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Denn sein und seiner Worte schämt sich ein philosophischpolitisches Weltalter.... Anstatt also die Schmach Christi und das Aergernis seiner Nachfolge auf sich zu nehmen, sucht man das Kreuz zu vernichten, weil es ein leichtes ist, die Vernunft in einen Engel des Lichts und in einen Apostel der Gerechtigkeit zu verstellen, dem Fleische angenehmer, flug in Christo, als ein Narr um Christus willen zu sein, und weil der natürliche Mensch sich gern durch vernünftige Reden (Col. 2, 4.) und vergebliche Worte (Eph. 5, 6.) betrügen, aber schwer überzeugen läßt, einer geistlichen Erkenntnis unfähig zu sein." (III, 255.) Darum werde auch noch heute den gleißenden Vorspiegelungen von Vernunft und Moral nichts anders als Thatsachen und ihre ver= haßte Evidenz und erstickte Energie dem allgemeinen Wortstrom der Spekulation entgegengesett" (IV, 336), um unsere Mitbürger aus den Labyrinthen ihrer gelehrten Sophisten zu einer Wahrheit, die im Verborgenen liegt, zu einer heimlichen Weisheit und von den Gößenaltären ihrer andächtigen und staatsklugen Priester zum Dienst eines unbekannten Gottes" hinzulocken. (II, 42.)

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"Ohngeachtet nach dem Glaubensbekenntnis eurer antisalomonischen Schulmeister die Furcht des Herrn der Weisheit Ende ist; so bleibe es mein großer Gewinn, gottselig und genügsam zu sein! Der Friede in der Höhe übersteigt alle Vernunft, und Christum lieb haben, Engelund Menschenzungen." (IV, 19.)

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Niemand betrüge sich also selbst. Welcher sich unter euch dünkt, weise zu sein, der werde ein Narr in dieser Welt, daß er möge weise sein. 1. Cor. III, 18." (II, 100.)

PLAUDITE!

Συμμιμηταί μου γίνεσθε, ἀδελφοὶ, καθὼς κἀγὼ

ΧΡΙΣΤΟΥ.

(II, 102.)

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1. Licht über Hamanns Kampf gegen die moderne Phi-
losophie aus dem Briefwechsel der lezten Lebens-
jahre

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323

2. Metakritik über den Purismum der reinen Vernunft 345 III. Golgatha und Scheblimini von einem Prediger

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IV. A und 2. Fliegender Brief an Niemand den Kundbaren.

383

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Wer ist Hamann?

Nach Männern verlangt uns!

Warum achten wir denn nicht auf Männer, welche uns längst zu Zeichen gesezt sind?

Oder ist Hamann kein Mann?

„Du bist mir ein gewaltiges Zeichen!" schrieb F. J. Jacobi an ihn schon am 4. Sept. 1786. Und wer kennt heute diesen Starken? In unsern Geschichtsbüchern liest man einige Seiten über ihn, die von gläubigen Lesern nachgesprochen werden. Hegel bewundert und bedauert, Gervinus wirft mit Kot, der freilich auf den Werfer zurückfällt, Gelzer ahnt, lobt und macht Excerpte, Gildemeister schreibt ein gelehrtes, treffliches, vierbändiges Werk. Aber wer kennt Hamann?

In zehn Jahren sind mir vielleicht zehn Menschen begegnet, die etwa wußten, was Gott den Deutschen in Hamann gegeben hat. Aber in zehn Jahren ist es mir kaum gelungen, in die Seele eines Jünglinges den Mut zu hauchen, im Schweiß des Angesichtes aus den Schachten Hamanns Gold zu graben.

„Gebet Jedermann, was ihr schuldig seid: Ehre, dem die Ehre gebühret!" Sollte nicht wenigstens die Theologie auf dieses Wort merken, das sie auszulegen berufen ist? Warum preist sie Schleiermacher, dessen Ehrenkranz jedes gebührende Blättlein behalten soll, als den Vater einer neuen Epoche ihres Daseins, und sperrt den Erzvater Hamann in eine Camera obscura, die nicht viel besser ist, als das Spinn- und Raspelhaus, zu dem der weiland Hamburgische Nachrichter den Patriarchen und Propheten verdammen wollte. (H's Werke, B. II, S. 61.)

Wir suchen Bundesgenossen im Kampfe wider die Feinde unseres großen Königes, und den Einen, der tausend jagt, lassen wir im Winkel stehen. Warum? Weil seine Worte uns das einemal ein „Eselskinnbacken“, ein andermal eine „Herkuleskeule“ dünken. Wir schreiben, hören, lesen Apologien über die Vernunft des Schönsten unter den Menschenkindern, seiner Thaten und Worte, und achten den nicht, welchen der Vater selbst seinem Sohne zum Apologeten für diese vernünftige Zeit gegeben hat. Müde, die Sintflut der guter und schönen Gedanken, die aller Orten gedruckt werden, in uns zu schlucken, durftet uns nach einem Weine, von dem ein Becher das Leben mit Kraft durchströmt, und sind zu träge, das allerdings gut verschlossene Gefäß zu öffnen, in dem dieser Trank seit hundert Jahren verwahrt liegt!

Das thut mir wehe in meinem Herzen und sticht mich in meinen Nieren, denn ich weiß, welche Vollopfer des Dankes die Bürger des Reiches, das nicht von dieser Welt ist, ihrem Haupte für den einen Hamann bringen sollten. Ich wäre ein undankbarer und auch liebeleerer Mensch, wenn meine Sele nicht brännte, den Pilgrimen und Hausgenossen Gottes dies verachtete Kleinod anzupreisen!

"Des Büchermachens ist kein Ende!" sagt Salomo. „Die Welt seufzt unter Büchern, wie unter Soldaten!" schreibt Moser an Hamann. Weder die Klage Salomos noch das Seufzen der Welt begehre ich zu vergrößern. Nach dem Ruhm eines zunftmäßigen Schriftstellers verlangt mich nicht. Ich schreibe aus dem Leben und für das Leben. Ob ich der Wissenschaft diene, gilt mir gleich. Mein Beruf soll bleiben, den lebendigen Menschen zu dienen. Es geht mir ähnlich, wie vor etwa einem Jahrzehnt. Damals hatte ich keine Ruhe, bis ich meinen Mund für die Idioten aufgethan hatte, deren Kopf unfähig ist, die Gedanken anderer Menschen zu fassen. Heute muß ich, um mit Hamann zu reden, meinen hölzernen Arm so weit und deutlich, als ich vermag, ausstrecken, um fähigen Köpfen den Weg zu einem Jdioten anderer Art zu zeigen, welcher alle lebendige Herzen und denkende Köpfe bis auf diese Stunde fragt: „Ist nicht der Titel und Widerspruch

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