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Erläuterungen

deutscher Dichtungen.

Nebst

Themen zu schriftlichen Aufsätzen,

in Umrissen und Ausführungen.

Ein Hülfsbuch

beim Unterrichte in der Litteratur und für Freunde derselben.

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Druck von Oscar Brandstetter in Leipzig.

Vorrede zur ersten Auflage.

PT95 G8 1897

v, 3-4

Es war ursprünglich nicht meine Absicht, die Besprechung deutscher Dichtungen über ein Bändchen auszudehnen. Ich wollte nur einige Stützpunkte für die ästhetische Behandlung poetischer Stücke geben, namentlich solcher, die unserer klassischen Litteraturperiode angehören. Aus dem einen Bande sind nach und nach mehrere Bände geworden, so daß nun die wichtigsten Balladen Goethes, Schillers und Bürgers, die wichtigsten Rhapsodieen Uhlands, eine Reihe lyrischer Gedichte, außerdem Hermann und Dorothea, die Glocke, der Tell, der Wallenstein, der Tasso, die Iphigenie zc. in eingehender Weise zur Besprechung gekommen sind. Auch ist von späteren Dichtungen noch das eine und das andere Gedicht zur Vergleichung herangezogen worden. Den eigentlichen Kern bilden jedoch die Dichtungen der klassischen Periode, auf welche die Litteraturstunden immer. und immer wieder zurückzublicken haben, weil die Produkte dieser Zeit allein den Maßstab zur Beurteilung anderer Leistungen abgeben, und nur so der Schüler vor der Gefahr, sich in der Unendlichkeit unserer litterarischen Erzeugnisse ohne jeglichen Leitstern zu verirren, bewahrt wird. Den Weg der Vergleichung habe ich überall festgehalten, da ich glaube, daß derselbe recht eigentlich in den Kern der Sache führt, das Einzelne in ein helleres Licht seht und ein ausdauerndes Interesse für den Stoff bewirkt. Ohne Vergleichung fehlt ja das Maß zur Beurteilung und das Dagewesene wird alsbald wieder außer Beachtung gefeßt. Ohne Vergleichung ist es ferner gar nicht möglich, die charakteristischen Eigentümlichkeiten der Dichter sich zum Bewußtsein zu bringen. Je mehr der Unterricht nur auf Einzelbetrachtungen hinausläuft, desto weniger kommt er zu einem eigentlichen Abschluß und zu allgemeinen Resultaten, desto mehr. bewegt er sich in einem unfruchtbaren Hin- und Herreden.

Der vorliegende Band bildet zu den vorausgegangenen in mancher Beziehung einen Abschluß. Wenn das eine und das andere Gedicht passender an einer früheren Stelle besprochen worden wäre, so möge man dies aus dem oben angegebenen Grunde entschuldigen. Die Beziehung auf Früheres wird man nicht vermissen. Was den Wallenstein betrifft, so möchte derselbe wohl über der Sphäre der höheren Töchterschulen liegen und nur in der Sekunda eines Gym

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nasiums oder einer Realschule Gegenstand der Besprechung werden können. Ich bin in der Auffassung der Charaktere dieser großartigen Tragödie meinem leider so früh verstorbenen Freunde Hiecke gefolgt, ohne dessen anregenden und ermunternden Umgang ich wohl schwerlich zur Besprechung deutscher Dichtungen mich entschlossen haben würde. Neuerdings sind Hieckes Reden und Aufsäße von dem Gymnasialdirektor Herrn Dr. Wendt herausgegeben und haben, wie zu erwarten stand, allgemeinen Beifall gefunden. Hiecke war nicht nur ein feiner Kenner unserer vaterländischen Litteratur, sondern ebenso eingeweihet in das klassische Altertum. Mit einer seltenen Interpretationsgabe weiß er die Intentionen des Dichters zum Verständnis zu bringen, nicht in anatomischer Zergliederung, die in dem Hangen am Einzelnen den Blick zu dem großen Zusammenhange des Ganzen nicht zu erheben vermag, sondern in dem Durchdringen und Auffassen des Ganzen, dessen Schönheiten er mit wohlthuender Wärme so darzulegen versteht, daß der poetische Duft des Kunstwerkes nicht verloren geht. Nur auf diesem Wege, scheint mir, wird nicht nur ein tieferes Verständnis, sondern auch eine ausdauernde Liebe zu unsern Dichterwerken erzeugt. Möchte es mir ebenfalls gelungen sein, diesen Weg mit einigem Erfolge ein= geschlagen zu haben.

Vorrede zur neunten Auflage.

Die neunte Auflage hat eine ähnliche Umarbeitung erfahren, wie die vor kurzem erschienene neue Auflage des ersten Teils. Eine Reihe Dichtungen sind eingehender als früher besprochen worden, namentlich ist dieses bei Wallenstein und bei der Jungfrau von Orleans geschehen. Jedoch habe ich dabei an dem Grundsatz fest= gehalten, die poetischen Kunstwerke nicht durch ein Übermaß von Erörterungen des Einzelnen zu zerstören, damit der poetische Eindruck nicht verwischt und das Interesse der Schüler durch nebensächliche Bemerkungen nicht abgeschwächt wird. Noch fühle ich mich verpflichtet, den vielen Freunden der „Erläuterungen" meinen Dank für ihre Teilnahme hier auszusprechen, insbesondere meinen lieben früheren Schülerinnen, Fräulein Elise Hahn und Fräulein Aug. Schreiber, die viele Jahre hindurch mir bei der Durchsicht der Korrekturbogen unermüdlich behilflich gewesen sind. Möge die neue Auflage eine ebenso freundliche Aufnahme finden, wie solche ihren Vorgängern zu teil geworden ist.

Magdeburg, im März 1897.

E. Gude.

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