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Christliche Ethik.

Chriftliche Ethik.

Von

Dr. G. Chr. Adolph von Harleß.

Sechste vermehrte Auflage.

Stuttgart.

Verlag von Samuel Gottlieb Liesching.

1864.

Druck von J. Kreuzer in Stuttgart.

„Die Gläubigen sind eine neue Kreatur, ein neuer Baum; darum gehören alle diese Reden, so im Geseß gebräuchlich, nicht hieher, als: Ein Gläubiger soll gute Werke thun. Wie nicht recht gesagt wird: Die Sonne soll scheinen, ein guter Baum soll gute Früchte bringen, drei und sieben sollen zehn seyn. Denn die Sonne soll nicht scheinen, sondern sie thuts ungeheißen von Natur, denn sie ist dazu geschaffen: also ein guter Baum bringt ohne das gute Früchte; drei und sieben sind vorhin zehn, sollen's nicht erst werden. Daß also hie nicht geredt wird, was geschehen oder seyn soll, sondern was allbereit jezt geschieht und ist. Du wolleft's denn unterschiedlich also verstehen: Ist's eine Sonne, so foll sie scheinen; bist du gläubig, so mußt du Guts thun. Dieses ist aber von dem gefärbten Glauben und Sonne geredt; vom rechten Glauben und Sonne wäre es lächerlich geredt.“

Luther, W.W. Hall. Ausg. Th. XXII. S. 717.

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