ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

1

Behandlung, da man weder den Verfasser noch sich allein geben wollen, die zweckmäßigste gewesen sey. Auf diejenigen, welche des åchten biblischen Glaubens nicht sind, oder welche bey sonstiger Rechtglaubigkeit von den Meynungen des Verfassers entschieden abweichen, 'konnte keine nähere Rücksicht genommen werden; sondern auf Gleichdenkende, oder die für die vorges tragenen Wahrheiten und Vermuthungen empfänglich find. Möge dieses Werk des erleuchteten Verfassers, der im Ganzen für seinen Stand als Mönch eine merkwürdige Unbefangenheit beweist, auch in vorliegender Gestalt beytragen, das verheissene, und ersehnte Reich Jesu Christi zu fördern und würdig vorzubereiten.

m.

[ocr errors]

Vorrede.

Wenn es jemals nöthig war, aufmerksam zu lesen

im Buche des Herrn, wie ein Prophet uns dazu ermahnt (Jesaj. 34, 16.) und darin die sichern Vorschriften, die feste Stüße, den gründlichen Trost zu suchen, deren die Kinder Gottes im Laufe der Jahrhunderte bedürfen, so ist dieß vornehmlich der Fall in diesen Tagen der Verfinsterung, des Verderbens und der Aergernisse, auf welche die Vorsehung uns aufgespart hat. In der Schrift allein finden wir das nöthige Licht für unser Urtheil und Benehmen bey Ereignissen, wovon die sich selbst überlassene Vernunft weder Ziel noch Bestimmung zu erkennen vermag. Hier öffnet uns der Geist Gottes mächtige Hülfsquellen, für alle Arten von Bedürfnissen und Gefahren. Man wird sich leicht hievon überzeugen, wenn man einen Blick auf die allgemeinsten herrschen. den Verhältnisse der Christenheit werfen will.

Einige, bestürzt über all das Ugbel, welches die Religion drückt und entehrt, fragen mit Schrecken,

was wohl das Ziel und der Erfolg eines so sonderbaren Verfalls seyn werde; ob das Schiff der Kir-' che, von so viel Stürmen geschlagen, und leck allerwarts, bis zum Hafen gelangen, oder endlich von den Wellen verschlungen werden soll. Sie wissen

[ocr errors]

nicht zu antworten auf die höhnischen Angriffe der Unglaubigen, die, indem sie uns den heutigen traurigen Zustand der Religion unter allen christlichen Völkern zeigen, mit bitterm Scherz. fragen, ob wohl das das große Werk sey, wozu Christus in die Welt gekommen? ob alle Frucht der Lehre und des Todes einés Gottmenschen dieses Gespenst vom Christenthum fen, das unter uns übrig geblieben ist, und alle Tage bereit scheint zu verschwinden?

Mögen diejenigen unserer Brüder, die folchen äußern Anfechtungen ausgefeßt, oder von beunruhigenden Zweifeln ermüdet sind, welche aus jenen ent springen, mit Vertrauen die heilige Schrift aufthun: fie werden hier, in den herrlichen Verheissungen der Kirche für die Zeiten ihrer schwersten Prüfungen, reichlichen Stoff entdecken, um sich selber zu beruhigen, und den Feinden des Glaubens den Mund zu stopfen. Es gibt Andre, und zwar in noch größerer Menge, die, von tausend Vorurtheilen geblendet,

feine Vorstellung von den Wunden haben, welche die Religion bedecken, noch von den ihr drohenden Gefahren, weil sie się nie recht gekannt haben. Sie erklären alles für leere Uebertreibung, was man von dem schrecklichen Elend in felbiger fagt. Weil fie noch in der Christenheit ihre Kirchen, Altäre und Gebräuche hat, so meynen sie, sie stehe im Ueberfluß und im Ersprießen. Sie ahnden nicht einmal etwas von den Gegenständen ihres Schmerzes und ihrer Bekümmerniß. Noch weit weniger denken fie an die derselben wartenden schrecklichen Prüfungen, deren Zeitpunct gleichwohl nicht mehr fern seyn kann. Möchten sie einen Augenblick ihr Ohr leihen jenen Weissagungen und Drohungen, die, wie gråuliche Donner, unaufhörlich in der Schrift gegen die stolze Heydenwelt grollen: so würde bald Entsehen ihre unglückselige Sicherheit verdrängen.

Um die Einen zu befestigen und zu trösten, die Andern aus ihrem Schlummer zu wecken und ihnen eine heilfame Furcht einzuflößen, haben wir diese Entwickelung der Verheissungen und Weissagungen der Kirche auf die letzten Zeiten der Heyden unternommen. Hieben muß nachstehende Bemerkung im Auge behal.

ten werden.

1

[ocr errors]

Es ist eine unverleßliche Regel, daß keine religiöse Meynung in Widerspruch stehen darf mit den Glaubenswahrheiten, wie sie in der H. Schrift aufges zeichnet sind, und wie sie von einer unverdorbenen Kir che gelehrt wurden. Dieses leßte, nåmlich die Lehre der Våter außer und neben dem Canon der Schrift, begreift man unter dem Namen der Tradition oder Ueberlieferung, und legt ihr, sofern sie einstimmig und rein ist, mit Recht ihre Heiligkeit bey. Wie es nun ein tadelnswürdiger Uebermuth ist, dieser Ueberlieferung Troß zu bieten, so ist es kein geringerer Verrath an der Wahrheit, sie durch Einmischungen zu entweihen, die ihr fremd sind, und diesen eine Huldigung darzubringen, die nur dem Worte Gottes, den Aposteln vertraut und bis zu uns herabgekommen, gebühret. *)

Es sind also hier zwey gleich große Fehltritte zu vermeiden: einerseits die Verwegenheit eines offenba ren Widerspruchs gegen die einstimmige Lehre der Våter, wenn sie als Zeugen und Bewahrer der apostolischen Ueberlieferung reden; andrerseits die abergläubi.

*) Die einstimmige Lehre der Våter in den ersten Jahre hunderten, welche dem klaren Buchstaben der h. Schrift nicht widerspricht, wird mit Recht von allen Confess fionen in Ehren gehalten.

[ocr errors]
« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »