Ueberreste der Frömmigkeit jener frühern Jahrhuns derte, fie gewinnen ihm Achtung ab; aber sein frivoler Sinn ist zu sehr gebunden, sein Herz zu sehr von der Sinnlichkeit geknechtet, als daß er sich zu jener Frömmigkeit und willfährigen Aufopferung, die er achtungsvoll anstaunt, felbft er: heben könnte oder auch nur wollte. Um sich nun die Be schẳmung zu ersparen, vorzüglich aber, um die unbequemen Mahnungen des erwachten guten Damon zu übertåuben, bascht der Mensch nach Sophismen, die die Denk- und Handlungsweise der Gegenwart als vortrefflich angreifen, den werkthätigen Frommsinn der Vorzeit aber und seine auf die Gegenwart vererbten Justitute für veraltet und unbrauchbar

wegraisonniren. Selbst sucht und tausendfältiges Privatinteresse steht daher in jeßiger Zeit den Kidstern entgegen, und obgleich schon ein besserer Geist im Erwachen begriffen ist, so muß doch erst ein gänzlicher religiöser Umschwung stattfinden, ehe die jetzige Menschheit sich den strengeren Begriffen des chrwürdigen, frömmern Alterthums wieder ganz anschließen kann.“ S. 18.

Wir glaubten, uns bei diesen allgemeinen Ansichten des Verf. långer aufhalten zu müssen, weil solche Aeußerungen im Munde eines Protestanten gewiß etwas Seltenes find.

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Nun geht der Verf. im zweiten Abschnitt auf eine kurze Geschichte der Armen- und Krankenpflege, vom Anfang der christl. Kirche an, über, berührt besonders die Administration der Hospitalgüter, und, nachdem er mit Ues bergehung anderer Hospitaliterorden die Wirksamkeit der Johanniter hervorgehoben, lenkt er die Aufmerksamkeit auf die Entstehung der Orden der barmherzigen Brüder und Schwestern. Die erste Grundlage des eigentlichen Ordens der barmherzigen Brüder, aus welchem oder vielmehr nach dessen Muster der Orden der barmherzigen Schwestern entstand, waren die Hospitaliter vom Orden des heil. Jos hannes von Gott, geb. 1495, geft. 1556, in Italien Fate ben Fratelli und in Frankreich Brüder der christl. Liebe genannt. Aus der Congregation des heil. Johann von Gott entstand in Leutschland die Gesellschaft der barm berzigen Brüder, welche der Regel des heil. Augustin folgen.

Die barmherzigen Schwestern, welche gewöhnlich diesen Namen tragen, sagt der Verf., seien in so fern als Emana:

tion des Ordens der Hospitaliter des Johannes von Gott zu betrachten, weil sie denselben mehr oder weniger zum Muster nehmen, wenn sie auch einer andern Congregation angehören und sogar andere Stifter haben. Schon viel früher gab es Orden der barmherzigen Schwestern, besonders in Frankreich, die sich dem jezigen Orden der That nach näherten; beson ders komme ihm aber der schon im dreizehnten Jahrhundert von der heiligen Elisabetha, Landgräfin von Thüringen gestiftete Orden von Hospitaliterinnen, kurzweg Elisabe therinnen genannt, nahe, der sich bald im südl. Leutschs land, Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn verbreitete. Diese verpflegten in ihren Hospitälern blos weibliche Kranke, während die barmherzigen Brüder blos männliche verpflegten. Indem nun der H. Verf. ausführt, daß damit der Zweck noch nicht ganz erreicht worden sei, weil nur der weibliche Orden zur Krankenpflege vollkommen geschickt und es daher wünschenswerth sei, daß er sich ohne Unterschied der Ges schlechter derselben unterziehe, geht er S. 42. auf die Ent stehungsgeschichte des Ordens der barmherzigen Schwestern vom hl. Vincentius von Paula über, und stellt die allmählige Entwickelung und Organisation dess selben kurz und anschaulich dar.

Zu dem Orden des hl. Vinzenz von Paula gehören auch die barmherzigen Schwestern in München, welchen nun der dritte Abschnitt gewidmet ist.

Wir wollen das Geschichtliche nur kurz berühren. Fast in allen christlichen Ländern hatte sich der Orden der barms herzigen Brüder und Schwestern schon ausgebreitet, als in ganz Baiern noch kein Kloster desselben zu finden war. Erst

im J. 1750 gestattete der Churfürst Maximilian Joseph III. auf Verwendung des Grafen Max Emanuel von Perusa die Einführung der barmherzigen Brüder in München. Unter weit ungünstigern Umstånden wurde der Orden der barmherzigen Schwestern in München eingeführt. Nach fiebenjährigem fruchtlosen Bemühen gelang es endlich' der Churfürstin von Baiern Maria Amalia, Wittwe Kaisers Karl Albrecht VII., es dahin zu bringen, daß die Schwes stern die Erlaubniß erhielten, sich einen Platz in München zur Errichtung eines Klosters zu wählen 1734. Sie waren Elisabetherinnen und nahmen deßhalb nur weibliche Kranke in ihr Hospital auf.

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Beide Klassen nahmen durch Vermächtnisse schnell an Vermögen zu, aber an innerem Werthe ab, weil die Frivo lität im Gefolge des französischen Kriegs so überhand nahm, daß keine würdige Candidaten, besonders für die Elisabetherinnen, zu bekommen waren. So wurden 1809 beide Orden aufgehoben.

An der Stelle des Klosters der barmherzigen Brüder ward nun ein allgemeines Krankenhaus errichtet, und der Krankendienst ward den Elisabethernonnen und ges dungenen Mägden übertragen; da die Ersten aber nach und nach ausstarben, so ward der Dienst sehr schlecht versehen; man versuchte vielfach dem Uebel abzuhelfen, bis unter dem jezigen König Ludwig durch Dekret vom 19. Juli 1827 die Krankenpflege in dem allgemeinen Krankenhause zu Můnchen einem Orden von der Regel der Soeurs de Vincent de Paul, wie er zu Straßburg besteht, übertragen werden sollte. Einige Jungfrauen wurden nach Straßburg geschickt,

um dort gebildet zu werden und nach ihrer Rückkehr das neue Kloster in München zu leiten. Aber der Erfolg war nicht der erwartete. Erst 1832 kamen zwei Schwestern aus Straßburg, Ignatia Jorth und Apollonia Schmid, welche nun die Leitung übernahmen, und das Kloster schnell empor brachten.

S. 66 und ff. schildert nun der Verf. die Einrichtung und Wirksamkeit des Ordens, spricht zuerst von den vorläufigen Bedingungen zur Aufnahme, und weist nach, daß es eine sehr irrige Ansicht sei, wenn man glaube, die Aufnahme · in diesen Orden sei leicht, weil er Beschwerlichkeiten habe, die die Meisten abschrecken, und man müsse daher die sich Meldenden mit offenen Armen empfangen. Nur physisch und moralisch ganz untadelhafte Jungfrauen vom 18ten bis 24sten Lebensjahr werden aufgenommen; sie müssen die Kenntniß der weiblichen Arbeiten mitbringen, und überhaupt einen gewissen Grad von Bildung haben. Auch uns ist beim ersten Anblick aufgefallen, daß die Candidatinnen nebst dem eige nen Bett und vollständigen Wäsche, alles zu zwei Dußenden, bei ihrer Einkleidung 200 fl. in den Orden bringen müs. sen; allein das Befremdende fållt sogleich weg, wenn man bedenkt, daß der Orden nur deßhalb nach Vermögen strebt, um hinlängliche Mittel zu haben, den Armen und Kranken zu dienen. Gerade darinn,“ heißt es S. 68.,,,besteht ja ein großer Theil der Würde dieses Ordens, daß die Schwefter die niedrigsten Dienste leistet, es aber nicht thut, um dafür bezahlt zu werden, sondern daß sie ihr Vermögen noch hingibt, um diese Dienste leisten zu dürfen."

"

In S. 4. wird die Schwierigkeit des Berufs

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