Zweiter Abschnitt: Die chinesische und die japanische a) Die chinesische Literatur, die alte Reichsreligion und , die Volksreligion von China 136 3. Die japanische Nationalreligion Dritter Abschnitt: Die a rischen Nationalreligionen in B. Die Religion der Weda-Lieder 2. Das Verhältnis der Menschen zu den Götern in 1. Die Konsolidierung des brahmanischen Pantheismus in der Lehre von Gott und Welt, Weltübel und b) Reinigungen, Bußen und Selbstpeinigungen 195 4. Die volkstümlichen Götter Wischnu und Sdhiwa 5. Das Rastensystem und die Familienordnung 214 D. Der neuere Brahmanismus oder Hinduismus 1. Die geschichtliche Entwicklung, die fonfessionelle 216 2. Wischnu und seine Awataras 222 3. Schiwa und die Lingaitensekte 229 4. Die Frauen der drei großen Götter und die be- deutendsten unter den übrigen Göttern des Hin- duismus. 231 5. Verfassung und Kultus im neueren Brahmanismus 235 6. Die Religion der Sikhs . 239 II. Der Parsismus . 242 1. Übersicht 242 2. Die Religion der Gâthâs 249 3. Die weitere Entwicklung der parsischen Religion 254 a) Ahura Mazda und die guten Geister 254 b) Das Reich des Bösen und der Kampf 257 4. Kultus, Sitten und Verfassung im Parsismus 262 Vierter Abschnitt: Die europäischen Nationalreligionen 268 1. Das eigentümliche Gepräge der griechischen Religion 268 2. Hauptpunkte in der Entwicklung der griech. Religion 270 3. Die bedeutendsten griechischen Götter . 4. Die Entstehung und Entwicklung der Menschen, das Leben nach dem Tode, der Heroendienst und der 5. Kultus, Verfassung und Sitilichkeit in der griechischen 1. Die Eigentümlichkeit der römischen Religion und ihre 2. Die bedeutendsten Götter der Römer 3. Verfassung und Kultus in der römischen Religion 305 III. Die Religionen der Kelten, der Germanen, der Balten a) Die heidnische Religion in Deutschland 3. Die Religionen der Balten und der Slaven Fünfter Abschnitt: Die Grundzüge der israelitischen 1. Wirkliche Offenbarung und Religionsgeschichte 2. Die Patriarchengeschichte und die Gotteserscheinungen 329 3. Die Geseßgebung und die Schicksale des Volts bis auf Samuel 332 4. Die Prophetie und das Königtum 5. Der Gott Jsraels und die Abgötterei 6. Die nacherilische Restauration u. d. Entwi&lung des Judentums 346 Dritter Teil: Die Iniversalreligionen. Erster Abschnitt: Der Buddhismus 1. Die Grundgedanken des Buddhismus und ihr Verhältnis 3. Die ältere buddhistische Lehre 4. Die Ausbreitung und spätere Lehrentwidlung des Buddhismus 375 5. Verfassung und Kultus im Buddhismus 1. Die religionsgeschichtliche Stellung des Islam 3. Der Roran, Lehre, Kultus und religiöses Leben im Jslam 401 4. Die religiöse Entwicklung im Jslam nach Mohammeds Tod . . . Quellen: Chantepie de la Saussaye, Lehrbuch der Religionsgeschichte. 2. Aufl. 1897. 2 Bde. v. Drelli, Allgemeine Religionsgeschichte. 1899. Q.Pfleiderer, Religionsphilosophie auf geschichtl. Grundlage. 3. Aufl.1896. Mar Müller, Einleitung in die vergleichende Religionswissenschaft. 1876. Esjays. 1869. Religion. 1880. Geschichte Babyloniens und Assyriens. 1885. Delißich, Babel und Bibel. 1903. Rittel, Die babylonischen Ausgrabungen und die bibl. Urgeschichte. 1903. Windler, Die Geseße Hammurabis. 1903. Brugich, Religion und Mythologie der alten Ägypter. 2. Aufl. 1891. Erman, Ägypten und ägyptisches Leben im Altertum. 1887. Legge, The Chinese Classics. 1861 ff. Munzinger, Die Japaner. 1898. Einzelne Bände der Sacred Books of the East. Wurm, Geschichte der indischen Religion. 1874. Hardy, Indische Religionsgeschichte. 1898. v. Schröder, Indiens Literatur und Kultur. 1887. Oldenberg, Die Religion des Veda. 1894. Buddha. 2. Aufl. 1890. Dilger, Die Erlösung des Menschen nach Hinduismus u. Christentum. 1902. Happel, Die religiösen und philosophischen Grundanschauungen der Inder. 1902. Spiegel, Avesta übers. 1852–59. 3 Bde. Haug, Die Gathas übers. in Abhandl. f. d. Runde Morgenlands. Bd. I u. II. 1858. Welcer, Griechische Götterlehre. 3 Bde. 1857-63. Nägelsbad), Homerische Theologie. 2. Aufl. 1861. Rohde, Psyche. 1891. E. H. Meyer, Germanische Mythologie. 1891. Die Edda, übers. v. H. Gering. 1892. Dehler, Alttestamentliche Theologie. 1874. Stade, Geschichte des Volks Israel. 2 Vde. 1887. Sdhlatter, Israels Geschichte von Alerander M. bis adrian. 