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Die hißorischen Bücher des A. T.

Donné à la Bibliothique de r
by Etudians en joustin de Paul
Bugnion.

3weite, umgearbeitete Ausgabe.

Heidelberg, bei J. C. B. Mohr
1831.

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LAUSE

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Vorrede.

Die Freunde der Bibel erhalten in diesem Werke die von mir allein besorgte

Umarbeitung der gemeinschaftlich mit Herrn Dr. Augusti in den Fahren 1809-14 herausgegebenen Bibelüberseßung. Man vermißte an derselben die so wünschenswerthe Gleichförmigkeit, welche troß den von uns angenommenen gleichen Grundsäßen im Einzelnen nicht erreicht worden war, wie dieß in der Natur der Sache liegt. Da nun die erste Auflage vergriffen war, so machte ich, von dem die erste Anregung zum Unternehmen ausgegangen, auch die meiften Bücher übersetzt worden waren, meinem verehrten Freunde und Mitarbeiter den Vorschlag, ob er mir nicht die Umarbeitung des Ganzen überlassen wollte. Und er ließ sich hierzu bereitwillig finden. Von ihm waren folgende. Bücher überseht: das Buch Josua, das Buch der Richter, das Buch Ruth, die Bücher Esra und Nehemia, das Buch Esther, die salomonischen Schriften, Jesaja, Ezechiel, Jona, das Buch der Weisheit, Jesus Sirach, Baruch, Tobia, das Evangelium Johannis, der Brief an die Hebräer, die katholischen Briefe, die Offenbarung Johannis. Diese erscheinen nun in dieser neuen Ausgabe fast ganz neu überseßt, weil die Herstellung der Gleichförmigkeit, zuweilen auch die Verschiedenheit der Auslegung, folches nöthig machte, während die von mir schon ehedem überseßten Bücher nur mehr oder weniger verbeffert sind. Vom Propheten Jesaja habe ich die treffliche Ueberseßung des Herrn D. Gefenius fast unverändert aufgenommen, und, mit Ausnahme weniger Stellen, wo ich nicht ganz seiner Ansicht war, nur so viel daran geändert, als die Gleichförmigkeit zu erfordern schien.

Den Zweck, der mir bei der ersten Ausgabe vorschwebte, habe ich auch jezt festgehalten. Mich anschließend an die Sprache und den Ton der Uebersehung Luthers, welche unter uns nicht nur kirchlich, sondern selbst volksmäßig geworden ist und unsrer Sprache Manches vom Hebraismus einverleibt hat, wollte ich nicht (wie Manche die Aufgabe des Uebersezers faffen) den

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Gedanken Inhalt der biblischen Schriften so in der deutschen Sprache wieder geben, wie man ihn dem Geißte derselben und der Denkart unsrer Zeit gemäß, unabhängig von aller Form, ausdrücken könnte, sondern, überzeugt, daß Gehalt und Form überall organisch zusammengehören, wollte ich zugleich die hebräische und hebräisch-artige Form der Gedanken, so weit sie sich der deutschen Sprache, ohne allzu undeutlich zu werden und den guten Geschmack zu verleßen, anpasseu Lassen, wieder geben. Luther hat für die Befreundung unfres Volks mit dem Hebraismus schon viel gethan; manche hebräische Redensart ist in die kirchliche Sprache übergegangen, und hat das Gepräge heiliger Weihe erhalten. Ich durfte aber oft noch weiter gehen, als Luther selbst. Der Hebraismus hat etwas allgemein Menschliches; er bezeichnet eine kindliche, naive Art zú denken und zu reden. Das häufige Und in der Erzählung z. B. findet sich fast gerade so in den Erzählungen der Kinder und gemeinen Leute, oder es treten dafür andere ähnliche Verbindungswörter ein. Manche hebräische Bilder find, wo nicht allgemein natürlich, doch leicht zu verstehen, und man wird bei einiger Bekanntschaft mit dem biblischen Sprachgebrauche bald damit vertraut. Aus Sprachen, die mit der unsrigen ungefähr auf gleicher Bildungsstufe stehen, wörtlich zu überseßen, würde den Geschmack verleßen und der Deutlichkeit zu sehr schaden; aber in die Kindheit der Sprache kann man sich leicht verseßen, und um so leichter, als die deutsche Sprache und der Geist des deutschen Volks eine gewisse, der Empfänglichkeit für fremde Eigenthümlichkeit günstige Jugendlichkeit und Frische bewahrt hat.

