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der Zürnende, der Fürchtende, wie ein d) verlauffener Knecht.

XXVII.

Der das Weib geschwängert hat, gehet davon. Alsobald kommen andere Ursachen, so die Frucht hegen und bilden. Aus wie geringen entstehet der Mensch! Er ziehet die Nahrung durch seine Kehle an fich ; und es ges ben ihm abermal andre Ursachen, Sinn, Bewegungen, Leben und Stärcke. O wunderbahre Wirckung der Natur! wie fleißig folte man dich betrachten? wie solte man deine Krafft erforschen? und mit den Augen des Geis ftes, deine Geheimnisse beschauen, wie man mit den leibs lichen Augen, die Cörper auf und nieder steigen sieht?

XXIIX.

Bedencke öffters, daß alle Dinge iko sind, und künfftig seyn werden, wie sie vor diesem gewesen sind. Stelle dir anbey alle Thaten, und Abwechselungen vor, welche du entweder selbst gesehen, oder in denen Geschichten gelesen hast. Zum Erempel: den Hoff Staat des Has drianus, und des Antoninus; des Philippus, Des Alexanders, des Crösus; du wirst allenthalben einerley Håndel, und nur unterschiedliche Personen finden.

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Den Menschen, welcher sich bekümmert, øder über sein Schicksalt unwillig ist, ftelle dir vor, als ein Schwein, welches fich streubet und schreyet, wenn es foll abgestochen werden. Thut derjenige, so sich auf seis nem Lager, mit Thränen, über das Verhängniß, so ihn feffelt, hin und wieder welget, nicht eben dasselbige? e) Musd) Verlauffener Knecht. Die Ursache ist, weil ein solcher der Zucht/ und der Berordnung des Ulmächtigen/ sich entzeucht.

N 2

e) Müffen doch alle, sich nach ihrem Schickfahl richten, und der vernünfftigen Natur, Eigenthum ist, daß fie willig folget.

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Gehe bey einem jeglichen Dinge, so du vor hast, in dich selbst, und frage: f) Ift denn der Tod darum so er schröcklich, weil er mich dieses Dinges, berauben wird?

XXXI,

Aergerst du dich über jemands Fehler? gehe in dich selbst, und prüfe dich; ob du selbst dergleichen nie begans gen habest? Zum Erempel: ob du niemals die Wollust, den Reichthum, die Ehre, oder dergleichen, für ein wahres Gut angesehen hast? diese Betrachtung wird deinen Born dampffen. Absonderlich, so du erwegeft, daß jener Unglückselige, ist gezwungen worden, so zu thun. Was folte er anfangen? kanst du? so erlöse ihn von der Macht, die ihn gefangen hålt.

XXXII.

Wenn du den Socratischen g) Satyrion fies hest, so gedencke an den Eutyches, und Hymenes.

Siehest e) Müssen doch alle. Der Chriftliche Leser/vertråget gerne mit fanfftmüthiger Klugheit /was von einem Heyden/ in die fem Stücke kan ju hart gemeynet seyn.

f) Ist denn der Tod darum so grausam / weil er macht/daß ich Tein Geld mehr brauche/ daß ich die Thorheit der Menschen nicht mehr sehen/und ihreBosheit nicht mehr erfahren darff? darum/ daß ich nicht länger darff unvernünfftig/ vichisch/ knechtisch, eitel/sterblich/und ein Sünder feyn. Ist der Zob darum fo erschrecklich / weil er mich von aller dieser Herrliche keit erlöset? g) Satyrion. Scheinet ein/ der Zeit lebender Nachfolger des Socrates/ gewefen zu seyn. Eutyches und Hymenes/ waren damals verstorben/aber auch von gleicher Zunfft.

Siehest du einen h) Euphrates, so stelle dir den Eus tychion, und den Silvanus, vor. Wirst du den Alciphron gewahr, so gedencke an den Tropeophos rus; und wenn dir Xenophon vorkommt, so erinnere dich des Critons, und Severus. Wirffst du aber die Augen auf dich selbst, so stelle dir einen verstorbenen Kåys fer vor. Suche in denen vorigen Zeiten, allezeit einen, Der denen Jett-lebenden ähnlich sey, und stelle alsdenn, fols gende Betrachtungen an:

Wo find alle diese Leute? Sie sind nicht mehr vore handen! So wirst du sehen, daß alle menschliche Dinge, ein Rauch sind, und ein Nichts. Absonderlich, so du dich erinnert, daß nichts von alle dem, was gewesen ist, hinkünfftig mehr seyn wird. Wie eine kleine Zeit aber, trifft dich? Laß es genug seyn, diese kurze Zeit, wie sichs gebühret, zuzubringen! Warum verfäumest du Zeit und Gelegenheit? Was sind die Begebnisse dieses Lebens ans ders, als eine Uebung, der alles untersuchenden Ver. nunfft? dabey verharre, biß du es gewohnt wirst, gleich wie ein guter Magen sich gewehnet, alles zu verdauen, und i) ein grosses Feuer, alles in Flammen verwandelt, was es ergreifft, und dadurch heller wird.

