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Schautragung der Moden. Am Sonntag gegen Abend findet man in den Restaurationen eine grosse Anzahl der sogenannten femmes entretenues (Maitressen), welche mit ihren Geliebten ein heiteres Diner oder Souper einnehmen. Diese Frauen, von oft sehr schöner Gesichtsbildung, und meist elegant gekleidet, sind zugleich die eigentlichen Erfinderinnen der Mode, welche Deutschland beherrscht. Die Weihnachtsbescherung ist in Frankreich nicht Sitte, dafür geschieht es zum Neujahr, was doch den Eindruck nicht macht, weil dann die höhere Weihe fehlt. Die Mädchen, besonders in den höheren Ständen, werden oft noch klösterlich erzogen, was indess nach und nach abkommt, und geniessen in der Gesellschaft, wo sie eine stumme, unbedeutende Rolle spielen, nicht der Freiheit, wie in Deutschland und England. Am meisten ist hier die italiänische Sitte vergleichbar. Wenn gleich öffentliche Klagen auf Ehebruch selten vorkommen, da jeder Theil sich auf andere Weise zu entschädigen sucht, der betrogene Theil aber nach der Nationalstimmung leicht lächerlich wird, ein Fall, den jeder Franzose aufs Aeusserste zu vermeiden sucht: so ist doch die Demoralisation der Ehe ein unläugbares Faktum. Dabei ist jedoch eben so wenig in Abrede zu stellen, dass es noch viele liebenswürdige und ehrenwerthe Familienkreise in Paris und in dem übrigen Frankreich giebt, welche in diesen Eigenschaften wohl die anderer Länder übertreffen. Denn die Umgänglichkeit ist hier weit grösser, alle Geschäfte werden mit einer unvergleichlichen Leichtigkeit behandelt, man beschränkt sich selbst nicht, und weiss auch die fremde Freiheit zu achten. In der Schliessung der Ehen geht die bürgerliche Trauung der kirchlichen vorauf; letztere folgt oft erst geraume Zeit nach. Die wilden Ehen oder spottweise die des dreizehnten Arrondissement (da Paris nur zwölf Arrondissements hat, jede bürgerliche Trauung aber von dem Maire des competenten Arrondissement vollzogen werden muss) sind selbst unter dem Volke zugleich mit für den gemeinschaftlichen Betrieb eines Geschäfts sehr gewöhnlich.

Doch Raum und Verhältnisse dieser Schrift gebieten uns hier abzubrechen, und weitere Aphorismen Anderen zu überlassen,

Ueber Frankreich und Paris haben schon Viele geredet, werden noch viele reden. Das äussere, und als Quelle desselben auch ein Theil des inneren Lebens wechselt dort mit jedem Jahre; die Politik wird eine andere, und da Politik ein Grundzug des französischen Lebens ist, so reicht dieses weiter als man denkt. Darum glaube niemand Paris zu kennen, der es nur Einmal sah. Es ist ein anderes zur Zeit der ersten Revolution, des Directoriums, des Kaiserreiches, der Restauration, der zweiten Revolution, des schon befestigten Julithrones gewesen. Es ist ein Mikrokosmos der Sitte, wie der Unsitte; der Höhe des Talentes, wie des moralischen Falles. Wer das Lustspiel les quatre âges du Palais Royal (die vier Zeitalter des Palais Royal) im Theater dieses Namens sah, hat davon einen dramatisch - anschaulichen Begriff. Aber die Menschheit ist noch lange nicht am Ziele. Paris, das Centrum der civilisirten Welt scheint die Beweglichkeit des menschlichen Geistes vorzugsweise zu repräsentiren, möge endlich auch hier die Richtung auf das Höhere, Gediegenere, Bessere beharrlich werden!

Schlusswort.

So sind wir am Ziele eines langen Weges angelangt mit Dank erfüllt gegen die Vorsehung, welche ihn zu vollenden Leben, Kraft, Musse verlieh. Die Ausbeute langwieriger bisweilen beschwerlicher Pfade in die Heimath zurückzubringen, und seinen theueren Landsleuten, so wie dem geliebten gemeinsamen deutschen Vaterlande anzubieten, war der Wunsch des Herausgebers. Möge diese Reise, wie sie einen Wendepunkt in dem Lebensgange des Verf. gebildet hat, so auch für das Ganze, für das Gesammtleben der Literatur, für Menschenund Völkerkunde nicht verloren gewesen seyn.

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Leipzig, gedruckt bei W. Haack.

kode's Versuch über den menschlichen Verstand; aus dem Engl. überseht mit Anmerk. und einer Abhandlung über den Empirismus in der Philosophie von Dr. W. G. Tennemann. 3 Theile. 8. Rthlr. 3. 12 gr. Reper, Dr. G. W., Versuch einer Hermeneutik des alten Testaments. 2 Theile. gr. 8. Rthlr.3. 6 gr.

Miller,

., firchenstaatsrechtliche Untersuchungen über eine bindende Agende in der protestantischen Kirche, mit besonderer Bezugnahme auf die symbolischen Bücher dieser Kirche und eine etwanige Reform der= felben im Jahre 1830. gr. 8. 21 gr. Paulus, H. E. G., philosophisch-kritischer und historischer Commentar über das neue Testament, Ir bis 3r Theil. 2e verb. Aufl. gr. 8. Rthlr. 7. 12 gr.

Ir Thl. Der drei ersten Evangelien le Hälfte.

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Rettberg, Dr. 8. W., die Heilslehren des Christenthums, nach den Grundsäßen der evangelisch-lutherischen Kirche dargestellt und ent= wickelt. gr. 8.

Scuderoff, J., Ansichten und Wünsche, betreffend das protestantische Kirchenwesen und die protestantische Geiflichkeit ic. gr. 8.

und zum evangelischen Kirchenrechte ic. gr. 8.

9 gr.

Grundzüge zur evangelisch- protestantischen Kirchenverfassung

15 gr.

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Gutachten über die Vereinigung der beiden protestantischen Bekenntnisse. gr. 8.

3 gr.

Rthlr. 6.

über Kirchenzucht mit besonderer Hinsicht auf die protestan= tische Kirche. 8. 7 gr. Wahl, Dr. C. A., clavis Novi Testamenti philologica, usibus scholarum et juvenum theologiae studiosorum accommodata. 2 Vol. Edit. Ila emend. et auct. 8 maj. Zeitschrift für die historische Theologie. In Verbindung mit der historisch-theologischen Gesellschaft zu Leipzig herausgegeben von Dr. Ch. Fr. Illgen. 7r Band, oder Neue Folge 1r Band Is bis 4s Stück, Mit Steindruckt. gr. 8.

Rthlr. 4.

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