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Repertorium

für

die theologische Literatur.

und

kirchliche Statistik.

In Verbindung mit mehreren Gelehrten herausgegeben

von

Dr. G. F. H. Rheinwald,

ordentlichem Profeffor der Theologie zu Bonn.

3wanzigster Band.

Berlin,

Berlag von Friedr. Aug. Herbig

1 8 3 8.

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Exegetische Theologie.

1. Der Brief an die Hebräer, erläutert durch Einleitung, Ueber-
setzung und fortlaufenden Kommentar. Bon Dr. Fr. Bleek, ord.
Prof. zu Bonn. 2te Abtheil. 1ste Hälfte. Cap. I-IV, 13. Berlin,
Dümmler, 1836. XVI und 592 S. 8. 24 Rthlr.

2. Komment. zum Briefe an die Hebräer. Von Dr. A. Tholuck.
Hamburg, Perthes, 1836. XII und 460 S. 8. 17 Rthlr. Dazu:
Das A. T. im N. T. Zwei Beilagen zu d. Komm. u. f. w. 118 S.
Rthlr.

3. Auslegung des Briefs an die Hebräer. Von Dr. H. Klee,
Prof. d. Theol. zu Bonn. Mainz, Kupferberg, 1833. VIII u. 310 S.
8. 1 Rthlr.

4. Epistolam vulgo „ad Hebraeos" inscriptam non ad Hebr. etc., sed ad Christian. genere gentiles et quidem ad Ephesios datum esse demonstr. con. Ed. Max. Roeth, Phil. Dr. Francof. ad M. Schmer ber, 1836. VIII und 283 S. 8. 11⁄2 Rthlr.

Nachdem die exegetische Forschung eine Zeitlang vorzugsweise den paulinischen Schriften sich zugewendet zu haben schien, ist es erfreulich zu sehen, wie sie jezt allmählig den ganzen Kreis der Neutestamentl. Schriften mit gleichmäßiger Sorgfalt zu umfassen strebt. Denn es ist keineswegs bloß die äußere Vollständigkeit, was hier als Gewinn zu betrachten ist, sondern je mehr jede Art von partheiischer Vorliebe für den Einen oder andern Theil der heil. Schriften im Gebiete der Exegese selbst verschwindet, um desto mehr offenbart sie auch ihren Ge= winn an innerer Selbstständigkeit. Oder könnten es andre als ihr fremdartige Motive, feien es die der Doğmatik oder des christlichen Lebens sein, die jener Vorliebe zu Gründe liegen? Die allseitige Entwicklung des christlichen Denkens und Lebens ist aber durch die vollkom mene Gleichmäßigkeit und Unpartheilichkeit der ereget. Behandlung selbst nicht wenig bedingt. In dieser Hinsicht war nun unter den apoftolischen Briefen wohl keinem eine größere Schuld abzutragen, als dem Br. a. d. Hebräer. Mit dem Zweifelhaften des Ursprungs kam hier zusammen das Verschlossene des Inhalts, aus dem auch die christliche Lebenserfahrung und Praxis verhältnißmäßig nur Weniges sich angez eignet hat. Schon dies unterscheidet ihn auffallend von den paulinischen Briefen, deren Substanz so durchaus in die chriftliche Volksthümlichkeit, insbesondere der evangelischen Kirchen, übergegangen ist. Defto entschiedener sollte aber die theologische Wissenschaft hier Besit ergrei= XX. Bd. 1. Heft.

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fen, wo der apostolische Geist selbst durch die (fast unbriefliche) Form sich der Analogie ihrer eigenen Erzeugnisse am Meisten angenähert hat. Noch mehr um des Umfassenden der Anschauung willen, der Idee Eines im Wechsel der Zeiten unverrückten, aus vorbildlicher Umhüllung bis zur unverhüllten Realität der himmlischen Urbilder stetig hindurchführenden Ganges göttlicher Offenbarungstreue, für deren tiefe Origi= nalität nach Auffassung und Durchführung selbst mit der pauliniz schen Gesetzes und Gnadenökonomie verglichen die ungebärdige Verlegenheit manches Kommentators wider seinen Willen zeugen muß. Wir dürfen hoffen, daß auch diese bisher nicht genau beachtete oder nur zu sehr misverstandene innere Eigenthümlichkeit des Lehrgehaltes, nach den schägenswerthen Bearbeitungen des Einzelnen, die jezt vor uns liegen, gleichfalls werden zum volleren Verständnisse gebracht werden.

Nr. 1 repräsentirt unstreitig am Meisten den bedeutenden Fortschritt, welchen mit der Neutestamental. Exegese überhaupt auch die Erklärung unseres Briefes seit Böhme's sonst fleißiger und gründlicher Arbeit (1825) gewonnen hat. Um so weniger dürfen wir mit dem Verfasser zürnen, daß er mit der Fortseßung des schon 1828 begonnenen Werkes bis jest gezögert hat. Auch der unerwünschte Umstand, daß das Werk einen zu bedeutenden Umfang erhielt, ward doch dadurch aufgewogen, daß die eindringende Ausführlichkeit desselben jene allzugroße Menge zwar das Ganze umfassender aber nichts Einzelnes erschöpfender Auslegungen, wie wir sie über andere Bücher haben, überflüssig zu machen geeignet ist. Daß jedoch nicht im Allgemeinen die Auseinanderseßung eine größere Gedrängtheit erlaubt hätte, wollen wir nicht in Abrede stellen. Der Erklärung der einzelnen Abschnitte geht jedesmal Text und deutsche Uebersehung voran. Der erstere weicht mit Benußung der Lachmannschen Recension an nicht wenigen Stellen von der recepta ab, jedoch mit vorsichtiger Abwägung der Autoritäten und inneren Gründe. Unverkennbare Verbesserungen sind hier z. B. Cap. 1, 2 die Stellung des zaι vor noiŋoɛ, die von bedeutenden Zeugen geßtüßt das Spezifische des Gedankens viel richtiger hervorhebt als die Stellung Or T. diras; die Schreibung avrov nicht avrov 1, 3. 3, 5 u. 6, indem überhaupt diese lettere Schreibung (da bei einer bestimmten Hervorhe= bung des Reflexivum in der Regel auch die volle Form kavrov sich fin= det) in den meisten Fällen und für das N. E. vielleicht durchaus als spätere Gewohnheit bezeichnet wird; die Weglassung des te nach wʊxns 4, 12 für die besonders die Leichtigkeit der Uebertragung aus dem Folgenden spricht. Vielleicht auch vis statt ve 2, 6 als dem Sinne der Anführung beffer entsprechend und als Lesart des alexandrin. Cod. der LXX. Sonμao statt ¿doxiμaoar pe 3, 9 konnte nur um des Ges wichtes der äußeren Zeugnisse willen aufgenommen werden, da es jez denfalls sehr unbequem ist. Dagegen dürfte 1, 3 zwar die Weglassung des hur nicht aber die des di tavrov Beifall verdienen; denn sie lag

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wegen des unmittelbar vorhergehenden avtov allzunahe, und, der Sag verliert dadurch außerordentlich wie an äußerer Rundung. (ein nicht unerheblicher Gesichtspunkt bei unserem Briefsteller) so insbesondere an Zusammenhang und Prägnanz, vergl. 7, 27; 9, 12. navra ohne Art. 3, 4 hat das entschieden gegen sich, daß wenn von jeglichem Einzelnen nicht von dem Ganzen der Welt die Rede wäre, statt des Aoristes xataʊxevagas das Präsens stehen würde. Cap. 4, 2 kann man zwar nicht anders als den Accus. qvynexquoμerous, für die allein beglaubigte Lesart halten; allein die für den Sinn entstehende Schwierigkeit wird durch die vom Verf. zwar nicht in den Lert aufgenommene aber doch für die wahrscheinlichste gehaltene Lesart rois dzovquao nicht gehoben. Denn áxovoμara wären Erscheinungen für's Ohr (wie duuara für's Auge) abgesehen von dem Inhalte; für Unterricht u. dergl. steht es in dafür angeführten Stellen offenbar nur in der Vergleichung mit ans dern hörbaren, oder überhaupt sinnlich wahrnehmbaren Erscheinungen als solchen. Am Wenigsten paßte der Plural, wo gerade von dem Loyos tyg axons dem wesentlichen Inhalt des Gehörten die Rede war, auf den allein der Glaube sich bezog. Will man nicht den

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zum Trop die recepta festhalten, deren Sinn jedenfaltäten

ist,

(wie Tholuck es thut), so muß man den Verlust der wahren Lesart annehmen. Der Uebersezer schließt sich dem Originale, selbst in der Wortfügung, treu doch ohne Zwang an. Zuweilen selbst mit allzu freier Wendung wie 4, 3; den Eingang in die Ruhe erlangen wir durch Glauben; da doch of morevoartes jedenfalls nicht bloß die Bedingung in abstr. ausdrückt. Was den Kommentar selber anlangt, so giebt sich das vor Allem als ein eigenthümlicher Vorzug zu erkennen, wie ein in seltener Reichhaltigkeit und Vollständigkeit zusammengestelltes Material theils früherer Erklärungen, theils mannigfaltiger Vergleichungen aus der biblischen und klassischen Literatur nirgends den Eindruck prunkender Ueberladenheit hervorbringt, sondern mit weiser Dekonomie für die eigentlichen Zwecke der Auslegung verwandt ist. Was diesen weniger unmittelbar dient oder mehr historische als exegetische Merkwürdigkeit hat, ist in Nachträgen zusammengestellt, eine sehr empfehlenswerthe Form. Ueberhaupt aber wird durch den gemessenen und gleichmäßigen Fortschritt, der jedem einzelnen Punkte sein Recht läßt, ohne doch den Zusammenhang des Ganzen aus dem Auge zu vers lieren, jene Befriedigung eines sicher fortschreitenden Verständnisses gewährt, welche die zerstückelnde und springende Methode sonst achtungswerther Kommentare gar nicht aufkommen läßt. Daß dadurch ein Zurückbleiben der Auslegung hinter ihrer Aufgabe im Einzelnen, um so bes merklicher wird, darf gewiß selber als ein Vorzug der Methode des Ganzen betrachtet werden. Sollen wir nun eine Andeutung von dem geben, was für das Verständniß des Buches Eigenthümliches geleistet ist, so müssen wir besonders hervorheben die genauere Feststellung seis

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