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Das Ordnen der Zeit

"Das Ordnen der Zeit"--Was heißt das? Zuerst: Die doppelte Natur der Zeit. Denn die Zeit ordnet von sich aus, durch sich als, Zeit', unterwirft die Menschen unter ihre Maße, Rhythmen. Die Aufeinanderfolge wie die regelmäßige Wiederkehr der Jahreszeiten sind dafür das augenscheinlichste Beispiel. Die Menschen unterliegen der Zeit, die ihr Leben ordnet. Dem sind die Menschen schon immer umgekehrt mit ihren eigenen Ordnungen begegnet, nach der sie Zeit strukturieren: Ihre Festtage, ihre Arbeitsrhythmen, ihre historischen Datierungen, ja ihre Zeitrechnungen selbst schaffen menschliche Zeitordnungen, unterwerfen die Erfahrung des Zeitverlaufs einem menschlichen Ordnen der Zeit. Ein zweimaliges Ordnen der Zeit gibt es also, parallel, aber auch ineinander verwoben und nicht zuletzt mitunter Ursache, zeitlichen' Konflikts. Zu der Thematik gehören auch - und die einzelnen Beiträge dieses Bandes zeigen es - Versuche, aus Ordnungen von, Zeit' auszubrechen, diese zu meistern oder zu negieren. Es gibt des weiteren eine überaus reiche Bildersprache zur Zeit. Und in der Auseinandersetzung mit der Zeit, ihren Ordnungen, machen Menschen elementarste Erfahrungen: des Mysteriums, der Verfolgung, der Erlösung, Stadien und Intensitäten ihres Lebensgefühls, und nicht zuletzt - des Endes
Print Book, German, 2003
Königshausen und Neumann, Würzburg, 2003