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14223

University of

Dez Engländer SICH

Thoma s H o b b e s

Leviathan,

oder

der kirchliche und bürgerliche Staat.

Thomas Hobbes

Erster Band.

Halle,

in Joh. Christ. Hendels Verlage.

1.79 4.

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Vorerinnerung.

Darf man denn wol einen so verdächti•,

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gen Mann, wie Thomas Hobbes ist, in Deutsch, land auftreten lassen? Freylich wär' es meis ne Schuldigkeit, ihn von dem allgemein auf ihm ruhenden Verdacht zu befreyen; aber das ist keine leichte Sache, und in mancher Hinsicht unmöglich.

Die Römisch-katholische Kirche wird ihm nie vergeben, was er zu ihrem Nachtheil geschrieben hat. Die Protestantische Kirche wird in den Verzeichnissen der Schriftsteller für und wi der die Offenbarung ihm seine Stelle immer noch unter den Deisten anweisen müssen. Und eine zelne Gelehrte und Denker aller Art, die eins mal für das Gegentheil seiner Behauptungen ein. genommen sind, werden sich, in Ansehung ihres Urtheiles, von ihm schwerlich umstimmen. Auch lassen sich manche von seinen Säzzen ohne So, phisterey gar nicht vertheidigen.

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Kann man aber gleich ihn nicht aufsser als len Verdacht sezzen, so ist doch noch Hofnung da, es so weit zu bringen, daß man ihn ohne herrschenden Widerwillen ruhig anhöre, und was er Wahres und Gutes hat, als rohes Mas terial ansehe, bearbeite und zum Frommen ans wende. Zu dieser Hofnung berechtigen mich die vielen undefangenen Denker unter den Gelehr ten und Geschäftsmännern, die noch nicht Par, they genommen haben, also noch immer Luft und Fähigkeit befizzen, jede Lehre kaltblütig zu untersuchen, und, was sich ihnen als Wahrheit auforinget, auch dafür anzunehmen, und wie billig gehörigen Ortes zu nuzzen;

folche, die bey einem jeden Buche schon im voraus anneh. men, daß nicht durchgängig eitel Wahrheit, oder eitel Irrthum darinn seyn kann, und mit dem Vorfah lesen: wir wollen alles prüfen und das Beste behalten, sonderlich,, wenn's zugleich zum Auf solche Männer, sag' ich, Hofnung, die ich hege, daß manche von den Lehren und Winken unseres Philosophen hundert und mehr Jahre nach ihm Benuzt werden, und die Wirkung vielleicht jezt hervorbringen, die er beabsichtete, aber aus vier len Ursachen, zum Theil durch seine eigne Schuld,

Frieden dient. gründet sich die

in seinem Zeitalter nicht ganz hervorbringen fonnte.

Dennoch aber reicht hierzu, wie ich wol sehe, nicht hin, wenn man alle ehedem von ihm gefällte günstige Urtheile sammelte, und auch das, was jene vorbey gelassen haben, zu seiner Empfehlung hinzufügte, oder die Einwürfe derer, von welchen er angegriffen worden ist, wi derlegte. Vielmehr muß man ihn selbst lesen. Hat er nun in dem Leviathan die hauptsächlich. sten Lehren, weshalb er berüchtiget ist, in Vers bindung vorgetragen, so wird eine kurze Ueber. sicht seines Lebens hier nicht am unrechten Orte stehn, da dasselbe über die Gelegenheit zür Vers fertigung des Leviathans und über die Absich. ten, die er dabey vor Augen hatte, einiges Licht verbreitet.

Thomas Hobbes wurde 1588 den zten April zu Malmesbury in England gebohren. Sein Vater, ein Geistlicher dieses Ortes, uns terrichtete ihn in den gelehrten Sprachen, und schikte ihn 1603 in dessen 15ten Jahre nach Or. ford auf die Hoheschule, wo er mit der Aristos telischen Philosophie bekannt wurde. Fünf Jahr

nach.

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