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Vorbericht.

Rachfolgendes Werk des zu frühe verstorbenen

war.

Weisen erscheint hier zum ersten Male vollständig, und in der Gestalt, wie es in seinem Nachlasse sich vorgefunden; nachdem ein kleines Bruchstück daraus (drei Vorlesungen über den Begriff des wahrhaften Krieges, 1815 bei Cotta) bereits vor fünf Jahren einzeln herausgegeben worden Das hier Dargebrachte ist ein beinahe unveränderter Abdruck seines Entwurfs für den akade mischen Vortrag; eigentliche, schriftstellerisch dar stellende Bearbeitung des Abgehandelten ist daher hier überhaupt nicht zu erwarten: doch, hoffen wir, werde die gegenwärtige eigenthümlichere Form nicht minder anziehen durch die kräftige Konzentration des Gedanlens zugleich neben den freieren, bald vielseitig erörs ternden, bald in Uebersichten und Hauptsäße zusam mendrångenden Wendungen, die der lebendige Ka thedervortrag immer veranlaßt, und die absichtlich

überall unverwischt geblieben sind.

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Die allgemeis nere Aufschrift: angewendete Philosophie, unter der diese Vorlesungen zuerst von Fichte ange kündigt wurden, und auf die sich der Anfang des Vor trags bezieht, schien bei der öffentlichen Bekannt machung, die vor Allem eine genaue Bestimmung des Inhalts fordert, nicht beibehalten werden zu können: die gegenwärtige spricht sich fast auf jeder Seite des Werkes selbst aus, und bèdarf wohl keiner weis tern Rechtfertigung.

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In diesen Vorlesungen nun, die, damals zunächst veranlaßt durch den plößlichen Umschwung der Ereig nisse, mit einem Worte der Weihe und der Seegnung, wenigstens aus der Ferne den herrlichen Kampf des Vaterlandes zu begleiten bestimmt waren, da unerwartete Umstånde Fichte verhinderten, auf eine ihm angemessene Weise persönlichen Antheil daran zu nehmen, was Anfangs sein Entschluß gewesen war;

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in diesen suchte Er, wie in den Reden an die Deutschen, so auch jeht in der That die Philoso phie,,anzuwenden" auf die Gegenwart, aus klarer Vernunfteinsicht ihr zu deuten, was eigentlich das höchste Ziel ihres Ringens sey, was wahrhaft sie verfechte, und wie erhabene Bestimmung vornehm fich dem geliebten Vaterlande im allgemeinen Weltplane beschieden sey, der es ruhig und unverwirrt von Aussen wie von Innen entgegenreifen solle. Aber dunkel und ungewiß bleibt immer die Zukunft; und in der bangen Zeit der Entscheidung, wo sich oft in das Schicksal weniger Stunden der Wendepunkt der ganzen Zukunft zusammenzudrån

gen scheint, wo von dem Heile nicht bloß der ges genwärtigen Generation, sondern vieler Enkelge schlechter gehandelt werden soll, da zagt wohl mit Recht der Sterbliche, und verlangt nach höherem Troste, und nach festerer Zuversicht, als die auf den Zufall des einzelnen Erfolgs, und auf die ganze schwankende und zerbrechliche Gegenwart fich stüßt. Und diese zu gewähren, soll wohl auch die Philosophie vornehmlich trachten: die unerschütterte Ueberzeugung nämlich, daß, wie drohend und unerfreulich es sich auch zunächst um uns gestalten möge, dennoch diese vorübergehenden Schwankungen den ewigen Schritt der Geschichte nicht hemmen oder verrücken können, der durch alle zufälligen oder absichtlichen Krümmungen vom geraden Wege ab unser Geschlecht sicher seinem Ruhepunkte zua leiten werde.

Ein ähnlicher Fall nun scheint uns auch im ge genwärtigen Momente eingetreten zu seyn, und das durch die Herausgabe dieses Werkes unmittelbar zeitgemäß zu machen. Auch jezt blicken wir ahndungsvoll und gedankenschwer in die Zukunst, denn auch jest sucht sich viel Wichtiges bald ruhiger bald gewaltsamer in unserer Mitte zu entwickeln. Niemand verkennt, daß ein Kampf bestehe zwi= schen zwei Partheien, ja zwei Lebensansichten, der stets heftiger zu entbrennen, und immer mehr Stoff und Gegenstand des Streites in die Flamme mit hinabzuziehen scheint: die Eine derselben le diglich dem Bestehenden, durch Alter und Ge= brauch Erprobten Glauben schenkend; die Andere,

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