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Diese Confiftorialverordnung ist nun auch die nähere Veranlassung zur Erscheinung des gegenwärtigen Uebungsbuches, nachdem der Verfasser bereits in Privatstunden sowohl, als beym öffentlichen Unterrichte an der Schule, schriftliche Uebungen im Hebräischen mit gutem Erfolge veranstaltet und zu diesem Behufe die evangelischen Pericopen größtentheils, doch nach einem etwas anderen Plane, bearbeitet hatte. Auf den Rath des Herrn Dr. Winer nämlich ließ ich einen zweyten Theil, der die Hebr. Uebersehung für Lehrer, mit Sprachbemerkungen, Vergleichung ähnlicher Stellen u. s. w. versehen, enthal ten sollte, wegen des daraus entstehen könnenden Mißbrauchs weg und nahm dafür einige Bemerkungen in die Phrasen unter dem deutschen Terte auf, arbeitete überhaupt das Ganze noch einmal durch. Eo gebührt also, wenn an dem Buche etwas Gutes ist, ein großer Theil desselben diesem verehrten Manne, für dessen Güte und fernere Unterstüßung ich demselben hiermit öffentlich zu danken um so mehr mich verpflichtet fühle, da Er mit eben fo großer Bereitwilligkeit auch den schwierigen Druck zu leiten übernommen hat.

Daß übrigens ein solches Uebungsbuch immer mehr Bedürfniß werde, zeigt die voriges Jahr erschienene zweyte Auflage von Weckherlins Materialien zu Uebungen in der hebräischen Sprache (die erste erschien 1811.). Zweyerley indeß desiderirt man an diesen Materialien, einmal, daß die grammatischen Hinweisungen nur auf den Gebrauch von des Berfaffers eigner Grammatik, und nicht auch auf die von Gefenius berechnet sind, und zweytens, daß sie zu wenig

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neutestamentliche Stücke enthalten, die doch, aus von selbst sich ergebenden Gründen, die passendsten und zweck. måßigsten sind, da allerdings die schriftlichen Uebungen in der hebr. Sprache eine andere, Tendenz haben müssen als die lateinischen und griechischen Stylübungen.

Gegenwärtiges Werk enthält daher nur biblische Etücke, und zwar wählte der Verfasser gerade die jährlichen evangelischen Pericopen, weil die Gewohnheit, fie als ge= schloffene Ganze zu betrachten, für diesen Zweck, wo die Auswahl frey stand, dieselben am meisten zu eignen schien und es hier nicht darauf ankam, durch den Inhalt der Uebungsstücke einen andern Nebenzweck zu erreichen. Ich gestehe übrigens recht gern, daß mich zuerst Hutter durch seine: Lectiones Evangeliorum et Epiftolarum Ebraicae etc. Norimbergae 1601, auf diese Idee geleitet hat. Die Luthersche Uebersetzung zog ich dem griechischen Terte. sowohl als andern Uebersehungen vor, weil die Einfach. heit derselben sich am genausten dem hebräischen Sprachgebrauche anschließt, und ich habe sie aus dem Grunde unverändert gegeben; denn Ausdrücke wie: durchge. bracht für umbracht; eiligst statt (auf das Gebirge) endelich; Hofbeamter statt Königischer, ohne Effen für ungeffen und dergleichen dürfen wohl kaum als Veränderungen bemerkt werden.

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Die zum Uebersehen nöthigen Wörter haben ihren Plas gleich unter dem Terte erhalten und bilden nicht, wie in den Materialien von Becherlin, ein Lericon, weil der Verfasser aus Erfahrung weiß, daß auch das extemporåre mündliche Uebersehen sehr nüßlich ist, indem die Form, die laut gesprochen wird, im

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Gedächtnisse fester haftet, und überhaupt baben vom Lehrer am besten bemerkt, werden kann, wo es noch nicht recht fort will. Wenn nämlich der Schüler blos schrift= lich für sich überseßt, wird manche Schwierigkeit geflis, sentlich von ihm umgangen, der er sich nicht gewachsen glaubr; finden aber neben den schriftlichen auch mündliche Uebungen statt, so fållt dieß weg, und er gewöhnt sich an Mannigfaltigkeit der Wendungen, in so weit dieß nämlich die kindliche Einfachheit der Sprache gestattet. Mundliche Uebungen möchten aber auch in so fern nöthig seyn, als in zahlreichen Schulclassen die schriftlichen für die Wichtigkeit des Gegenstandes doch zu selten angestellt werden können.

Zur gründlichen Erlernung des Hebräischen dient ferner die Uebung, unpunktirte Säße zu pocalifiren, und deßwegen folgen auf die Pericopen unpunktirte Wörter und Stücke.