1901. Falfe, Buddha, Mohammed, Christus. 2. Aufl. 1902. Sprenger, Leben und Lehre Mohammeds. 3 Bde. 1869. Kölle, Mohammed and Mohammédanism critically considered. 1889. Der Koran, im Auszug übers. v. Fr. Nückert. 1888. Einzelnie Auffäße in Missionszeitschriften und a delis, Archiv f. Religions wijendaft. Einleitung. 1. Religion und Religionen. Das Wort Religion kommt in der Bibel nach Luthers Überseßung nicht vor (nach Weizsäders in Apg. 26, 5). Die Gelehrten sind über die ursprüngliche Bedeutung desselben im Lateinischen nicht einig. Jedenfalls bezeichnet es eine Ehrfurcht vor dem Göttlichen. Wir gebrauchen es in subjektivem und in objektivem Sinn. Wenn wir sagen: „Dieser Mensch hat gar keine Religion," so wollen wir damit seinen Mangel an Religiosität, an Frömmigkeit, sein subjektives Verhalten zu Gott und göttlichen Dingen bezeichnen. Reden wir dagegen von brahmanischer, mohammedanischer, christlicher Religion, so verstehen wir darunter etwas objektiv Gegebenes, das dem Menschen durch göttliche und menschliche Führung und Erziehung beigebracht wird, das er erwerben soll, um es als persönliches Eigentum zu besißen: die Darbietung einer Gemeinschaft mit einer höheren, unsichtbaren Macht, auf welche er vertrauen darf, vor welcher er sich aber auch fürchten muß, ein Ganzes von Vorstellungen und Einrichtungen, welches seinem Denken, Fühlen und Wollen eine bestimmte Richtung geben soll. Tatsache ist nun, daß es verschiedene Religionen gibt. Ist das immer so gewesen ? Muß es so sein? Haben wir die verschiedenen Religionen als gleich berechtigt, als ein wetteiferndes Streben nach der unerreichten Wahrheit zu betrachten? Kann man den ersten Ring von den nachgemachten nicht mehr unterscheiden? Oder gibt es eine wahre Religion? Gibt es eine wirkliche göttliche Offenbarung imd sind die verschiedenen Religionen als ein durch die Menschen verschuldeter Rüdfall aus derselben zu betrachten, wobei jedoch nicht alle Wahrheitselemente verloren gegangen find? - Darüber finden wir eine andere Anschauung in der Bibel als bei den meisten neueren Vertretern der Religionswissenschaft. Der Mohammedaner betrachtet seinen Koran, der Brahmane seine Wedas ebenso als Urkunde einer göttlichen Offenbarung, wie wir unsre Bibel. Wer hat recht? Hat einer recht oder hat keiner recht? Ist die Religion ein natürliches Erzeugnis des menschlichen Geistes, der sich ohne übernatürliche Offenbarung allmählich herausgearbeitet hat aus der grob sinnlichen Anschauung und mit der fortschreitenden Kultur auch reinere religiöse Begriffe gewonnen hat? — Wir wollen hier nicht die verschiedenen Erklärungen über das Wesen und die Entstehung der Religion aufzählen, welche seit zwei Jahrhunderten im Gegensaß gegen die Anschauung der Bibel aufgestellt worden sind, wir wollen zunächst die Bibel reden lassen und die Wahrscheinlich keit ihrer Angaben an den geschichtlichen Tatsachen prüfen. Für die Religion in subjektiven Sinn werden wir die richtigen Winke finden in Hebr. 11, 1: Der Glaube ist eine gewisse Zuversicht des, das man hoffet, und nicht zweifeln an dem, das man nicht siehet,“ oder nach Weizsäders Überseßung: „Es ist der Glaube eine Zuversicht über Gehofftes, eine Überführung von Dingen, die man nicht sieht." Der Glaube in dieser allgemeinen Fassung, wie er nicht erst im Christentum sich ausprägt, sondern in jenem Kapitel allen Wahrheitszeugen von Anbeginn der Welt an zugeschrieben wird, hat es also mit einer uitsichtbaren Macht zu tun. Der Mensch fühlt sich nicht bloß abhängig von der Natur, die ihn umgibt, von der Sonne, die ihm scheint, von dem Blig und Donner, der ihn erschreďt, von dem Meere, das ihn zu verschlingen droht u.f.f. Er fühlt hinter allen diesen Erscheinungen eine unsichtbare Macht, und während er sonst der Natur gegenüber teilweise auch ein Freiheitsgefühl empfindet, hat er, wie Schleiermacher es augs drüdt, gegenüber der unsichtbaren Macht ein schlechthiniges Abhängigkeitsgefühl". Aber während bei Schleiermacher die Persönlichkeit Gottes nicht genügend hervortritt, liegt in der biblischen Darstellung nicht bloß das beugende Element: die Überführung von Dingen, die man nicht sieht, sondern auch das er hebende: eine Zuversicht über Gehofftes. Aus dem Jammer und Glend dieser Welt darf der |