XXXIII.

Laß keinen Menschen, mit Warheit von dir sas gen, daß du kein aufrichtiger, und ein ehrlicher Mann N 3 feyst.

b) Euphrates. Ein Egyptischer Weise, lebete damahls in grossem Ansehen. Eutychion aber/und Silvanus/toa ren Antoninus Lehr-Meister gewesen. Des Alclpbrons/ gedencket Suidas. Xenophon/ und Criton / waren Socrates gute Freunde; wie der Severus / dieses Kåp. fers war.

i) Ein Fener. Dieses Gleichnisses wird drøben im 1V. Buch✓ ersten Capittel / mit mehrem gedacht.

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feyst. Mache sie alle zu Lügner, die solches von dir gedens cken. Das stehet in deinem Vermögen. Was hindert dich, ein aufrichtiger und ehrlicher Mann zu seyn? viels mehr entschliesse dich, nicht zu leben, ohne es in der That zu seyn: die Vernunfft läst es auch nicht anders zu.

XXXIV.

Kan ein Ding besser gethan, oder gesagt werden; k) so stehet es bey dir, es zu sagen, oder zu shun. Ents fchuldige dich demnach damit nicht, daß du daran verhindert bist. Du wirst nicht ehe auffhören zu seufften, und zu klagen, biß du dich in dem Stande geseket, alles, was einem vernünfftigen Menschen anstehet, mit grössern Vergnügen, weder ein Wollüftiger, seine Luft, zu vollbringen. Deine größte Ergöhung muß die Ausübung deffen seyn, was deiner Natur anständig ist. Solches aber, gehet aller Orten, und zu allen Zeiten an.

Die Walke, das Feuer, das Wasser, und der Fleichen andere Dinge, welche durch etwas getrieben wer den, so nicht vernünfftig ist, können nicht allezeit in ihrer eigenthümlichen Bewegung bleiben, weil sie hie und da eine Abhaltung finden. Die vernünfftige Seele aber, kan, vermittelst der Gewohnheit, durch allen Gegenstand dringen, wenn sie selber will. Dannenher stelle dir offt die Krafft vor Augen, vermittelst welcher die Vernunfft, alles, was ihr in dem Wege lieget, übersteigen, und wie das Feuer in die Höhe, wie der Stein herunter, und wie die Walke abwerts fahren kan. Was wilt du mehr? Die

k) Sostehet es bey dir. Weil eines vernünfftigen Menschen Gemüth/die Tinctur ist/ so das Eisen selbst zu Gold machet; oder/wie das Fener/ welches alles, was hinein geworffen wird/ in sich selbst verwandelt / wie kurk vorher im 31. Ca. pittel/ift gefaget worden.

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Die übrigen Hindernissen, entspringen theils aus Diesem sterblichen Leibe, welchen du herum schleppest, theils können sie dir, ohne Hülffe deiner Einbildung, oder ohne Zulaffung der Vernunfft, nicht schädlich seyn. 1) Sonst müste, der es leydet, alsobald böse werden.

Die übrigen Wercke,beydes, der Natur und Kunst, werden durch einen zuftoffenden Schaden verdorben: Nur mit dem Menschen verhält sichs anders: m) weil er durch den rechten Gebrauch der Widerwärtigkeit, besser

wird.

n) Endlich besinne dich, daß dem Bürger nichts schaden kan, was der gangen Stadt nicht nachtheilig ist. Der Stadt aber schadet nichts, was nicht wider die Ges fete läufft. Die Unglücks Falle beleidigen, die Geseke nicht. Und was die Gefeße nicht beleidiget, kan weder der Stadt, noch dem Bürger schaden.

XXXV.

Wer gute Meynungen eingefogen hat, denselben Fan offt der geringste Spruch bewegen, seine Traurigkeit fahren zu lassen. Zum Erempel, diese Worte des Hos

merus:

Im

1) Sonst müste ic. Keiner wird durch die Reikungen feines Fleisches/oder durch den Betrug der Einbildung/böse/oh, ne der sich ihnen muthwillig und vorseßlich / unterwirfft. Siehe lib. IIX. cap. 55.

m) Weiler durch den Gebrauch ic. Alle Züchtigung/ wenn sie da ist / düncket uns keine Freude zu seyn; aber hernach wird sie geben/eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit/ denen/ die dadurch geübet find. Hebr. XII.

) Endlich. Diese Betrachtung ist im V. Buch/22 Capittel/ weiter ausgeführet. Die ganze Welt/ ist eine Stadt; und alle Menschen sind ihre Bürger. Das Gefeß der Natur aber/ wird nie beleidiget/ wenn denen Menschen begegnet / was menschlich ist

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