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den nicht einmal fertig werden kann, der muß gewiß nicht viel Kräfte besigen. Das Thor zum Reiche Gottes ist offen. Man darf nur hinein gehen. Man darf aus allen Vorrathskammern Gottes nehmen, was man braucht. Kein Feind kann uns daran hindern. Denn unser Sieger im rothen Kleide hat sie alle geschlagen. Kein Stein liegt mehr im Wege. Darum kann ich nicht bergen, daß mir die Leute allemal verdächtig sind, die über Hindernisse an ihrer Seligkeit klagen. Ich habe sie immer im Verdacht, daß ihr Nichtwollen oder zum wenigsten nicht so wollen, wie der Heiland will, der Kloß ist, der ihnen den Weg versperrt, und weil sie doch viel zu fromm dazu sind, als daß sie das sagen sollten, deswegen dieses oder jenes Hinderniß erdenken, auf welche sie die Schuld ihrer Unseligkeit legen. Der Heiland hat alle Hindernisse weggeschafft und die durch ihn erworbene Beute wird jezt ausgetheilt. Daher ist für uns nichts übrig als: Kommen, Sehen, Glauben, Hinnehmen, was für Alle da ist. Hier muß sich Keiner mit seiner Schwachheit entschuldigen, sondern der Schwache soll sprechen: Ich bin stark! Joel 3,.15. Kein Sünder, kein Abgematteter, kein aus Ohnmacht dahin, Gesunkener foll sagen: Ich bin schwach! Denn das ist nur Zeitversäumniß. Es ist besser, daß man, anstatt der unnüßen Klagen, sich mit Wegtragung der Beute beschäftiget, und die Seligkeit, die uns aus Gnaden angeboten wird, mit Freuden hinnehmen. Wollte Jemand fragen: Aber wie stehts mit unsern Sünden? Der sehe ans Kreuz und von da weiter ins Grab, und lese sowohl dort als hier, den Ausspruch des Apostels: Róm. 6, 7. Wer gestorben ist, der ist gerechtfertiget von der Sünde. Kein Gestorbener in der Welt kann selbst mehr sündigen Wenn ein Missethåter abgethan ist und nach seinem Tode können noch tausend Laster, die er begangen, auf ihn gebracht werden, so wird er deshalb nicht

weiter gestraft. Der Heiland hat mit seinem Tode ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt. Ebr. 10, 12. Ist nun Einer für Alle gestorben, so find sie Alle gestorben. So haben sie Alle ihr Recht ausgestanden. Das glaubet! So seid ihr selig. Glaubet ihr es nicht, so ist es wohl so: Ihr gebet euer Recht zur Seligkeit hin. Es ist aber doch wahr, was ich euch sage. Sein Tod hat alle eure Sünden weggenommen, und in seiner Auferstehung habet ihr die Rechtfertigung zum Leben. Er starb für euch, daß ihr mit ihm leben möchtet. So wahr ihr gesündiget habet, so wahr seid ihr auch schon långst absolviret. Der Stein ist weg, davon ihr singet: Fürwahr, wenn mir das kommet ein, was ich mein Tag begangen, so fällt mir auf mein Herz ein Stein. Er ist schon vor achtzehnhundert Jahren abgewälzt. Hånget darum eure Harfen nicht mehr an die Weiden, sondern singet mit: Victoria! das Lámmlein siegt! Stimmet das Triumphlied mit an: Gott sei gedankt, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesum Christum und der uns allezeit Sieg giebt in Christo. 2. Kor. 2, 14. Allezeit; im Leben, im Leiden, im Sterben am Tage des Gerichts. Denn der Sieg unsers Lebensfürsten hat noch nicht aufgehört. Er währt immer fort und wird nicht aufhören, so lange die streitende Kirche bleiben wird, bis die ganze Gemeine der Erstgebornen, deren Namen im Himmel angeschrieben sind, in die triumphirende Kirche verseht sein wird.