Im Einzelnen wird nun freilich der Ueberseßer oft ungewiß, wie viel er für die Treue, und wie viel er für die Deutlichkeit und die Uebereinstimmung mit dem deutschen Sprachgebrauche thun soll. Im Durchschnitt habe ich wich mehr auf die Seite der Treue gehalten, indem ich dadurch zugleich für die Gleichförmigkeit, welche ich beabsichtigte, sorgen konnte. Nämlich ich suchte den engen Kreis, in dem sich die biblischen Schriftsteller bewegen, indem sie, theils abhängig, theils unabhängig von einander, für die gleichen Gedanken auch die gleichen Wörter und Wendungen gebrauchen, und überall dasselbe Gepräge beobachten, auch in der Ueberseßung so genau, als möglich, abgegrenzt zu erhalten. Ich habe eine große Mühe darauf gewandt, daffelbe Wort und dieselbe Redensart meistens auf die gleiche Weise wieder zu geben, wiewohl ich doch nicht das ganz Genügende geleistet habe. Ich muß fürchten, daß Viele diese meine Mühe für ganz vergeblich halten, und dagegen wünschen werden,

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ich möchte mehr für die Deutlichkeit gethan haben. Aber es Allen recht zu machen, durfte ich nicht hoffen. Mit der ersten Ausgabe trat ich, mit einiger Kühnheit, der damals noch herrschenden Vorliebe für modernisirende und, in den poetischen Büchern, jambische Ueberseßungen entgegen, und fand nicht überall Beifall. Seit jener Zeit hat sich der Geschmack sehr geändert, und wie ich glaube, gebessert; indessen habe ich Beweise, daß Viele noch icht wohl anders überseßen würden, als ich, Ich muß mich deßwegen damit beruhigen, daß ich nach Grundsäßen und so viel, als möglich, folgerichtig gearbeitet habe. Daß meine Arbeit denen nicht gefallen kann, welche eine Ueberseßung der Bibel in das Deutsch des neunzehnten Jahrhunderts” für zeitgemäß und wünschenswerth halten, versteht sich von selbst. Der große Kenner des Hebraismus, Herr D. Gesenius, hat bei der Beurtheilung der ersten Ausgabe dem Lone der Ueberseßung seinen Beifall geschenkt, und darin selbst den Jesaja überseßt. Ohne nun irgend mit seinem Ansehen mich rechtfertigen und jemand bestechen zu wollen, darf ich mich doch zu meiner Beruhigung darauf berufen.

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Ich habe für zwei Classen von Lefern gearbeitet. Zuvördert wollte ich denen, die sich mit dem Grundtexte der biblischen Bücher beschäftigen, ein Hülfsmittel in die Hand geben, das ihnen das Verständniß, befonders in legicalischer und grammatischer Hinsicht, erleichterte. Daher habe ich mir, so weit es andere Rücksichten erlaubten, die größte Genauigkeit in Ansehung der Constructionen und Partikeln zum Geseß gemacht. Commentare, zumal ältere, laffen oft im Dunkeln über die kleinen Schwierigkeiten des Textes: darüber soll denn meine Uebersetzung Licht geben, indem sie dem Urtexte Schritt vor Schritt folgt. Ich hoffe demnach, daß dieses Werk jedem Studirenden der Theologie ein willkommenes Handbuch seyn wird. Prediger, welche entweder aie mit dem Grundtexte, zumal dem hebräischen, sehr vertraut gewesen sind oder ihre hebräische Sprachkenntniß vernachlässigt haben, sollen mit Hülfe meiner Ueberfeßung in zweifelhaften Fällen den Sinn des Grundtextes finden lernen. Denn es ist gewiß unverzeihlich, wenn Viele bei ihrey Vorträgen fich Lediglich an die so oft, zumal im Alten Testament, fehlerhafte Ueberseßung Luthers halten, und über einen angeblich biblischen Gedanken predigen, der fich gar nicht im Grundtexte findet. Ein Leser meiner Bibelüberseßung äußerte mir einst sein Befremden, daß sich der Text, über den er so eben eine erbauliche Predigt gehört, nicht darin finde. Es war Jef. 28, 19. die Stelle: Die Anfechtung lehrt auf das Wort merken. Bekanntlich aber findet sich

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