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BURDACH

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Die vorliegende Schrift über die Luther'sche Bibelübersetzung ist aus einer in lateinischer Sprache abgefassten Beantwortung einer Preisfrage erwachsen; die Umarbeitung in die deutsche Sprache und Veröffentlichung im , Druck erfolgte auf den Wunsch der Behörde, deren Beifall der erste Entwurf zu erlangen das Glück hatte. Indem ich diess voranstelle, soll nur die nächste Veranlassung ausgesprochen werden, weswegen ich mit einer Schrift über einen oft behandelten Gegenstand vor die Oeffentlichkeit trete, ohne mir mit der Hoffnung schmeicheln zu wollen, dass die Umarbeitung dasselbe günstige Urtheil erfahren werde, welches jenem früheren Versuche zu Theil geworden ist. Denn läge hier auch eine getreue Uebertragung der Urschrift vor, so ist es doch etwas ganz anderes um eine deutsch, als um eine lateinisch geschriebene Abhandlung; durch die Uebertragung könnte sie zwar gewonnen, aber freilich auch viel verloren haben. Es ist aber auch der Inhalt nicht derselbe geblieben. Indem ich unausgesetzt in der älteren und neueren Literatur nachforschte, die Vergleichung der Originalausgaben der Luther'schen Uebersetzung unter sich und des Luther'schen Werkes mit den Arbeiten seiner Vorgänger und Nachfolger auf alle Punkte, die zu behandeln waren, ausdehnte, wurde einestheils der Stoff vermehrt, anderseits nicht wenig geändert, das Urtheil im Einzelnen und Ganzen modificirt, so dass nun mit dem Gewande auch der Körper ein anderer geworden ist. Ich habe daher zu erwarten, ob sich meine Schrift den Weg zu einem grösseren Publikum bahnen werde.

Abgesehen von dieser nächsten Veranlassung halte ich ein Buch, welches sich die Aufgabe stellt, die Bibel

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übersetzung Luther's nach ihren verschiedenen Beziehungen zu der deutschen Kirche und Literatur zu würdigen, nicht für überflüssig. Wir besitzen zwar eine grosse Anzahl von Schriften über die Geschichte der Luther'schen Dolmetschung, über ihre Bedeutung für die deutsche Sprache, ihren hohen Werth in der Kirche; das Verhältniss der Uebersetzung zum Grundtexte ist von Anfang an bis heute oft Gegenstand besonderer Abhandlungen gewesen, Lob und Tadel hat dieses Werk reichlich erfahren. Eine Schrift, welche alle diese Beziehungen umfasste, ist mir wenigstens nicht bekannt geworden. Ich habe versucht, diese Fragen vereint zu behandeln. Nicht auf Luther's Lob ist es hiebei abgesehen, sondern auf Wahrheit. Ich habe mich nicht gescheut, den Tadel anzuerkennen, wo dieser das offenbare Recht für sich hat; aber ich freue mich, bei der Unbefangenheit, mit welcher ich verfahren zu sein glaube, die von Andern erhobenen Einwendungen weit öfter nichtig, als gegründet gefunden zu haben. Musste mir im Verlaufe der Arbeit Manches an Luther's Uebersetzung als weniger gelungen erscheinen, was ich ehedem mit Andern gelobt hatte: so hat sich in derselben Zeit meine Achtung vor diesem Werke durch unzählige Wahrnehmungen so gesteigert, dass ich durch jene Einzelheiten nichts eingebüsst, im Ganzen dagegen unendlich gewonnen habe und nun mit grösserer Ueberzeugung auf die Seite derer trete, welche Luther's Dolmetschung als ein unschätzbares Kleinod unserer Kirche preisen. Ich muss daher nur wünschen, es möge mir gelungen sein, den Gegenstand so zu behandeln, dass der Leser dieser Schrift denselben Eindruck empfange, dessen ich selbst mir bewusst bin.

Gerne bekenne ich, dass ich bei meiner Arbeit aus andern Schriften Manches entnommen habe, noch mehr aber durch Andeutungen angeregt worden bin, einzelnen Fragen tiefer nachzugehen. Die wichtigsten Werke habe ich an ihrem Orte angeführt. Ich fühle mich aber verpflichtet, aus der grossen Menge älterer und neuerer Bücher, die ich beigezogen habe, folgende Schriften, denen ich namentlich für die Einführung in den Gegenstand am meisten verdanke, besonders zu nennen und diese

Jedem, der ausführlichere Belehrung über einzelne Theile wünscht, angelegentlichst zu empfehlen: 1) D. Lücke, Kurzgefasste Geschichte der Lutherischen Bibelübersetzung und Beantwortung der Frage, ob und in wiefern dieselbe als kirchliche Uebersetzung beizubehalten sey, oder nicht? - in der Zeitschrift für gebildete Christen der evangelischen Kirche. Elberfeld 1823. 1824. 2) Heinrich Schott, Geschichte der teutschen Bibelübersetzung D. Martin Luther's und der fortdauernde Werth derselben u. s. w. Leipz. 1835. 3) G. F. Grote fend, D. M. Luther's Verdienste um die Ausbildung der hochdeutschen Schriftsprache; in den Abhandlungen des Frankfurtischen Gelehrtenvereins für deutsche Sprache. I. 1818. 4) D. Philipp Marheinecke, Ueber den religiösen Werth der deutschen Bibelübersetzung Luther's. Berl. 1815.

Demjenigen, welcher mit der hieher gehörigen Literatur vertraut ist, wird nicht entgehen, dass ich selbst in dem historischen Theile, welcher der vorliegenden Abhandlung nur zur Einkleidung dient, manche wichtige Notiz aus Quellenschriftstellern eingefügt habe, die man in andern Schriften der neuern Zeit vergebens sucht. Zur Kenntniss der inneren Geschichte der Bibelübersetzung, d. i. des allmäligen Fortschritts des Dolmetschers, werden die Stellen aus den Auslegungen Luther's und die durchgehende Vergleichung der frühern und spätern Originalausgaben dienen. Durch beständige Berücksichtigung des Grundtextes, durch Anführung der vorlutherischen Versionen, durch Vergleichung der neueren Uebersetzungen glaube ich in meiner Arbeit eine Ergänzung theils zu den oben genannten Schriften, theils zu andern Werken gegeben, welche entweder nur Resultate von Untersuchungen oder allgemeine Betrachtungen enthalten, besonders aber, was Luther'n eigenthümlich angehört, bestimmter als von Andern geschehen ist, nachgewiesen zu haben. Uebrigens erkenne ich gar wol, dass auch das, was die vorliegende Abhandlung darbietet, keineswegs den Gegenstand erschöpft, und gerne überlasse ich, eine Alles umfassende Würdigung von Luther's Bibelübersetzung zu liefern, einem Andern, welchem für diese Beschäftigungen mehr Musse als einem Schulmanne ver

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