Fühlet ihr, wie die Verwesung in euren Adern arbeitet, so freuet euch. Sehet sie als einen Vorboten des völligen Sieges an, welchen ihr bald an dem lesten Tage eures Lebens zu hoffen, habet. Lasset euch die Gewißheit eurer Versöhnung mit Gott durch den Tod eures allmächtigen Mittlers ins Herz schreiben! So muß dieselbe eure Seele mit ganz himmlischen Tró

hingehen und zagen. Laffet die flüchtigen Tage dieser Zeit, wie auf Flügeln davon eilen! Bringen fie euch doch zu euerer Verewigung. Denn des des Lodes Schreckgespenste wird verächtlich angeschaut, wenn man erst der Gnade traut. Der Tod, das Grab hat nichts mehr in sich, was uns furchtsam machen könnte. In dem Grabe des Heilandes ist alle Furcht vertrieben, die sich ehedem in unserm Grabe fand. Sahen wir sonst in unserm Grabe eine dunkele Nacht, durch welche unser Auge nirgends durchbrechen konnte; so sehen wir in demselben jezt Licht und Leben. Der Heiland lebt. Wir sollen auch leben. Zweifelt an seiner Zusage nicht! Sie ist mit dem kostbarsten Siegel, das wir nur be gehren können, mit dem Blute des unbefleckten Lammes, bestätiget, welches nicht an die Pfosten unserer Thüren, fondern in das Inwendige unserer Herzen gesprengt wird. Dies Blut muß der Würgengel ansehen und darf uns, weil wir damit bezeichnet sind, keinen Schaden zufügen. Unser Todenbette muß das Lager sein, nicht auf dem wir, wie die Heiden, mit Schmerzen und Unruhe eingenommen sind, sondern da wir von nichts, als Entzückung und Freude wisseu, da unsere Seele lebt und das ganze Herzn lacht, weil der vor uns schwebt, Christus, der uns selig macht, weil wir ihn im Bilde sehen seiner Noth, wie er sich so milde hat geblut't zu Tod. Unser lehtes Bette muß das Siegesfeld sein, auf dem wir die lehten Proben unsers Glaubens ablegen, und da wir die Wahrheit unsers Glaubens denen, die uns die Augen zudrücken, noch zu guter Leht beweisen: Ein Spott aus dem Tod ist worden. Halleluja! Amen!

Lebendiger Heiland! Verkläre in unsern Herzen die Kraft deiner Auferstehung! Wir danken dir, daß du Dein Haupt wieder empor gehoben, nachdem du vom Bache am Wege getrunken. Wir freuen uns mit dir, daß du wieder lebendig geworden bist, nachdem du todt warst, du Herzog des Lebens. Unsere Herzen frohlocken, und freuen uns in dir,

