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Verlag der Neuen Gesangbuchs - Kasse in Dresden.

In Kommission bei B. G. Teubner in Leipzig und Dresden.

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„Daß geistliche Lieder singen gut und Gott angenehm sei,

„acht ich, sei keinem Christen verborgen, dieweil jedermann nicht „allein das Exempel der Propheten und Könige im Alten Testament „(die mit Singen und Klingen, mit Dichten und allerlei Saiten„spiel Gott gelobt haben), sondern auch solcher Brauch, sonderlich „mit Psalmen, gemeiner Christenheit von Anfang kund ist. Ja „auch St. Paulus solches 1. Kor. 14. einseßt und zu den Kolossern „gebeut, von Herzen dem Herrn singen geistliche Lieder und „Psalmen, auf daß dadurch Gottes Wort und christliche Lehre auf ,,allerlei Weise getrieben und geübt werde. Demnach hab ich auch, samt etlichen anderen, zum guten Anfang und Ursach zu geben ,,denen, die es besser vermögen, etliche geistliche Lieder zusammengebracht, das heilige Evangelium, so jezt durch Gottes Gnaden ,,wieder aufgegangen ist, zu treiben und in Schwang zu bringen, ,,daß wir uns auch möchten rühmen, wie Moses in seinem Gesang ,,tut, 2. B. Mos. 15., daß Christus unser Lob und Gesang sei ,,und wir nichts wissen sollen zu singen noch zu sagen, denn Jesum ,,Christum, unsern Heiland, wie Paulus sagt 1. Kor. 2."

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So hebt Dr. Martin Luther an in der Vorrede zu dem ersten, im Jahre 1524 von ihm herausgegebenen Geistlichen Gesangbüchlein“, welches nur wenige Lieder, darunter fünf von ihm selbst verfaßte, enthielt. Der gute Anfang hat einen guten Fortgang gehabt, wie die schon im Zeitalter der Reformation und seitdem erfolgte Vermehrung des evangelischen Liederschazes, dieses köstlichen Kleinods unserer Kirche, durch zahlreiche und treffliche Gesänge gottbegnadigter Dichter, bis herab auf unsere Tage, und

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die große Menge verschiedener Gesangbücher im deutschen evangelischen Volke mit ihrer oft übergroßen Liederzahl beweist. Aber auch die Besorgnis hat sich im Laufe der Zeit als eine nur allzuwohl begründete erwiesen, welche Luther schon im Jahre 1529 aussprach: Weil ich sehe, daß des täglichen Zutuns ohn allen „Unterschied, wie einem jeglichen gut dünkt, will keine Maße „werden, über das, daß auch die ersten unsrer Lieder je länger „je fälscher gedruckt werden, hab ich Sorge, es werde diesem „Büchlein die Läng gehen, wie es allezeit guten Büchern ge„gangen ist, daß sie durch ungeschickter Köpfe Zusehen so gar über„schüttet und verwüstet sind, daß man das Gute darunter verloren ,,und allein das Unnüße im Brauch behalten hat." Durch Gottes Gnade und Hilfe ist in der evangelisch-lutherischen Kirche seit einer Reihe von Jahrzehnten die Erkenntnis solcher „Gesangbuchsnot“, wie man das Übel kurz und treffend bezeichnet hat, je länger desto lebendiger geworden. Der Herr hat viele gläubige und fleißige Arbeiter erweckt, welche zur Wiederherstellung unserer evangelischen Kirchenlieder in ihrer ursprünglichen Kraft und Schönheit und zur Auswahl des Besten aus ihrer großen Zahl treulich Handreichung getan haben. Auf dem Grunde dieser Vorarbeiten ist auch das Gesangbuch entstanden, welches hiermit im vierhundertsten Jahre nach Luthers Geburt, gleichsam als eine Jubiläumsgabe, der evangelisch-lutherischen Landeskirche des Königreichs Sachsen dargeboten wird. Das Gute und Treffliche, was die zurzeit noch in Gebrauch stehenden Gesangbücher enthalten, an erster Stelle das, was wir unserm Luther und Paul Gerhardt, aber auch manchem unserer sächsischen Sänger, besonders unserm Gellert, an geistlichen Liedern verdanken, wird, so weit möglich in seiner ursprünglichen Gestalt, darin wiedergefunden. Minder Gutes oder Entbehrliches ist durch anderes erseßt, das feine Kraft zur Erbauung schon vielfach bewährt hat und, so der Herr hilft durch seinen heiligen Geist, ferner bewähren wird.

So mögen die in diesem Buche zusammengestellten 686 Lieder, nicht minder die in dem Anhange beigegebenen Gebete und die

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guten Bekenntnisse unserer evangelischen Väter aus den Tagen der Reformation eine gesegnete Hilfe zur Erbauung, zur Stärkung im Glauben und in der Liebe, zur Übung in der Gottseligkeit, zur Treue gegen die Kirche des lauteren Wortes und Sakramentes, zu Trost und Frieden im Leben und im Sterben werden.

Liebe Gemeinden! Der Herr gebe seine Gnade, daß dieses Buch den Weg offen finde, den es zu euch sucht, auf daß es in eueren gottesdienstlichen Versammlungen, wie in Haus und Schule, etwas werde zum Lobe der Herrlichkeit unsers Gottes, des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes; und zur Erfüllung der apostolischen Ermahnung: Jhr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichen Hause und zum heiligen Priestertume, zu opfern geistliche Opfer, die Gott angenehm sind durch Jesum Christum. Amen.

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