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Werkzeuge nicht fehlen wird." Seite 14: In dem Todtschießen und Todtschlagen, wie es im Kriege im Augenblick und ohne Bedenken geschieht, liegt eine furchtbare Offenbarung göttlicher Gerechtigkeit. Wollen Menschen die Achtung, mit welcher Gott sie geachtet hat, indem er sie nach Seinem Bilde geschaffen und die darnach gefallenen durch die Hingabe seines eingeborenen Sohnes wieder zu sich gebracht und vom Tode errettet hat, sich nicht gefallen lassen, dürfen sie sich dann wundern, wenn sie mit dem, was sie ihr Leben nennen, nichts geachtet werden, wie das im Kriege geschieht? Da verbirgt Gott sein Angesicht vor den Menschen, die ihn verlassen haben, da siehet er zu (man merkt ordent lich seine heimliche Schadenfreude!), wie es ihnen schließlich geht: ob sie todtgeschossen oder todtgeschlagen werden in der Schlacht, oder ob sie verwundet daliegend von den Rädern der Kanonen zermalmt oder von bestialischem Gesindel beraubt und verstümmelt werden oder in den Lazarethen von Fieber und Brand zu Tode gemartert werden oder ermattet an der Heerstraße vor Hunger oder Durst umkommen. Zu diesem Unsinn kommt noch eine Unsittlichkeit. Seite 17: Während Einer beim Dienst seines Nichtgott anscheinend sich einer Behaglichkeit erfreut, siehets ein Anderer und möchte es auch so haben. Um das zu erreichen, betrügt, stiehlt und mordet er. Es sind ja bei uns neuerlich Mordthaten geschehen. Der erstere hat durch seinen Dienst des Nichtgott dem andern den Anstoß zu seinem Ver

brechen gegeben, während er demselben durch entschiedene Nachfolge Jesu einen ganz andern Weg hätte weisen sollen. Der Nichtgott-Diener, welcher vor menschlichem Gericht kein Dieb oder Mörder ist, trägt die Schuld mit dem andern, der es ist;“ das heißt, wenn wir recht verstehen, wofür wir allerdings nicht Bürgschaft übernehmen, der wohlhabende Mann, welcher kein Dieb oder Mörder ist, trägt die Schuld, daß ein anderer zum Mörder wird, und so ist denn der Mörder eigentlich nur das unschuldige Werkzeug in der Hand des ge= reizten Gottes, so wie die Franzosen und Napoleon die ganz willenlose Zuchtruthe für Europa sind. So weit geht der blinde Eifer! - Aber was muß so ein Ebeling für ein Charakter sein, wenn wir aus seinem Gotte auf ihn schließen sollen!

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Da sich nun jeder Mensch in seiner Weise seinen Gott zurecht macht, so müßte es schon aus diesem Grunde viele Götter geben, aber es kann eine wirkliche Religion auch deswegen ohne eine Mehrheit von Göttern nicht fertig werden, weil durch diese allein wenigstens einigermaßen eine Lösung der Widersprüche möglich ist. Wir werden uns bemühen, zu zeigen, daß es niemals eine Religion mit einem einzigen Gotte gegeben hat.

5. Die Mehrheit der Götter.

Wenn wir bei unseren Betrachtungen über die Mehrheit der Götter auch eine kurze Besprechung der Lehren des Confucius (Kong-Fu-Dsü), des Chinesen, mit einschalten, so geschieht dies nur deswegen, weil er gewöhnlich als Religionslehrer aufgestellt und fast allgemein als solcher betrachtet wird. Daß dies nicht mit Recht geschieht, werden wir sogleich zeigen, nachdem wir uns über den Begriff Religion verständigt haben.

Ein Mensch ist religiös oder hat Religion, wenn er einen höheren und übermenschlichen Willen über sich anerkennt, von welchem er abhängig ist, auf dessen Güte er hofft, oder dessen Bosheit er fürchtet, und welchen er durch menschliche Mittel (Gebet, Opfer) zu seinen Gunsten bewegen zu können glaubt.

Wenn David Strauß*) es noch unentschieden läßt, ob er Religion habe, oder nicht, und sich eigent

*) Der alte und der neue Glaube. S. 147.

lich mehr nach der religiösen Seite hin neigt, so ist er doch im Irrthum. Er kann nach seiner ganzen Darlegung sich nur abhängig fühlen von den Naturgesehen. Da wäre es billig, Religion zu haben! Nein, er hat keine Religion, weil er keinen höheren persönlichen Willen über sich anerkennt.

Die Religion eines Stammes oder Volkes ist nun die Zusammenfassung der religiösen Vorstellungen der Mehrheit der einzelnen Stammesglieder zu einem gemeinsamen Lehrgebäude. Daß unsere Erklärung mit keiner der sehr vielen Erklärungen des Begriffes Religion übereinstimmt, ist nicht so schlimm. Alle jene Erklärungen sind immer von einer bestimmten Religion aus gegeben. Eine Vergleichung der Religionen ist erst eine Aufgabe der Gegenwart und der Zukunft gewor= den, und aus einer solchen Vergleichung muß auch eine andere Begriffsbestimmung hervorgehen. Aus unserer Erklärung folgt unzweideutig, daß eine Religion ohne die Annahme eines oder mehrerer Götter gar nicht denkbar ist. Nun ist die

1. Lehre des Confucius aber von allen Göttern frei. Sein Gesez enthält bloß Sittensprüche und Lebensregeln, unter denen sich kein einziger über die Verehrung der Götter vorfindet. Wenn seine Anhänger das Andenken ihres weisen Lehrers durch hohe Feste feiern, so machen sie ihn dadurch noch keineswegs zu einem Gotte, denn sie erwarten von ihm keine Hülfe und keine Strafe. Somit kann von einer Religion

des Confucius nicht die Rede sein. Er hat kein Wort über die Entstehung der Welt gesagt und nimmt die Dinge nur so, wie sie sind. So findet sich bei ihm die erste Spur der sogenannten Dreieinigkeit, welche aber hier nur aufzufassen ist als eine Dreitheilung, denn eines solchen Widerspruches, wie er in jenem Worte liegt, wäre der weise Confucius nicht fähig ge= wesen. Er sagt, die ganze Welt besteht aus dem Himmel, der Menschheit und der Erde, wobei der Mensch durch vernünftiges Maßhalten in der rechten Mitte Theil nimmt an der ruhigen Ordnung aller Dinge. Man hat ihm vorgeworfen, daß er den Him mel zu einer Art Gottheit erhebt. Wir lassen hier die wichtigsten Stellen über diesen Gegenstand folgen. Dieselben lauten im Lün-Yü:

a. Iß nicht um des Vergnügens willen; iß, um deine Kraft zu mehren; iß, um dein Leben zu erhalten, das du empfangen hast vom Himmel.

b. Wer einen guten Menschen verfolgt, führt Krieg gegen den Himmel; der Himmel schuf die Tugend und schüßt sie; wer sie verfolgt, verfolgt den Himmel.

c. Die Augen der Menschen kannst du täuschen, aber den Himmel kannst du nimmer täuschen, seine Augen sind zu durchdringend und klar.

d. Wenig reden ist Sache des Weisen. Der Himmel spricht, aber was für eine Sprache braucht er, um den Menschen zu predigen? Seine Bewegung ist seine Sprache. Er bringt die Jahreszeiten zu ihrer Zeit, er

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