Gott unfers Heils! der du um unserer Sünde willen dahin ge geben, und um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt bist. Preis, Ehre und Macht, sey dir von uns armen Erlösten gebracht, daß du uns vom Tode errettet, und aus der Hölle erlöst hast. Wir sehen dich nun, göttlicher Heiland! als dasjenige Versöhnungsmittel an, welches Gott an unserer Statt ange nommen hat, und glauben an deinen Tod, als an das einzige Opfer, welches der göttlichen Gerechtigkeit zur Versöh nung für unsere Sünden dargebracht ist. Üch! laß uns die Bollgültigkeit dieses Opfers immer mehr empfinden, und mit der Zueignung der Früchte desselben, uns bis an unser Ende beschäftigen. Dein Tod ist die Quelle unsers ewigen Lebens, und deine Auferstehung, dein unaufhörliches Leben, ist das Siegel, welches wir darüber aufweisen. ! laß diese gro Ben Sachen, diese großen Wahrheiten der Religion in unfern Seelen einen solchen Eindruck machen, der durch Nichts kann vertilgt werden, damit sie uns, wo wir gehen und stehen, ftets in den Gedanken liegen, und nie aus dem Sinne kom men. Wir sind nun versöhnt durch deinen Tod, da wir noch Feinde waren, vielmehr werden wir selig werden durch dein Leben, da wir nun versöhnet sind. Das sey die Wahrheit, die in unsern Herzen ohne Aufhören funkle, und unsere Au gen wacker mache bis ans Ende unserer Tage. Dadurch müsse die unaussprechliche Freude in uns erhalten werden, die uns in unserm Laufe unterstützt. Diese Wahrheit müsse den Frieden in uns erhalten, der höher ist denn alle Vernunft, und durch den Glauben an dieselbe wollest du einen Vorschmack des Paradieses nach dem andern in unsere Gewissen fließen lassen, ehe wir noch selbst in jenes Paradies versett sind, dars auf wir nach diesem Leben warten. Großer Siegesfürst! der du bis aufs Blut gestritten, gekämpft, gesiegt, und überwun den hast, laß uns an nichts denken, als daß wir nur der Früchte deines Kampfes und Sieges genießen mögen! Gieb uns Gnade, daß wir uns diesen seligen Empfindungen ganz überlassen, und nur von diesen Gegenständen deiner Liebe ges rührt werden. Binde uns an deinen Siegeswagen, und führe uns, als eine glücklich eroberte Beute, zum Entsehen unserer Feinde, und zur Freude der Engel mit dir herum, zum Zeug niß deines Triumphs, den du doch endlich über uns zu unse rer Seligkeit erhalten hast. So feiern wir das hohe Fest, mit Herzensfreud und Wonne, das du uns jeho scheinen läßt, Du selber vist die Sonne, die durch ihrer Gnade Glanz, er leuchtet unsre Herzen ganz, der Sünden Nacht ist vergangen. Hallelujah! Amen.

Am zweiten Osterfeiertage.

Du wollest Feuer auf uns streun, und blafen mit dem Munde drein, bis Nichts mehr in der Asche liegt, und Ulles in die Höhe fliegt; thuns Funken nicht, so wirf die ganze Flamm, vom Gnadenstuhl herab, erwürgtes Lamm! Amen.

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Es ist eine Eigenschaft aller herrschen. den Neigungen, das Herz eines Menschen in Glut und Flammen zu seßen. Sollte denn die Liebe, damit uns Christus bis in den Tod geliebt hat, wenn sie sich unserer Seelen so bemächtiget, daß fie dieselbe einmal beherrschen kann, nicht wohl ein stärkeres Feuer in uns anzünden, als dasjenige ist, was von der Natur seinen Ursprung hat? Wenn wir das erfahren, so werden wir auch dasjenige, was Salome von der Liebe sagt, am besten verstehen lernen: Ihre Glut ist feurig und eine Flamme des Herrn. Hohel. 8, 6. Wie der heilige Geist in dieser Salomonischen Schrift überhaupt das Band, welches den Heiland und feine Kirche vereiniget, unter dem Bilde der genauester Vereinigung, die man unter Menschen nur finden kann, vorstellt. Wenn wir die Worte von der Liebe des Heilandes, damit er uns umfaßt, verstehen, wie wir fie hauptsächlich und zuerst davon verstehen müssen, so kann dieselbe mit Wahrheit eine Glut genannt werden, die feurig ist. Eine feurige Glut. Eine Flamme des Herrn. In der heiligen Sprache heißt es eigentlich in der Mehrzahl: Der Liebe Gluten sind Feuerflam= men, oder, ihre Lampen sind Feuerflammen, feurige Kohlen. Kann uns auch ein lebhafteres Bild von seiner Liebe zu den Sündern gegeben werden, als dasjenige, was in diesen Worten entworfen ist? Seine Liebe wird darin als eine Glut vorgestellt, die alles, was ihr zu nahe kommt, alles um sich herum verzehrt und wegfrißt. Sie wird uns als ein Feuer, als eine Flamme vorgemalt, welche auch die größten Stróme

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