ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Franklin's

Tagebuch.

Ein

sicheres Mittel,

durch moralische Vollkommenheit thätig, verständig,
beliebt, tugendhaft und glücklich zu werden.

Entworfen im Jahre 1730 und, nach Hundert
Jahren als ein Denkmal für die Nachwelt an
das Licht gestellt.

Es wirkt mit Macht der edle Mann
Jahrhunderte auf seines Gleichen;
Denn was ein guter Mensch erreichen kann,
Ist nicht im engen Raum des Lebens zu erreichen;
Drum lebt er auch nach seinem Tode fort

Und ist so wirksam, als er lebte;

Die gute That, das schöne Wort,

Es strebt unsterblich, wie er sterblich strebte.

v. Gdthe,

Eschwege, 1830.

Berlegt bei Friedrich Karl Hoffmann

jedem Leser werden Franklin's Schriften zu Gesichte kommen. Es wurde mir daher gerathen, um durch das Leben dieses großen Amerikaners den Nugen dieses Tagebuches recht anschaulich zu machen die Lebensgeschichte Franklin's bei-zufügen. Diese ist aber, auch gedrängt gegeben, so reichhaltig, daß ein Mißverhältniß zwischen den Tabellen und der Biographie entstehen mußte. Um dieses nun auszugleichen, wählte ich nach der von einem wissenschaftlichen Standpunkt vorausgeschickten Einleitung, das de als ein Gewand, wie ich es für alle Stände passend glaubte.

Möge hierdurch mancher biedere Vater veranlaßt werden, seinem Kinde, bei dessen Eintritte in die Welt, dieses Tagebuch als treuen Wegweiser in die Hände zu geben!

Im Jahre, 1730 schrieb Franklin zuerst die Ideen hierzu nieder... Wenn nun der auf dem Titel ausgesprochene Zweck erreicht würde, die Menschen beffer, weiser und glücklicher zu machen, so glaube ich ihm eine würdige Sacularfeier veranstaltet

haben, wobei ich denen, die durch Rath und That mein Unternehmen unterstügten, danke.

[blocks in formation]
[ocr errors]

Zwischen die Geisterwelt und die Thiere des Erdbodens ward der Mensch in die Mitte gestellt, indem ihm der Schöpfer zwei Naturen, die geistige und die sinnliche, verlich. Diese reihet ihn den Thieren an, jene verbindet ihn mit dem Hima mel. - Die sinnliche Natur foll der geistigen uns tergeordnet seyn und ihr dienen, denn das Geistige, das Unvergångliche, das Himmlische soll herrschen über das Gebrechliche, Vergängliche und Irdische.. Dies ist die Forderung der Vernunft, die der Schöpfer. dem Menschen als Gesetzbuch verlieh, nach welchem .er leben foll, wenn er den Zweck feines Daseyns ers reichen will. Die Vernunft, dieses göttliche Licht auf dieser dunklen Erdenbahn, ist die allgemeine und lautere Quelle aller Erkenntniß, und da fie uns uns bedingt anweist, ihren Gesehen zu folgen, als götts lichen, so kann unser Lebenszweck kein anderer seyn, als die höchst mögliche sittliche Vervolls kommnung- die höchstmögliche Annähes rung an Gott.

Die Vernunft soll also die Sinnlichkeit beherrs schen und wo diese ihr widerstrebt, unterwerfen, Den Kampf der Vernunft hierum nennen wir Tugend. Der höchste Grad der Tugend ist demnach der Sieg ́ in diesem Kampfe die daraus hervorgehende absolute Herrschaft der Vernunft - subjektive mora: lische Vollkommenheit.

Unsere Sinnlichkeit zerfällt in Neigungen. Nur wenige derselben find an und für sich unstatthaft. Die meisten werden es erst dadurch, daß sie den Gesehen der Vernunft nicht Folge leisten. E lassen sich also eben so viele einzelne Tugenden annehmen, als es überhaupt unerlaubte Neigungen gibt. Diese finden sich nun, sowohl ihrer Zahl, als ihrer Stärke nach, bei einzelnen Menschen und ganzen Völkern in derselben Verschiedenheit, in welcher ihre Temperamente, häusliche, politische und religiöse Erziehung, Lebensweise, Klimate ¿c. angetroffen werden.

[ocr errors]

Wer irgend ein hohes Ziel erreichen will, der muß sich vorerst des Weges dazu kundig machen und dann den Hindernissen, die sich darauf seinem Streben entgegenstellen, muthig entgegen gehen. - Wem es daher Ernst ist mit seiner moralischen Vervollkommnung, der beginne mit einer strengen Prús fung seiner felbst.

Hierzu soll nun das nachstehende Tagebuch hülfs reich die Hand bieten,

Der Selbstprüfung folge ein fester Wille, die Gebote der Vernunft treu zu erfüllen, muthig und beharrlich zur That reifend. Ein unerschütterli ches Vertrauen auf die Vorsehung sey seine erste Stüße.

Das Angebinde.

Väterlicher Rath, um mit jedem Tage zufriedener und glücklicher zu werden.

Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah! v. Githe.

Es war ein heiterer Frühlingsmorgen. Vater Treumund hatte mit seinem Sohne die Schön- 4 heiten der Natur, welche sich in den Strahlen der aufgehenden Sonne vor ihnen entfalteten, in stiller Feier betrachtet und dieser wendete sich jeßt nochmals mit dankbarer Freude zu den köstlichen Geschenken, womit die Sorgfalt und Liebe des guten Vaters und die treue 3årtlichkeit der Mutter ihn an seinem heutigen 16ten Geburtstage in früher Morgenstunde überrascht hatte. Mit inniger Rührung umarmte Theodor, seinen Vater und gelobte, durch Fleiß und tugendhaftes Betragen seinen guten Weltern ewig dankbar zu seyn.

Du stehst, begann der Vater, an einer wichtigen Stufe deines Lebens. Glaube mir, lieber Sohn! das treue Vaterherz schlug oft bange bei dem Gedanken an diesen entscheidenden Augenblick! Du hast die Jahre erreicht, wo du in die Welt, diese große Schule des Lebens treten sollst. Unabhängiger, als zeither, wirst du den Gefahren der Verführung ausgesetzt seyn; doch ein warnender Freund bleibt als treuer Begleiter auf deinem fernern Lebenspfade dir zur Seite:

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »