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Eine Rede an die Gemeine in Herrnhut,
Sonntag, den 22sten July 1821.

Gef. Könnt' ich recht von Lieben sagen ze.

D'rum, süße Lieb', schenk uns Deine Gunst 26.
Herz und Herz vereint zusammen, sucht in Gotz
tes Herzen Ruh' x.

Loosung: Noah that alles, was ihm Gott gebot,
1 Mos. 6, 22.

Gottes-Lamm! Du weißest, daß, was Du
uns heißest, Jedes gerne thut. 549.

Lehrtert: Die Liebe ist langmüthig und freundlich;

die Liebe eifert nicht; die Liebe treibet nicht Muth
willen, sie blähet sich nicht, sie stellet sich nicht uns
geberdig; sie suchet nicht das Ihre, sie läßt sich
nicht erbittern, sie trachtet nicht nach Schaden, fie

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freuet sich nicht der Ungerechtigkeit, sie freuet sich aber der Wahrheit. 1 Cor. 13, 4.5.6.

Herr! laß sich den Gemeinschafts - Segen - so unter uns zu Tage;legen, daß jedes davon Zeuge sey! 721, 4.

Thun, was uns Gott gebietet, m. 1. Brr. u. Schwn., ist eben nicht schwer, wenn es sich so trifft, daß unsre eigenen Neigungen mit den Geboten Gottes übereinstim men, welches wol zuweilen vorkommt; allein, wenn es Fleisch und Blut, wenn es den eigenen Willen zu bekämpfen gilt, dann ist's ein Anderes. Und doch sagt uns unser Herz, darauf eben komme es an, nicht allein das Angenehme, sondern auch das Unangenehme zu vollbringen, so bald Gott gebietet.

Was Gott Noah gebot, war in Wahrheit nichts Leichtes. Er sollte eine Arche bauen; - an sich ein schweres und mühsames Werk; zugleich konnte er sicher darauf rechnen, daß er über dem Bau von der ungläubigen Welt werde verhöhnet werden, indem er ein Schiff baute auf dem trockenen Lande, und man nicht fah, was damit werden solle. Und dennoch, weil Gott gebot, that es Noah: denn „Noah war ein frommer Mann, und ohne Wandel, und führete ein göttlich Leben zu seinen Zeiten." Wiederum, indem er dieses Schiff baute, mußte sein Herz über die Drohungen Gottes mit Kummer erfüllt seyn; denn es sollte die Welt untergehen. Da brach ihm sein Herz; und mit gebrochenem Herzen ein schweres Werk unternehmen und beharrlich durchführen das ist eine starke 34muthung. Dennoch, weil Gott es gebot, that es

Noah;

Noah; denn Noah that Alles, was ihm Gott gebot."

Wenn wir das erwägen, m. 1. Brr. u. Schwn, so sagt uns unser Inwendiges: so ist's recht; so sollte es seyn; wir sollten alles thun, was Gott gebietet, weil Er's gebietet; wir sollten uns selbst redlich bekämpfen, und von Ihm uns Kraft holen, alle Seine Gebote zu erfüllen; wir sollten nichts thun, was Er verbietet, sondern immer fragen: ist Gott damit einverstanden, oder nicht? In Seinem heiligen Gesetz sollten wir uns spiegeln, und nach Seinem Willen uns unbesehen riche ten." Wir haben wol auch Stunden, da wir inne werden, daß wir Luft haben an Gottes Geseh, nach dem inwendigen Menschen; aber wenn's an die Ausführung geht, so fühlen wir nur zu bald, daß es da mit nicht recht vom Fleck will; es erlahmen die Hände, es straucheln die Kniee; denn wir finden ein anderes Gesetz in unsern Gliedern, das da widerstreitet dem Ges feß im Gemüthe, und nimmt uns gefangen in der Süns den Geseß, welches ist in unsern Gliedern." _Ach! nur zu klar wird es uns, daß dieses zweyte Geseh in uns die Oberhand hat über jenes erste. Da kann es wol kommen, m. 1. Geschwister, daß wir uns vielfältig mühen und plagen und wenig ausrichten, und endlich zu dem Seufzer uns gedrungen fühlen: „Ich elender Mensch! wer wird mich erlösen von dem Leibe dieses Todes?"

Welches ist denn das Gesez in den Gliedern, das da widerstreitet dem Geseße Gottes in unserm Gemüthe? Es ist das Gesetz der Sünde, das Gesetz der Selbstsucht. Man ist so geneigt, mit sich selbst Abgötterey zu treiben, sich selbst zum Mittelpunkt der Schöpfung zu machen. Jeder sucht, was Seine, und y 2 nicht,

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nicht, was Gottes und des Nächsten ist. So kommt es, daß wir in unserm natürlichen Zustand der Lust der Augen, der Luft dès Fleisches, der Hoffart des Lebens fröhnen; wir überlassen uns dem Stolz, der Eitelkeit, dem Geiz; und so gehen wir den Weg alles Fleisches, und es scheint keine Rettung zu seyn.

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Was ist es doch, m. l. Brr. u. Schwn., was im` Stande ist, dieses mächtige Sündengesetz, das Gesetz der Selbstfucht, in unserm Gemüthe zu besiegen? Es ist die Liebe. Als Gott der Herr Seinem Volke Israel Seine Gebote gegeben hatte, wartete Er vergeblich, ob das Volk Seine Gebote erfüllen werde? Ihm blieb nichts übrig, als der Ausruf: „Ach! daß fie ein folches Herz hätten!" Das Herz aber ist es, welches liebet: durch Liebe in Gottes Kraft überwinden wir. Daruin, als man den Heiland fragte, welches das vor: nehmste unter den Geboten sey? erklärte er sich ohne Weiteres für das Gebot der Liebe. Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele, und von ganzem Gemüthe. Dieses ist das vornehmste und größeste Gebot. Das andere ist dem gleich: du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Nicht, als ob sich die Liebe gebieten ließe; sie ist und bleibt eine freye Herzens-Regung; sondern weil die Liebe den einzig haltbaren Grund gibt für's Gebäude der Pflicht-Erfüllung. Wer da liebt, fügt mit Leich tigkeit die Erfüllungen der einzelnen Gebote Gottes, als eben so viele lebendige Steine, zusammen zu einet Behausung Gottes im Geift.

Wir wissen aber, m. 1. Brr. u. Schwn., was unfer Gott und Heiland gethan hat, um unser Herz in Liebe zu Ihm zu entzünden, wie Er, unser Gott und

Herr,

Herr, der da will, daß allen Menschen geholfen werde, Seines eingebornen Sohnes nicht geschonet, sondern Ihn für uns in den Tod ́ dahin gegeben hat, wie dieser Sohn der ewigen Liebe gekommen ist, wie kein Bluts tropf Ihm zu theuer war, den Er nicht aufgeopfert hätte, um unsre kalten und todten Herzen lieben zu lehren. Wir wissen ja wol aus eigener seliger HerzensErfahrung, wie man in des Heilandes Schule lieben lernet, wie treu der heilige Geist uns überzeugt von der Liebeleerheit unsers Gemüthes, von unsrer tiefen Sündigkeit, von unsrer Gleichgültigkeit gegen den Gott der Liebe. Er zeigt uns:,,unsre Kält' und Fremdigkeit gegen Jesum, von der Jugend, macht den Strich durch alle Tugend." Und wenn wir dann je mehr und mehr inne werden, daß wir diese Grundverdorbenheit nicht aus eigenen Kräften zu heilen vermögen; so werden wir gedrängt, unter das Kreuz des Sündentilgers zu eilen, und uns da aus Seinem blutenden Herzen Liebe zu holen. Und ist das geschehen, m. 1. Geschwister; sind wir so in die Gewalt der Liebe gekommen: so haben wir gewonnen in Gottes Kraft; wir bekommen Augen, die was zu sehen taugen; wir sehen den in Jesu Christo uns aufgethanen ewigen Abgrund der seligen Liebe; wir sehen brennen und flammen die feurigen Triebe, die ·kein Verstand begreifen kann; wir fühlen: Er liebet Sünder, die schnöde Zucht; Er segnet Kinder, die Jhm geflucht, Er segnet sie mit einem durchdringenden Segen zu ihrer ewigen Seligkeit. Da geben wir uns Ihm in Liebe überwunden, und sind fortan Seine.

Aber, m. 1. Brr, u. Schwn., soll das Wahrheit bey uns seyn; soll nicht blos der Mund von Liebe reden, sondern soll sie sich offenbaren durch die That: so

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