ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub
[blocks in formation]

Rector der höheren und mittleren Töchterschule zu Brandenburg a. H.

Berlin.

Druck und Verlag von G. Reimer.
1847.

Prof. J. F,

March 20. 1002.

(977)

Vorwort.

Bei der innigsten Ueberzeugung von der Hoheit und Göttlichkeit des Erlösers als des Sohnes des lebendigen Gottes, der beim Vater gewesen, ehe denn die Welt war, und der gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, ist und bleibt es evangelische Freiheit, in der Schrift, die von ihm zeugt, zu forschen und zu immer hellerer Erkenntnifs der von ihm geoffenbarten Wahrheit hindurchzudringen. Dogmatische Fesseln und heilige Scheu vor dem Hergebrachten haben nach dem Zeugnisse der Kirchengeschichte nur zu oft den Geist gehemmt und den freien Blick getrübt, also dafs das Licht der göttlichen Wahrheit nur gebrochen oder durch Vorurtheile aller Art gefärbt in die Herzen dringen konnte. Wohl hat mit dem Abwerfen jener Fesseln neben treuer, redlicher Forschung in der Schrift auch menschlicher Wahn und Hochmuth einen freien Spielraum gewonnen; allein wo wäre eine Freiheit, die nicht gemifsbraucht werden könnte, und sie selbst deshalb lästern, zeugt von der äussersten Befangenheit. Die gött

liche Wahrheit, wie wir sie vom Herrn empfangen haben, und wie sie in den Büchern der heiligen Schrift uns vor Augen liegt, bedarf keiner menschlichen Stützen und wankt darum keinen Augenblick, wenn Tausende an ihr zu rütteln wagen. Wer gleich Besorgnisse hegt und wohl gar in einen ungöttlichen Eifer geräth, wenn diese oder jene Wahrheit der Schrift angegriffen oder bezweifelt wird, der hat wenig Glauben an die Göttlichkeit des Evangeliums und an die siegende Macht der Wahrheit, die aus allen Kämpfen nur um so strahlender hervorgeht, und noch weniger Vertrauen zu dem Herrn der Kirche selbst, der Alles, was in ihr vorgeht, nicht blofs kennt und weifs, sondern zuversichtlich zu ihrem Heile lenkt. Machen wir daher in dem Folgenden mit guter Zuversicht Gebrauch von unserer evangelischen Freiheit, so mag es sein, dafs wir Manchem Anstofs geben und zu weit gegangen zu sein scheinen, und der Vorwurf des Unglaubens, mit dem man in unserer Zeit leider so freigebig ist, wird nicht ausbleiben. wird auf der andern Seite der Vorwurf der Befangenheit, des Stehenbleibens auf halbem Wege sich äussern. Doch wie dem auch sei, das ist unsere feste Ueberzeugung: die Wahrheit, die reine, lautere, göttliche, wird nur um so mehr erkannt, je mehr nach ihr gerungen und geforscht wird in der Schrift. Diese Forschung aber mufs eine, wenngleich bescheidene, doch durchaus unbefangene, von keinem dogmatischen Vorurtheil geblendete sein; denn ist sie das Letztere, so sieht sie nur, was sie eben sehen will, und bleibt gegen alles Andere blind und taub.

Eben so

Wenden wir uns aber mit solchen Grundsätzen zur Erforschung der Lehre von der Unsterblichkeit im Alten

und Neuen Testament, so können wir unmöglich durch einander werfen, was die verschiedenen Verfasser der Schrift zu verschiedener Zeit und unter den verschiedensten Verhältnissen davon gelehrt haben: sondern wir müssen Rücksicht nehmen auf Zeit, Umstände und persönliche Verhältnisse, in denen sie lebten und schrieben; denn an eine magische Wirkung des göttlichen Geistes, der in ihnen war, köunen und dürfen wir nach der Schrift selbst nicht glauben, sondern sie wurden geleitet durch ihn und getrieben, ohne die menschliche Natur ihrer Seele dadurch zu verlieren, und ohne herausgerissen zu werden aus den Verhältnissen ihrer Zeit, aus dem Bildungszustande ihres Geistes, aus den Einflüssen ihrer Umgebung, aus der Einwirkung ihres Schicksals, ja der Geist Gottes selbst benutzte dies Alles und knüpfte daran für sie die höhere Erleuchtung und die Einführung in die tiefere Erkenntnifs der göttlichen Wahrheit. Wir können also nicht anders, als die Verfasser der heiligen Schrift nach einander, und zwar mit Rücksicht auf ihre Zeit und ihre Verhältnisse, betrachten, um zu erkennen, welche Einsicht und Vorstellung von der Unsterblichkeit ihnen eigen und durch Wirkung und unter Leitung des göttlichen Geistes zu Theil geworden war. Anders dagegen verhält es sich mit dem Erlöser selbst, in dem alle Schätze der Weisheit verborgen liegen, und welcher der Weg, die Wahrheit und das Leben selbst und darum geboren und in die Welt gekommen ist, dafs er die Wahrheit zeugen soll. Bei ihm kommt Alles auf die Erforschung des wahren Sinnes seiner Worte an, da wir gewifs sind, dann die volle, ewige Wahrheit selbst zu haben, während noch bei allen seinen Aposteln das Recht und die heilige Pflicht uns blei

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »