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Graf von Platen

als Mensch und Dichter.

Literaturbriefe

Johannes Mindwiß.

Sein Lob ist nicht ein Loblein.

Walther von der Vogelweide.

Leipzig, 1838,

bei Eduard Kummer.

Vorrede.

Mit Vergnügen gedenke ich der schönen Som

mertage, die wir in Mailand als Gåste der Brüder Frizzoni verbrachten. Die Furcht vor der Cholera und den unglücklichen Absperrungsmaßregeln, welche die Städte Mittelitaliens ges gen dieselbe in Anwendung brachten, trieb mich plößlich aus Toskana nach den dstreichischen Provinzen zurück. Es war den fünften August dies ses Jahres, als ich Mailand wieder erreichte nachdem ich den staubigen Straßen der Lombardei glücklich entronnen war und die größte Sommerhiße überstanden zu haben glaubte. Ich hätte

damals, wenn ich mich nicht scheuen müssen, mit dem Grafen Platen zu wetteifern, die beste Gelegenheit gehabt, eine Ehrenrettung der Lombardei zu dichten. Denn wie Platen einst aus den endlosen Nebeln dieses Himmels nach Toskana flüchtete, so mußte ich, im umgekehrten Fall, vor den Nebeln, welche die Angst vor jener weltverheerenden Seuche über die kleinern südlichen Staaten breitete, die Grenzen eines Landes zu erreichen suchen, dessen erleuchtete Regierung sich nicht solcher Tollheiten schuldig machte, daß sie die Fremden einsperrte, wie jene, sondern Wandel und Verkehr schüßte, und die Reisenden uns gehindert ihre Straße ziehen ließ. Der Abschied von den Trümmern Roms schmerzte mich weniger, als die Notwendigkeit, daß ich Florenz so plötzlich mit dem Rücken ansehen mußte. Die Thränen standen mir in den Augen, als ich leßtere Stadt in dem blühenden Thale hinter mir liegen sah, und die gesunden Höhen nach den Apenninen hinaufzog. Doch tröstete mich der Gedanke, die herrlichen Freunde Platens wieder zu sehen und vielleicht den theuern Gast anzutreffen, welchen sie den Sommer über auf ihren

Landgütern beherbergt hatten, bis sie von einer Räuberbande, welche, einen Pfaffen an der Spiße, die Lombardei verheerte, mit Ihnen in die sichern Städte zurückaetrieben wurden. Es war, wenn ich nicht irre, das zweite Mal, daß Sie der Gefangennehmung italienischer Råuber glücklich entgingen; das erste Mal rettete Sie Ihre eigne Besonnenheit, mit welcher Sie die Bande täuschten, das zweite Mal die Vorsicht Ihrer Freunde. Als ich in Mailand ankam, hat. ten Sie gerade einen Ausflug an den reizenden Comersee unternommen, doch schon den dritten Tag kehrten Sie von Ihrer einsamen Wanderung in das belebte Hotel Reichmanns zurück, wo alle Deutsche einzukehren pflegen. Da saß ich an der Tafel als ein stummer Nachbar neben Ihnen und horchte den Gesprächen, womit Sie das mittågliche Mahl würzten, ohne Sie zu kennen, bis ich den Schluß zog, daß mein deutscher Lands. mann zur Rechten, welcher Italien wie seine Heimat kannte, kein Andrer sein könne, als der Verz fasser der italienischen Forschungen. Sie erin nerten sich darauf, als ich Sie anredete, eines jungen Mannes, den Sie irgend einmal von

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