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zu ganz andern Menschen macht, in unfern Seelen füh len und gewahr werden? So würden wir wenigen Nuken, wenige Vortheile von dieser ganzen Geschichte haben. Ich weiß wohl, daß es Leute genug giebt, die bei dergleichen Materien immer denken: Ja! das wa damals so! das kann man heut zu Tage nicht mehr erwarten. Denn der Heiland läßt sich nicht mehr auf der Erde sehen. Ich will dem lehteren Sahe nicht widersprechen und Niemanden, der ihn behauptet, Einwürfe dagegen machen, wenn von dem Schen mit unsern dussern leiblichen Augen die Rede ist. Allein, wenn Jemand vorgeben wollte: Wir könnten in unsern Te gen nicht eben das Feuer in unserer Brust fühlen, nicht eben die Glut in unsern Herzen gewahr werden, welche die Seelen dieser Jünger entzündete, dem widerspreche ich mit Macht, und kann den Ungrund, die Nichtigkeit feines Vorgebens, nicht nur aus unsern göttlichen Buchern, sondern auch mit der Erfahrung einer ganzen Wolke von Zeugen in jener und dieser Welt beweisen. Das sind steintodte Leute, die so denken. Und wenn sie nur die Gnade haben, aus ihrem Schlummer zu erwachen; wenn sie bekümmert um ihre Seligkeit werden, so lehrt sie ihre eigene Erfahrung ganz anders urtheilen. Eben dies Herzbrennen, eben dies Gefühl des Feuers entsteht noch immer in dem Inwendigen eines Menschen, dessen Zustand dem Zustande der Wanderer nach Emmaus ähnlich ist, wenn ihm der unsichtbare, aber allgegenwärtige Heiland, auf eine solche Art nahe wird, daß seine Nähe den Unglauben aus seinem Herzen tilgt, und dahingegen den Glauben so in seine Seele pflanzt, daß er ihn als seinen Herrn und Gott kennen lernt, und aus 2. Tim. 1, 12. sagen kann: Ich weiß, an welchen ich glaube. Und wie sehen denn die Leute aus, die den Jüngern nach Emmaus åhnlich sind?

Es sind Leute, die Leide tragen. Es sind ungläubige Leute. Wenn ein Mensch die Stimme des

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Sohnes Gottes hört, so daß er aufwacht aus seinem r Todesschlafe, und sieht sich in seiner wahren Gestalt, fo kommt er in Noth. Er wird sein Elend handgreiflich gewahr. Er sicht sein Verderben, seine Gefahr an allen Ecken. Es wird ihm angst. Er sieht den Tod vor Augen, und kann nichts mehr dagegen sagen. Und wenn der Heiland einem Menschen helfen soll, so muß es mit ihm dahin kommen, daß er mit Wahrheit sagen kann: Es ist aus mit mir. Ich weiß mir keinen Rath mehr. Oder wie es in unserer Beichte ausgedrückt ist: Ich bin ein armer, verlorner, verdammter Mensch! Ich bin in Jammer und Noth. Eine Seele liegt so gut wie in den letzten Zügen. Sie weiß keinen Trost mehr. Man weiß sich auf kein Buch, auf keinen gelehrten Mann, auf kein gutes Werk, auf kein Kind Gottes mehr zu besinnen, das Einem helfen könnte. Man weiß keine Ur fache anzugeben, warum man sollte selig werden; dahingegen weiß man hundert und mehrere Ursachen, was rum man von Rechtswegen verdammt wird. In diesem Zustande trägt man Leid. Man kann in demselben nichts anderes, als weinen und beten. Sie werden weinend kommen und betend. Jerem 31, 9. O Herr! Errette meine Seele! denn es ist sonst Niemand unter allen meinen Freunden, der mich tröste. Ich bin gefangen im Elende und schweren Dienste. Ich finde keine Ruhe. Ich bin elend und verlassen. Meine Feinde sehen ihre Lust an mir, und spotten mein. Uch Herr! siehe an mein Elend, und hilf mir! Allen solchen Seelen ist der Heiland schon nahe. Alein sie kennen ihn noch nicht. Ihr Glaube ist noch mit vielen Dunkelheiten und Nebeln umgeben, die ihre Augen halten, daß sie den Mann nicht kennen, der sich mit ihnen zu schaffen macht. Sie hören ihn nennen. Sie könnens gar nicht zeigen an, wie hoch sein bloser Name sie manchmal erfreuen kann. Sie hören ihn den Herrn Jesus, den Sohn Gottes, Den Heiland neunen. Sie empfinden den Geruch dieser

Namen, wie eine ausgeschüttete Salbe. Sie hören: Er soll die Sünder so lieb haben, daß er am Kreuze für sie gestorben ist. Sie hören, daß er gern_hilft, und Niemanden hinaus stößt, wer nur zu ihm kommt. Joh. 6, 37. Und weil ihr Herz dadurch zugleich über zeugt wird: Der ist es, der muß mir helfen!' so. entstehen aus dieser Ueberzeugung, aus diesem Glau ben, zugleich ihre Angstseufzer: O Herr Jesus! hilf mir auch! du hast ja schon so manche Cur gethan, und mancher Noth, allmächtiglich gerathen, du nimmst ja auch die todten Sünder an, dir gilts gleichviel, ein groß und kleiner Schade. Darum ist mein Herz mit auf dich gericht, vergiß mein nicht. Es wird ihnen oft recht warm ums Herz, wenn sie so vieles Gute vom Sünderfreunde hören. Und sie haben ihn gewiß lieb, ob sie gleich seine Gestalt noch nicht gesehen. Darum suchen sie ihn auf. Darum fragen sie nach ihm: Habt ihr nicht gesehen, den meine Seele liebet? Hohel. 3, 3. Da ist ein Mensch in dem Zustande, in welchem die Jünger nach Emmaus waren. Er glaubt und zweifelt zugleich. Er glaubt, daß ein Heiland ist. Allein das if der Zweifel, das ist der Unglaube, der Einem die Welt zu enge macht: Ich kann nicht sagen: Mein Freund ist mein. Eine Seele empfindet seine Tröstungen, und fie fühlt etwas von dem himmlischen Feuer bei der Predigt des Evangeliums, welche sie nun mit offenen Ohren anhört. Allein die Decke, welche noch vor ihrem Herzen hångt und sich in dem durchdringenden Gefühle ihres Verderbens offenbaret, fångt die Strahlen der Gnade bald wieder auf, und da läßt sie sich das jenige, was sie empfindet, ausreden und ist ungläubig. Denn es ist Einem in dieser Gemüthsgestalt nicht um diesen und jenen Trost, der leicht verschwinden kann, nicht um diese oder jene Linderung der Schmerzen, sondern um eine ganze Cur, um eine gründliche Heilung unsers Schadens, um eine dauerhafte Seligkeit, um

einen Trost, der ewiglich bleibet zu thun; und man kann sich mit nichts Underem stillen und befriedigen lassen. Sagt einem solchen Menschen alles, was ihr wollet! Beweiset ihm dasjenige, was ihr sagt, mit den göttlichen Aussprüchen der heiligen Schrift. Er hört es, er hat nichts dagegen; er glaubt, daß es Alles wahr ist, und in sofern habt ihr einen Gläubigen vor euch. Sagt ihm aber: Er solle die Zueignung auf sich machen! Er solle es auf seine Person deuten, was ihr ihm saget! Da ist er ungläubig. Da prallt er zurück. Zeigt ihm eine ganze Schaar von Zeugen, die in eben diesen Umständen zugegriffen, geglaubt und vor gutem Muthe gejauchzt haben! Bittet ihn, daß er sich mit unter dieselben menge! Ach! wird er sagen, oder wenn ers nicht sagt, bei sich selbst denken: „Das sind andere Leute gewesen, als ich. Wenn es wahr ist, daß das auch für mich dasteht, daß der Mann, der ein solches Herz zu den Sündern hat, auch zu mir, zu mir, dem Verdammenswürdigsten unter allen, ein Herz hat, so * muß er mich sein Herz finden lassen. Das åusserliche Sehen will ich wohl versparen, bis ich zu ihm in jene Welt komme; aber ich muß ihn doch auf eine andere Weise sehen, die mir eben so gewiß und noch gewisser ist, dabei ich mich nicht betrügen, oder in der Person irren kann. Warum sagt er sonst: Wer den Sohn i sieht und glaubet an ihn, der hat das ewige Leben? Ich kann damit nicht zufrieden sein, daß ich die Ge= meine der Erstgebornen im Himmel angeschrieben sehe; Ebr. 12, 23. Ich preise seine Anhänger glückselig, die er darüber zur Freude ermuntert, daß ihre Namen im Himmel geschrieben sind. Ich achte alle Herrlichkeit der Welt für Tand gegen die Herrlichkeit der Leute, wel= cher Namen sind in dem Buche des Lebens. Phil. 4, 3. Aber eben darum kann ich mich mit Nichts beruhigen lassen, und bei keiner Sache in der ganzen Welt zu Hause sein, es sei denn, daß ich auch meinen Namen

da lesen kann, wo ich die Namen aller seiner Leute lese. Höret nur auf, Engel und Menschen! Prediger und Kinder Gottes! Bemühet euch nicht weiter, mich mit etwas Anderem zu trösten! Wollet und könnet ihr mir aber ja Mas sagen? So sagt mir: Wo finde ic meinen Freund! Wo bist du denn, o Bräutigam? Bo weidest du, o Gottes Lamm? Un welchem Brúnnlein ruhest du? Ich dürfte! laß mich anch hinzu.“ Sehet! So ist es den ungläubigen Leuten, in deren Herzen das Feuer des Evangeliums schon zu zünden angefangen hat! Für sie gehört das Evangelium: Je= rem. 29, 11. Ich weiß wohl: was ich für Gedanken über euch habe, spricht der Herr, ganz andere Gedanken, als ihr über mir habt; nämlich Gedanken des Friedens und nicht des Leides, wie ihr gedenket, daß ich euch gebe das Ende, des ihr wartet. Und ihr werdet mich anrufen und hingehen und mich bitten: Und ich will euch hören. Was ihr bitten werdet, das will ich thun. Ihr werdet mich suchen und finden. Denn so ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, wenn ich sehe, daß es wahr ist, wie ihr saget: Herr! wenn ich nur dich habe, so frage ich Nichts nach Himmel und Erde; so will ich mich von euch finden lassen, spricht der Herr. Wo? wie? wenn? Dafür dürfet ihr nicht sorgen. Ihr sollet eurer Fesseln los werden. Ich will euch in eine selige Freiheit sehen. Ehe sichs eine Seele versieht, wenn sie manchmal am Ungläubigsten ist, und wohl gar denkt, der Herr habe vergessen gnådig zu sein; so gedenkt er an seinen Bund; Pf. 74, 19. Furcht und Dunkel verschwinden. Muth und Klarheit füllt den Ort. Er sagt: Siehe! hier bin ich! Ein Mensch wird seiner Last entbunden, die ihn bisher nie dergedrückt hat. Sein Licht geht in Finsterniß auf und fein Duukel wird wie der Mittag. Der Unglaube ver schwindet. Der Glaube, der völlige, der vollständige Glaube, wird ihm, daß ich so reden mag, nicht nur

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