Was nun zuerst die einzelnen unvocalisirten grammatischen Formen anlangt, so möchte sie ber Verfasser als Vorübung zum Uebersehen aus dem Deutschen betrachtet wissen, da eine andere Stufenfolge von einfachen zu zusammengefeßten Uebungsstücken wohl für Schüler unterer Classen, die noch gar keinen Begriff vom Baue der Sprachen und ihren allgemeinen Gesetzen haben, núßlich, ja nothwendig ist, aber keineswegs für Erwachsene. Fertigkeit in der Bildung des regelmáßigen und unregelmäßigen Zeitworts, so wie der Hauptwörter und Beywörter, wird gewiß durch das Vocalisiren jener Formen in hohem Grade erreicht werden, man versuche es nur! und dann wird das Ueberseßen aus

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bem Deutschen ins Hebräische, so wie das Vocalisiren der zusammenhangenden Säße gut von Statten gehen. Man übe beydes abwechselnd, da das eine Geschäft das andere erleichtert und unterstüßt.

Was nun zweytens die zusammenhangenden Stücke betrifft, so wollte der Verfasser anfänglich leichte > Stellen aus dem A. Test. hier und da ausheben; doch fühlte er gar bald, daß dieß auch mehr als eine Schattenseite habe; er beschloß daher, selbst, was ihm einfiel, niederzuschreiben. Unvermerkt gerieth er, indem er die leichtesten Säße für den Anfang suchte, in die Schö pfungsgeschichte, und dieß veranlaßte ihn, die Urgeschichte des Menschengeschlechts und die Hauptbegebenheiten des Patriarchenlebens bis zur Einwanderung Jacobs in Aegypten aphoristisch und mit seinen eignen Worten, aber kunstlos und den Ideengang und die Sprache der Bibel nachahmend, zu erzählen. Wie dieser Versuch gelungen und ob er zweckmäßig sey, mögen fachkundige Richter beurtheilen, deren belehrende Winke der Verfasser mit aufrichtigem Danke annehmen wird; er bittet überhaupt um Nachsicht, wenn, troß seiner Bemühung, recht nüßlich zu werden, ihm dieß in manchen Stücken dennoch nicht gelungen seyn sollte.

Zuleht nun noch ein Paar Worte über das Einzelne. Es wird gewiß keinen Schulmann befremden, daß, vorzüglich, im Anfange, auch auf grammat. Kleinigkeiten aufmerksam gemacht worden ist, da ein Jeder von ihnen oft die Bemerkung gemacht hat, daß eben Kleinigkeiten, wenn es zur Anwendung kommt, übersehen werden. Auch hatte ich zugleich solche junge Leute im Auge, die

für sich das Versäumte gern nachholen möchten, und benen werden solche Bemerkungen willkommen seyn. Um übrigens für die Besißer der zweyten und dritten Ausgabe der Gesenius'schen Grammatik gleich gut zu sorgen, sind da, wo die Auflagen abweichen, diese Abweichungen burch doppelte Citate angegeben, in der vierten, später erschienenen, Auflage find die Verschiedenheiten nicht so bedeutend.) Aus demselben Grunde ist nicht große Wörterkenntniß vorausgesetzt worden, auch sind die Ausbrücke mehrmals wiederholt, damit sie sich so nach und nach dem Gedächtnisse einprågen. Wer ein gutes Gedächtniß hat, wird sich dann freuen, wenn er bemerkt, daß für ihn manches Wort nicht mehr dazustehen brauchte. Über auch die verschiedenen Bedeutungen waren oft Ursache, ein Wort mehrmals zu bemerken. Wie viele Wörter endlich sind bey dem Lesen des Hebräischen bekannt, aber nicht, wenn man aus dem Deutschen übersehen soll! Dieß zur Entschuldigung, wenn Jemand mir den Vorwurf machen wollte, ich hätte zu viele Wörter in die Noten aufgenommen.

Da Dinge, die nicht gebraucht werden, auch gewöhnlich übersehen werden, so ist die Bezeichnung des Paradigma beym nomen da unterblieben, wo es in ftat. abfol. zu stehen kommt; gelegentlich kommen diefe Wörter doch wieder in anderer Beziehung vor und sind. dann bezeichnet). Daß so häufig auf die Guttural.

*) Beyläufig bemerke ich hier, daß das Worty (mit unregelm. plur.) und ähnliche, nicht aus Versehen, sondern mit Fleis mit I bezeichnet worden sind, obgleich sie ihrer Abstammung zufolge zu parad. VI. gehören. Da das Resultat dasselbe ist

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